Cherchez la Femme

Ausstellung Die bekannten Maler der Berliner Republik sind Eder, Richter, Rauch und Scheibitz. Es wird Zeit, nun auch Künstlerinnen wie Corinne Wasmuht zu entdecken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2014

Man braucht nur ihre Nachnamen zu nennen, Scheibitz, Eder, Richter, Rauch, Ackermann, Havekost, Majerus, und schon entsteht vor dem inneren Auge die Kunstszene der Berliner Republik der Nullerjahre. Alles malende Männer. Alles Tafelbildhörige. Wie aber hießen die malenden Frauen der Jahrtausendwende, und wo sind sie heute? Nur langsam kommen ihre Namen. Katharina Grosse, Monika Baer, Amelie von Wulffen, Corinne Wasmuht. Dann stockt die Aufzählung.

Vielleicht weil ihre Arbeiten widerständiger sind? Ihre männlichen Kollegen akzeptieren, scheinbar widerspruchslos, das Tafelbild als ihren Malgrund. Sie hingegen folgten, wenn auch in abgemilderter Form, eher einem kritischen Ikonoklasmus, Kennzeichen der Moderne. Katharina Grosse geht über die Leinwand hinaus i