In aller Bescheidenheit

Fußballkunst Ehrgeiz und calvinistische Arbeitsethik: Der Höhenflug der Berliner Hertha verdankt sich ihrem Trainer Lucien Favre – ein Triumph der Schweizer Primärtugenden
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Hey das geht ab, wir feiern die ganze Nacht, sangen die Hertha-Fans letzten Samstag und wollten gar nicht mehr aufhören. 1 : 0 war Leverkusen geschlagen worden, ein Dusel-Tor, von Andrej Woronin, einmal mehr, aber gestohlen war der Sieg trotzdem nicht. Hey, das geht ab, wir feiern die ganze Nacht: für den Trainer Lucien Favre galt das nicht. Zwar tanzte er nach Spielschluss kurz auf dem Rasen mit, aber es waren keine zwei Minuten vergangen, bis er sich mit einer verlegenen Handbewegung verabschiedete, die nur eins bedeuten konnte: Ich habe noch zu tun, ihr kennt das ja.

Es wäre nicht weiter verwunderlich, wenn er sich gleich an die Vorbereitung für das nächste Spiel gemacht hätte, es geht gegen den angeschlagenen VfB Stuttgart, ein besonders schweres Spiel, abe