Der Flüchtige

Wikileaks Seit sechs Monaten sitzt Julian Assange in Ecuadors Botschaft. Nun hat er ein Buch herausgebracht - und empfängt zuweilen Gäste. Ein Treffen
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Assange (li) in der ecuadorianischen Botschaft in London mit dem französischen Politiker Jean-Luc Mélenchon
Assange (li) in der ecuadorianischen Botschaft in London mit dem französischen Politiker Jean-Luc Mélenchon

Foto: Leon Neal/AFP/Getty Images

Die ecuadorianische Botschaft im Londoner Stadtteil Knightsbridge sieht von außen ziemlich prächtig aus, ist drinnen aber nicht viel größer als eine Familienwohnung. Die bewaffneten Polizisten, die vor dem Gebäude Wache stehen, kosten angeblich 12.000 Pfund pro Tag - dabei sind nur drei Beamte zu sehen, die alle äußerst gelangweilt wirken. Menschen, die nebenan im Kaufhaus Harrods Weihnachtseinkäufe erledigen wollen, eilen vorüber, ohne zu wissen, oder sich darum zu kümmern, dass sich nur wenige Meter entfernt einer der berühmtesten Flüchtigen der Welt befindet.

Am Empfang lässt man mich herein und kontrolliert meinen Ausweis, dann führt mich eine geschäftsmäßig aussehende junge Frau, Assanges Assistentin,