Alarm im Freiraum

Connewitz Der Stadtteil war immer der Hort der linksalternativen Leipziger Szene. Wie geht es dort nach den Überfällen der Rechtsradikalen weiter? Ein Lagebericht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2016

Neben dem Punker-Schlumpf steht „Aus Liebe zum Kiez“ geschrieben. Das Graffitto ziert eine der Holzplatten, die vor die zerschlagenen Schaufenster des Takatiki geschraubt sind. „Die Nazis wollten einen Riss in unsere Gemeinschaft hauen“, sagt Sarah P.*, Inhaberin des Piercing- und Tattoostudios, beim Besuch am Freitagnachmittag in Leipzig-Connewitz. Kopfgroße Steinbrocken hatten die Angreifer in ihren Laden geschleudert. „Die meinten uns alle“, sagt die gelernte Tischlerin, die die Inneneinrichtung ihres Studios in großen Teilen selbst gebaut hat. Vor 14 Jahren zog die um die 40-Jährige mit den auffälligen Lippenringen vom Niederrhein über München ins Viertel. Sie hatte oft Freunde hier besucht und es schätzen gelernt.