Das Versagen der Friedensforschung

Libyen Selbst die pazifistischen Institutionen sind Teil des sicherheitspolitischen Mainstreams. Es fehlen Phantasie – und Mut
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Zu der libyschen Variante der großen arabischen Revolutionsbewegung, und wie sich „der Westen“ dazu verhalten sollte, hat inzwischen jedermann eine Meinung. Das ist in Ordnung. Das scheinbare Ausscheren der Bundesregierung aus der europäisch-amerikanischen Einheitsfront (oder waren es nur ein Dutzend Berater zwischen Kanzleramt und Auswärtigem Amt, die diese Entscheidung getroffen haben?) gibt den Experten und Kolumnisten dankbares Material.

Wenn man aber genauer hinschaut, so ist das Meinungsspektrum sehr eng. Fast unisono heißt es, die deutsche Enthaltung zum Militäreinsatz in Libyen sei ein Fehler gewesen, ein Bruch mit der gesamten UNO- und Bündnispolitik der deutschen Diplomatie. Der publizistische Meinungskonformismus wurde um so kräftige