Ach, du süße Unmöglichkeit

Göttliche Sendung Thomas Meinecke widmet sich in „Jungfrau“ dem queeren Katholizismus und schreibt, wie er auch Platten auflegt: Er sampelt - Texte, Interviews, Filme. Reicht das aus?
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Es ist eine Binsenweisheit, dass Liebe, oder genauer gesagt Eros, sich am Fruchtbarsten entwickelt, wenn irgendein Hindernis im Weg steht. „Eros is a triangle“, schreibt die Dichterin Anne Carson, er bestehe aus zwei Personen, lover and beloved, und dem, was sie trennt. Eine schöne Trinität.

Das Hindernis im Fall von Lothar und Mary Lou Mackay ist ein Keuschheitsgelübde. Der engelsgleich gelockte und von Frauen reichlich begehrte Lothar hat es abgelegt, als er vom Studienfach Theaterwissenschaft zur katholischen Theologie wechselte, und schon Jeannine Water­strandt, seine Ex-Freundin, hat dran glauben müssen.

Die suspense des Romans, wenn es denn eine gibt, besteht nun darin, dass man wissen will, ob Lothar durchhält, wo doch er und Mary Lou in gro