Gesten der Unterwerfung

Krisenmanagement Bundeskanzlerin Angela Merkel wird zu Unrecht vorgeworfen, sie habe keine Linie – ihre Politik stärkt die Finanzmärkte
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Die SPD hat bei ihrer Kritik an Angela Merkels Krisenmanagement keine glückliche Hand. Lange behauptete sie, die Kanzlerin tue nichts und eine politische Linie sei nicht zu erkennen. Jetzt sagt sie, Kritik solle statt an Merkels Person an den Finanzmärkten geübt werden. Aber ist Merkel wirklich so faul? Und zeigt die Kanzlerin nicht doch eine Linie – eine, die die Herrschaft der Finanzmärkte über die Politik stärkt?

Wenn Politiker sagen, es gehe darum, „das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen“ – gemeint sind Finanzmärkte, nicht Arbeits- oder Investitionsgütermärkte –, und alle Politik diesem Ziel unterordnen, dann stellen sie ein solches Herrschaftsverhältnis faktisch her. Ein Schulbeispiel ist die D