Alles gilt so wie es war

INNENSCHAU DER PRIVATGESCHICHTE Annett Gröschners Debüt-Roman »Moskauer Eis«
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Ein Land im Wartezustand, das war die nun schon länger versunkene DDR. Ein Land, in dem man wartete, vor allem auf das, was nicht zu haben war: Güter, die es nicht zu kaufen gab, gesellschaftspolitische »Veränderungen, die nicht eintreten würden«. Doch dann kam die Wende, und mit ihr das richtige Leben, »das hieß, das richtige Geld zu haben«. Ein schlechter Tausch, auch dieses 'Geld oder Leben', und bald war den Betroffenen schon klar: »Wir tauschten das Geld gegen unsere Geschichte, mehr hatten wir nicht.« Wer das da rekapituliert (mit aller gebotenen Lakonie), ist eine, die es wissen muss (und sagen darf): Ex-Bürgerin des viel geschmähten Staates und somit geadelt von jener Zeitzeugenschaft, die nun auch von der Literatur s