Bankrott den Ungläubigen

Strategie der Terroristen Al-Qaida führt seit 9/11 durch Anschläge und Guerilla-Operationen vorrangig einen ökonomischen Dschihad und ist damit erfolgreicher, als der Westen wahrhaben will
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Als der britische Historiker Paul Kennedy 1987 sein epochales Werk Aufstieg und Fall der großen Mächte veröffentlicht, ahnt er nicht, dass er damit einmal eine strategische Blaupause für die gefährlichste Terrororganisation der Welt liefern würde. In seinem Buch prophezeit Kennedy, die beiden damaligen Supermächte, die Sowjetunion und die USA, könnten zusammenbrechen. Beide würden sich militärisch mehr zumuten, als sie sich wirtschaftlich leisten können.

„Imperiale Überdehnung“ nennt Kennedy dieses Phänomen, das später auch die Führungsleute von al-Qaida fasziniert. Vor allem Aiman Al-Zawahiri, der heutige Al-Qaida-Chef, sei von Kennedys Analyse fasziniert gewesen, schreibt Abdel Bari Atwan, Chefredakteur