Brutale Heldinnen

Hollywood Die Unterhaltungsindustrie vermarktet erfolgreich Action-Heldinnen als starke weibliche Vorbilder und glorifiziert dabei Gewalt unter dem Deckmantel des Feminismus
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Gewalt ist männlich. Das war nicht nur für lange Zeit die öffentliche Wahrnehmung, sondern auch vorherrschender Konsens in der feministischen Theorie. Gewalt wurde allein als strukturelles patriarchales Phänomen identifiziert, als ein Werkzeug für Macht- und Geltungsbeweise, als Selbstaufwertung durch Erniedrigung anderer. Kreuzzüge, Kolonialismus, Umweltzerstörung: Männersache. Frauen waren ausgeklammert – wer keine Macht hat, kann nicht schuldig sein.

Diese verengte Perspektive ist heute überholt. Spätestens als Historikerinnen Ende der 80er Jahre die weibliche Beteiligung im Nationalsozialismus offenlegten, wurde der noch etwas zögerliche Vorwurf der Komplizinnenenschaft zur aktiven Mittäterinnenschaft. Gemeint waren unter