Abhörgeräte auf Empfang

Lauschangriff einer grossen Koalition Mit Hilfe juristischer Tricks haben SPD, CDU und Grüne die Überwachung neu geregelt. Der Rat Karlsruher Richter wurde missachtet
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Die informelle große Koalition zum Abbau von Grundrechten überdauert die Perspektive einer vorgezogenen Bundestagswahl offenbar mühelos: In der vergangenen Woche haben sich Union, SPD und Grüne auf eine Fortsetzung des großen Lauschangriffs verständigt und sie im Eiltempo durch Bundestag und Bundesrat geschleust. Mit Billigung der SPD eingeführt von Union und FDP im Frühjahr 1998, hatte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) im März letzten Jahres die akustische Wohnraumüberwachung in der derzeit gültigen Form für verfassungswidrig erklärt. Die Kernpunkte der richterlichen Kritik: Es dürfte zu leicht und zu viel gelauscht werden.

Zu leicht, weil der maßgebliche Paragraph der Strafprozessordnung den großen Lauscha