Im System bleiben

Fiskalische Notoperation Die »Agenda 2010« verfehlt den Einstieg in eine neue Kultur der Arbeit
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Die gegenwärtige Diskussion über die Reform des Sozialstaats in Deutschland lässt sich schwer in die alten Codes sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit rückübersetzen. Schon der Begriff Reform führt in die Irre. Noch in den siebziger Jahren war in der Sozialpolitik unter Reform die Herstellung eines besseren Zustandes oder die Beseitigung eines Missstandes, wie Armut und Unterersorgung oder die Herstellung von Chancengleichheit verstanden worden. Heute wird Reformpolitik in eins gesetzt mit Sparpolitik, die im Kern den Abbau sozialer Leistungen meint. Denn jeder Bürger weiß, dass mehr Sozialausgaben zu seinen Lasten gehen. Dieser Verteilungskampf produziert neue Legitimationsformeln und Ideologismen. So ist es in Deutschland populär den Leistungs