Den Spieß einfach umdrehen

Schuldenkrise Die Regierungen der EU sind zu Gefangenen der Finanzmärkte geworden. Der 2005 vollzogene kategorische Schuldenschnitt Argentiniens zeigt, dass es auch anders geht
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Es gibt ein Leben nach dem IWF – und das wird ein gutes sein.“ Mit diesen Worten hat der ehemalige argentinische Präsident Néstor Kirchner vor Jahren die neu gewonnene Unabhängigkeit seines Landes vom Internationalen Währungsfonds gefeiert. Ende 2005 konnte Argentinien seine Schulden dort vorzeitig tilgen, nur wenige Monate nach dem radikalen Schuldenschnitt, mit dem die Regierung den privaten Gläubigern den Verzicht auf etwa zwei Drittel ihrer Forderungen abgerungen hatte. Eine jahrzehntelange Abhängigkeit von den politischen Vorgaben des IWF ging damit zu Ende. Estela de Carlotto, die Vorsitzende der Großmütter der Plaza de Mayo, jubelte: „Wir haben mit einem Monster Schluss gemacht, das uns unterdrückt hat.“

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