Das Westjordanland wird betoniert

Palästina Mitri Raheb, der Pfarrer der Weihnachtskirche in Bethlehem, hofft nach dem vorläufigen Scheitern in den Vereinten Nationen nicht mehr auf ein unabhängiges Palästina
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Die Gemeinde Bethlehem ist mittlerweile auf allen Seiten von israelischen Siedlungen umgeben. Trotzdem kämpft Pfarrer Mitri Raheb jeden Tag für ein starkes Palästina. Seit 1995 leitet er nicht nur eine christliche Gemeinde in einem der größten Konfliktherde der Welt, sondern baut Schulen, bildet aus, ruft Kulturprojekte ins Leben. Mit seinem Netzwerk Diyar ist er mittlerweile der drittgrößte Arbeitgeber der Region: Raheb hat kein Vertrauen mehr in die Politik, deshalb will er selbst „Fakten schaffen“.

Der Freitag: Sie haben als Pfarrer die zweite Intifada und 2002 den Einmarsch der israelischen Truppen in Bethlehem miterlebt. Glauben Sie noch an eine Ver­söhnung?

Mitri Raheb: Die politische Lage war noch nie so perspektivlos wie heute