Irgendwie Links: Volksüberwachung, mehr Geld und Zeitbomben

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Mittwoch, 14.09.11

Die vorauseilende Volksüberwachung, Sascha Lobo, SpOn

“Da liegt das Problem: Im Zeitalter der digitalen Vernetzung ist die Zahl der Instrumente und Möglichkeiten exponentiell gestiegen - weit über die digitale Heizungskette hinaus. Deshalb wird wichtiger als je zuvor, dass nicht alle theoretisch möglichen Mittel auch ausgeschöpft werden. Denn ein Rechtsstaat zeichnet sich vor allem durch das aus, was er unterlässt, zum Beispiel Willkür, Vorverurteilung und Überwachung. Selbst wenn im vorliegenden Fall die Aufgabe der anlasslosen Aufzeichnung aller Aktivitäten vom Staat an Unternehmen delegiert werden soll. Und besonders in Deutschland sollte zum rechtsstaatlichen Verständnis auch immer ein Blick auf das Missbrauchspotential gehören: Wenn erst die Daten vorhanden und zugriffsbereit sind, wer wann von wo mit wem wie lange interagiert hat, werden sie benutzt, vermutlich mit Rückendeckung von Siegfried Kauder (CDU), der das Pochen auf Freiheitsrechte für eine Modeerscheinung hält.”

Der direkte Link zur Petition findet sich hier

Windows 8: All His Life Has He Looked Away, to the Future, to the Horizon. Never His Mind on Where He Was. What He Was Doing., John Gruber

“To me, what these Windows writers are doing is like a baseball writer who today has started writing about what might happen in next season’s playoffs, because the team he follows is doing so poorly this season. We’ve got “is good today” against “might be good in a year”. The actually good versus the potentially good.“

Urheberrecht: Mehr Geld für die Musikindustrie, Golem

“Die Zustimmung zur Richtlinie erfolgte alles andere als einstimmig. Während Österreich und Estland sich der Stimme enthielten, sprachen sich Belgien, die Tschechei, die Niederlande, Luxemburg, Rumänien, die Slowakei und Schweden gegen die Schutzfristverlängerung aus. Sie vertreten ebenso wie die meisten Experten die Auffassung, dass die Schutzfristverlängerung in erster Linie den großen Musikkonzernen, Produzenten und einigen wenigen Stars nützt. Die meisten Musiker hingegen werden von den dank der Schutzfristverlängerung erzielten Mehreinnahmen kaum etwas zu sehen bekommen. Zugleich wird der Zugang zu kulturellen Gütern eingeschränkt.”

Facebook adds Smart Lists to categorize friends, GigaOm

“You can then share specific information with these lists as well. Facebook says it will not tell people they’ve been added to a list, but it will show them the other people that a status or picture has been shared with, which Facebook says is to provide “more context.” This is in line with comments Facebook CEO Mark Zuckerberg made earlier this summer, when he criticized the Google+ “circles” concept because people never know what circle, or group, they’ve been added to. “The definition of groups is . . . everyone inside the group knows who else is in the group,” he said at the time.”

Zeitbombe Internet: Geht’s auch eine Nummer kleiner?, Markus Beckedahl, Netzpolitik

“Was in einem Zeitungsartikel nett ist, wird in diesem Buch zum anstregenden Klamauk.Die beiden Autoren werden nie müde zu betonen: eigentlich sind sie ja gar keine Fachleute. Sie sind Textmenschen, die sich aus Versehen oder auch mit Absicht auf das Internet gestürzt haben. Ein paar kluge Fragen (Wer hat eigentlich wirklich Macht im Internet? Wohin geht die Reise?), reihenweise Gesprächspartner, die sicher auch Interessantes hätten erzählen können. Und dann wieder dieser Hang zur Dramatik. Botnetze. Spam. Netzneutralität. Hacking. US Cyberkommando. Marcus Beckedahl. Ich schreibe mich eigentlich mit k, aber das passiert häufiger. Und immer wieder: Warnungen. Warnungen vor den Internetfirmen. Warnungen vor den Regierungen. Warnungen vor den technisch-designerischen Schwächen des Internets.”

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Jan Jasper Kosok

Online-Chef

Jan Jasper Kosok studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, verdingte sich im Nachtleben und gründete 2007 mit Teresa Bücker das Blog Knicken // Plakative Platzierungen, welches sich mit Musik und Popkultur beschäftigte. 2009 kam er zum Freitag, um beim Aufbau des Webauftrittes zu helfen. Seit 2011 ist er verantwortlicher Redakteur für Online und Community und hat seitdem mehrere Relaunches begleitet. Er beschäftigt sich mit den sozialen Auswirkungen von zu hohem Internetkonsum und fürchtet sich davor, nicht verhindern zu können, ein alter weißer Mann zu werden.

Jan Jasper Kosok

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