Aber sie war doch da

Tagediebe und Drückeberger Norbert Zähringers Berlin-Roman "So" handelt von der verschwundenen Arbeit
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Woran arbeiten Sie gerade? Diese berüchtigte Frage an die Autoren wird peinlich, reicht man sie an ihre Figuren weiter. Ja, woran, außer an sich selbst, ihren Beziehungsproblemen und der Behelligung ihrer Umwelt arbeiten eigentlich die Figuren der jüngsten deutschen Literatur? Genauer: Was arbeiten sie? Nichts. Durchweg scheinen sie einem zwischen Studentischem, Rentiersdasein oder Sozialhilfe diffus changierenden Milieu anzugehören, müssen nichts im Kopf haben außer sich selbst und wo sie gerade unterwegs und in wessen Bett sie sind. Wenn ihnen irgend ein Beruf anhängt, dann erfährt man davon so gut wie nichts. Sind sie zum Beispiel Geisteswissenschaftler, wie in den Romanen von Jörg Sauer, dann sind sie die Faulpelze und Hochstapler, die jene