"Wir hätten eine friedliche Welt"

Energiekriege Die Staaten sollten ihr Geld in erneuerbare Energien statt in ihre Armeen investieren, empfiehlt der Friedensforscher Daniele Ganser
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Öl – wenn dich der Hunger packt
Öl – wenn dich der Hunger packt

Bild: Brendan Smialowski/AFP

Der Freitag: Herr Ganser, Sie sind Energie- und Friedensforscher, das ist eine ungewöhnliche Kombination. Gehen heute alle Kriege und Konflikte um Energie?

Daniele Ganser: Wir beobachten heute einen globalen Kampf um Öl und Gas. Vor China werden künstliche Inseln aufgeschüttet, nur damit China sagen kann: Im Umkreis der Insel gehört die Rohstoffbasis uns. Die Russen haben am Nordpol eine Flagge deponiert, nur um zu sagen: Wenn das Öl und Gas dort zugänglich ist, gehört es uns. Die Welt ist ein Ort mit sehr vielen Ressourcen. Ein Ort, wo es viel gibt für viele. Wir leben nicht in der Knappheit, wir leben eigentlich im Überfluss. Wir müssen keine Kriege führen für Öl, wir müssen uns nicht umbringen, doch sind wir hochg