Angewandte Vogelkunde

60. Berlinale In Afghanistan wird gekämpft, aber das Zeitalter des Vietnamkriegs ist vorbei. Wie das Kino heute vom Krieg erzählt
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Unmittelbar vor Eröffnung der Berlinale hat der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) das, was die Bundeswehr in Afghanistan macht, als „bewaffneten Konflikt im Sinne des humanitären Völkerrechts“ bezeichnet. In der Formulierung kann man einen Fortschritt gegenüber der Sprache der Amtsvorgänger erkennen, das K-Wort aber verkneift sich auch Westerwelle, der mit dem Verweis auf das „humanitäre“ Völkerrecht zudem vorauseilend alle Assoziationen dementiert, die sich an einen Begriff wie Krieg heften können.

Das passt in gewisser Weise zur Berlinale, wo man im routinierten und unendlich diversifizierten Festivalbetrieb unserer Tage den Krieg als zeitspezifisches Hintergrundrauschen kaum wahrnimmt. Dabei verursachte der