Symptom und Krankheit

Iran Teheran sollte im Atomstreit nur einlenken, wenn auch seine Sicherheitsinteressen garantiert werden und alle Nuklearmächte den Kernwaffensperrvertrag einhalten
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Irans Außenminister Mottaki ist auf der Sicherheitskonferenz in München mit seinem Angebot, Uran im Ausland anreichern zu lassen, zwar angehört, aber nicht erhört worden. Umgehend wurde als Finte abgetan, was – wenn schon kein Wohlwollen – so doch wenigstens genauere Prüfung verdient hätte. Dass keine 48 Stunden später der iranische Präsident die Urananreicherung wieder in eigene Regie nimmt, wirkt wenig seriös, sollte aber als Ausfluss jener Doppelstrategie verstanden werden, wie sie Teheran nach dem Prinzip Verhandeln und Handeln seit Jahren verfolgt. Sie gilt, seit Präsident Khatami im Februar 2003 der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) mitteilte, sein Land wolle einen eigenen nuklearen Brennstoffkreislauf aufbauen.

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