Die semantische Flanke

Bellizistik In asymmetrischen Konflikten gelten eigene Regeln, meint der Theoretiker der „neuen Kriege“ - aber was bedeutet das für den Afghanistan-Einsatz?
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Als vor einem Jahrzehnt von einigen Wissenschaftlern der Begriff der „neuen Kriege“ ins Spiel gebracht wurde, waren die Kritiker schnell bei der Hand: Weder sei das, was in den bewaffneten Konflikten an der Peripherie der Wohlstandssphäre beobachtet werde, in jeder Hinsicht neu, noch handele es sich dabei um Kriege im völkerrechtlichen Sinne. Also machten sich die einen auf die Suche nach neuen Kunstbegriffen, um unter allen Umständen das K-Wort zu vermeiden, und die anderen durchforsteten die Kriegsgeschichte, um den Nachweis zu erbringen, dass sich mit dem allmählichen Verschwinden des zwischenstaatlichen Krieges nichts grundlegendes geändert habe. Man wollte von den zu Zeiten der Ost-West-Konfrontation entwickelten Friedensstrategien, die sich in Eur