Polen: 20 Jahre in der EU waren alles andere als konfliktarm

Reportage Der Hof der Familie Choragwicki im äußersten Südwesten hat ein Auf und Ab erlebt, ohne in existenzielle Schwierigkeiten zu geraten. Derzeit stören sie die Ökoregeln der EU und die ukrainischen Agrareinfuhren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2024
Die Familie Choragwicki 2007, Ewa und ihr Sohn Bartek (rechts)
Die Familie Choragwicki 2007, Ewa und ihr Sohn Bartek (rechts)

Foto: Astrid Thomsen

Polen ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. Es gehörte zu den ersten Ländern, die einen Antrag auf Aufnahme stellten und damit die „Osterweiterung“ anschieben halfen. 1998 begannen die Beitrittsverhandlungen, sechs Jahre später, als es so weit war, schwankte die Stimmung der polnischen Landwirte zwischen „Das kriegen wir schon hin“ bis zum sorgenvollen „Alles wird teurer, zugleich werden wir für unsere Produkte weniger bekommen!“ Die deutschen Bauern hatten ebenfalls bestimmte Erwartungen: „Die machen uns platt mit ihren niedrigen Preisen!“

Aber im kalten Frühjahr 2004 – Beitrittsdatum war der 1. Mai – wurde erst einmal gefeiert. In Bogatynia, einer Stadt im äußersten Südwesten