Empörung zum Mitnehmen

Film Günter Wallraffs Enthüllungsfilm "Schwarz auf weiß" enthüllt, was jeder weiß: Dass es in Deutschland Rassismus gibt. Und gibt sich damit so naiv wie der Diskurs darüber
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Für das, was Günter Wallraffs Film herausfinden will, braucht es Günter Wallraffs Film nicht. Der Erkenntnisgewinn von Schwarz auf weiß strebt gegen null: dass es in Deutschland Rassismus gibt, dass Menschen, die anders aussehen, Benachteiligungen, Zurücksetzungen, Beleidigungen und Gewalt erfahren müssen, kann nur jemanden überraschen, der noch nie einen Fuß in die Wirklichkeit gesetzt hat. Das soll nicht heißen, dass das Problem, dem sich der Enthüllungsreporter Wallraff durch verkleidete Selbsterfahrung widmen will, nicht gravierend ist. Es bedeutet nur, dass Wallraffs Methode sich zu mehr nicht eignet, als einfache Empörung zu produzieren.

Das Scheitern von Schwarz auf Weiß lässt sich formal erklären. Zu Beginn behaup