„Es geht nicht um die Flachbildschirme“

Im Gespräch Wenn Jugendliche plündern, ist das nur ein Begleitphänomen, sagt Eliteforscher Michael Hartmann
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Der Freitag: Letzte Woche sagte der Soziologe Paul Bagguley, die Jugendkrawalle in Großbritannien seien ein „Aufstand der Konsumgesellschaft“. Hat er recht?

Michael Hartmann: Nein, das ist Quatsch. Ich halte das für eine völlig falsche Charakterisierung. Was stimmt, ist, dass es keine erkennbare politische Zielrichtung gibt. Wenn ich diese Krawalle historisch vergleichen müsste, fallen mir etwa die Bauern in Süditalien ein, dort hat es so etwas immer wieder gegeben. Das waren Aufstände, die keine klare Richtung hatten. Da sind die Leute explodiert, einfach weil ihnen die Belastung zu stark geworden ist. Die haben Gutshöfe niedergebrannt – und dann war’s das wieder.

Lassen sich die Krawalle in London auch mit den Unruhen in den Parise