Aufs gute Leben

Porträt Edi Rama ist mit der vielseitigste Regierungschef der Welt. In Paris studierte er Kunst, um die Welt reiste er als Basketballprofi. Nun will er Albanien weiter öffnen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2015

Kräftige Statur, gut zwei Meter groß, tiefe Stimme, graumelierter Dreitagebart: Der Mann ist eine Wucht. Edi Rama hat Basketball gespielt, erst für Dinamo Tirana, später für die Nationalmannschaft, er war Künstler, Bürgermeister von Tirana und ist seit zwei Jahren Ministerpräsident der Republik Albanien.

Dass sich Kunst und Politik nicht auszuschließen brauchen, hat der 51-Jährige schon in seinem Elternhaus gelernt. Sein Vater Kristaq Rama erschuf unter der stalinistischen Herrschaft Enver Hoxhas (1944 bis 1985) zahlreiche sozialistische Denkmäler und Skulpturen und war gleichzeitig Leiter des albanischen Kunstministeriums. Der Sohn lehnte sich gegen den Vater auf. Edi Rama träumte von einem anderen, freieren Albanien, studierte Ma