"Wir können uns viel von Rojava abgucken"

Interview Warum kommen in Nordsyrien Menschen durch deutsche Waffen zu Tode? Vor Ort wurde die Linken-Abgeordnete Zaklin Nastic immer wieder mit dieser Frage konfrontiert
Exklusiv für Abonnent:innen
"Die Entwicklung in den kurdisch dominierten Gebieten Syriens sind Erdogan ein besonderes Dorn im Auge", sagt Zaklin Nastic
"Die Entwicklung in den kurdisch dominierten Gebieten Syriens sind Erdogan ein besonderes Dorn im Auge", sagt Zaklin Nastic

Foto: imago/Gottfried Czepluch

der Freitag: Frau Nastic, Sie sind Linken-Bundestagsabgeordnete und waren Ende Mai/Anfang Juni für eine Woche im Norden von Syrien. Dort haben Sie die autonomen kurdischen Gebiete besucht – ein De-facto-Regime, das während des Bürgerkriegs ausgerufen wurde. Was war Ihr Eindruck?

Zaklin Nastic: In Nordsyrien haben die Menschen in den letzten Jahren ein politisches System geschaffen, das nicht von oben nach unten organisiert ist, sondern in dem Basisräte einen bedeutenden Einfluss haben. In Rojava, so nennt die Bevölkerung die Region Nordsyrien, werden die politischen Vertreterinnen und Vertreter quotiert, so dass alle Minderheiten vertreten sind und eine Geschlechterquote gewährleistet ist. Das funktioniert erstaunlich gut, von den dortigen Errungenschafte