Billige Empörung

Chancen Skandalös? Eine SPD-Politikerin hat ihr Kind an einer Privatschule angemeldet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2017

Das mit der Freiheit der Schulwahl ist so eine Sache. Vielerorten gilt noch das Sprengelprinzip, also dass das Kind da in die Schule geht, wo es wohnt. Zudem besteht oft keine Wahl – weil die Schule vor Ort schlecht ist. Besonders kompliziert aber ist die Schulwahl für Politiker, vor allem solche, die einer linken Partei angehören. Das musste gerade Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erfahren. Weil sie ihr Kind an eine Privatschule vor ihrer Haustür gab, wurde ihr von Gewerkschaft, Schulleitern und der Linken die Hölle heiß gemacht. Schwesig sende ein „fatales Zeichen“ aus, weil sie den staatlichen Schulen misstraue, sagte der Vorsitzende des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Die taz schrieb, Schwesig sei