Adieu, Chérie

Rivalität Das deutsch-französische Verhältnis wird zu einer Partnerschaft ohne Parität. Paris sollte sich daher andere Verbündete suchen – am besten im Süden Europas
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François Mitterrand (l.) und Helmut Kohl bei einem Treffen auf dem Landsitz des französischen Präsidenten 1990
François Mitterrand (l.) und Helmut Kohl bei einem Treffen auf dem Landsitz des französischen Präsidenten 1990

Foto: AFP/Getty Images

Die Finanzkrise ist zu allem fähig – sie kann Gewissheiten schleifen, Tabus brechen und Heiligtümer der europäischen Integrationsherrlichkeit hinweg fegen. Ideelle und politische Besitzstände eines um den Euro gescharten Europas werden im eiskalten Wasser egoistischer Interessen versenkt. Zusehends gerät auch das Verhältnis zwischen Berlin und Paris in den Sog von Rivalität und Misstrauen. Im Augenblick von „der Achse“ zu sprechen, scheint verwegen und muss den Tatsachenbeweis fürchten. Werden die deutsch-französischen Beziehungen mit diesen Begriff in Verbindung gebracht, sollte besser von Achsbruch die Rede sein.

Der jüngste EU-Gipfel hat gezeigt, dass der vorerst irreparabel bleibt. Um der Floskel vom deutsch-franzö