Wie einst bei Louis XIV.

Marseille Investitionen in Milliardenhöhe sollen Europas Kulturhauptstadt 2013 schön und clean machen. Aber ist das mehr als nur Fassade?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2013

Der Geruch von Zementstaub und frischem Fisch weht durch den Hafen von Marseille. Im Hintergrund wird mit Pressluftbohrern und Hochdruckschläuchen hantiert. Wo man auch hinschaut, die Stadt wird geschrubbt, renoviert und neu gestrichen. Straßenbeläge werden erneuert, Bäume gepflanzt, gigantische Museen schießen aus dem Boden. Marseille bereitet sich auf ihr Jahr als europäische Kulturhauptstadt 2013 vor – vier Monate, nachdem es eröffnet wurde.

„Marseille“, sagt mein Taxifahrer, „hat es nie eilig“. Die Stadt sei seit zehn Jahren eine einzige Baustelle. Eine Umleitung führt uns an drei klaffenden Löchern vorbei. Hier sollen bald mehrere Türme aufragen, als Teil des neuen Geschäftsviertels. Der erste, 140 Met