Afghanistan ist ein hoffnungsvolles Land

Interview Afghanistan braucht die US-Truppen für den Wiederaufbau des Landes. Donald Trump schert das nicht. Dennoch gibt es Hoffnung, sagt Politikwissenschaftler Nematullah Bizhan
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Afghanische und US-amerikanische Soldaten bei einer gemeinsamen Übung in Afghanistan
Afghanische und US-amerikanische Soldaten bei einer gemeinsamen Übung in Afghanistan

Foto: Wakil Kohsar/AFP/Getty Images

Vor vier Wochen hatte US-Präsident Donald Trump entgegen seiner Wahlkampfversprechen zugesagt, weitere Militärkräfte nach Afghanistan zu schicken. Nun haben die USA beschlossen, 3.000 weitere Soldaten an den Hindukusch zu entsenden. Ziel ist die Bekämpfung islamistischer Terroristen, das sogenannte Nation Building soll nicht mehr zu den Aufgaben der Soldaten gehören. Der Politikwissenschaftler Nematullah Bizhan sieht das kritisch, gibt aber die Hoffnung für sein Heimtland nicht auf.

der Freitag: Herr Bizhan, wie wäre die Situation in Afghanistan heute, wenn die Vereinigten Staaten 2001 keinen Krieg in dem Land begonnen hätten?

Nemat Bizhan: Da ich sowohl vor als auch nach den Anschlägen vom 11. September in Afghanistan gelebt habe, kann ich sagen: