1994: Mission erfüllt

Zeitgeschichte Die Treuhand hat den Osten deindustrialisiert. Anfangs gilt ihre Schocktherapie als Muster für osteuropäische Nachbarländer – doch das ändert sich schneller als gedacht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2018

Marktwirtschaft und Privatisierung hatten einheimische Ökonomen wie ihre westlichen Berater Anfang der 1990er Jahre in Osteuropa zu Zielmarken des Umbruchs erklärt. Welche Methoden kamen dafür in Betracht? Nur so viel stand fest, die notwendigen Maßnahmen sollten en bloc getroffen werden. Kein schrittweises Vorgehen, kein Gradualismus, stattdessen eine Schocktherapie, die für vollendete Tatsachen sorgte. Demzufolge wurde den Regierungen Polens und der Tschechoslowakei zur Privatisierung von Staatsbetrieben à la deutscher Treuhand geraten.

In Polen war aus den (überwiegend) freien Wahlen vom Juni 1989 ein von der bisherigen Solidarność-Opposition geführtes Kabinett unter Tadeusz Mazowiecki hervorgegangen. Als Premierminister verkündete d