Freiwillig die 28. Frau

KEN BUGUL Dichtung und Wahrheit, Kritik und Zustimmung zur islamischen Polygamie
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Mit fünfzehn wollte ich eine andere sein. Ich habe mich verkleidet. Ich war wie ein Harlekin in tausend Stücke zerschnitten. Heute bin ich ich selbst. Ich habe mich wiedergefunden." So kommentiert die senegalesische Schriftstellerin Ken Bugul, 53, ihr Leben. Und zugleich ihren neuen Roman "Riwan oder der Sandweg" ("Riwan ou le chemin de sable"*. Ein Roman über Polygamie, ein Buch der Selbsterfahrung, denn die Senegalesin gehörte selbst als 28. Frau zu dem Harem des Marabuts ihres Heimatdorfs.

Vor 17 Jahren machte sie mit ihrem Erstling "Die Nacht des Baobab"** international Furore. Darin erzählt sie ihre afrikanische Kindheit und ihre Odyssee ins Land der Weißen. Noch nie hatte eine Afrikanerin so viele überkommene Ideen über den Haufen geworfen. Die