Wendig währt am längsten

Koalition In den Ländern eilen die Grünen von Erfolg zu Erfolg. Ihr Verhältnis zu den zentralen Fragen halten sie aber trotzig offen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2015
Özcan Mutlu für Europa: Den Grünen es geht längst nicht mehr um Länderpolitik
Özcan Mutlu für Europa: Den Grünen es geht längst nicht mehr um Länderpolitik

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Als die Hamburger Grünen aus den Koalitionsverhandlungen kamen, schrieen einige ihrer Anhänger Zeter und Mordio. Für ein paar Kilometer Fahrradweg und drei Plätze auf der Regierungsbank hätten sie ihre Seele verkauft. Bei so viel Furor musste man unwillkürlich an eine sieche Partei denken, die bald ins Grab sinkt. Die politische Wirklichkeit ist freilich eine ganz andere: Die Grünen sind eine Macht. Nach dem Einzug ins Hamburger Rathaus sind sie nun an neun von sechzehn Landesregierungen beteiligt. In Baden-Württemberg stellen sie den Ministerpräsidenten, in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein gelten die grünen Vizes als heimliche Chefs.

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