Ansteigende Linien

Parabel Die Schweizer Autorin Marie-Jeanne Urech zeichnet in ihrem Roman "Mein sehr lieber Herr Schönengel" ein irrwitziges ­System von Abhängigkeiten
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Arthur Schönengel, ein kleiner, lascher Mann, bekommt eine Vorladung in die „Bude“, die tatsächlich ein riesiges Gebäude ist und ganz oben in einem Leuchtturm zu enden scheint. Er wird im Kellergeschoss in einer Art von Großraumbüro angestellt, erhält eine Kiste mit Arbeitsmaterial und heißt fortan so wie alle anderen dort, Weisslich.

Den Vorgesetzten hat man als „Herrn Weisslich“ anzureden, und dessen Chef gehört zur Ebene derjenigen, die „Lieber Herr Weisslich“ heißen. Eine einleuchtende Hierarchie, die übrigens nicht endet bei einem Mann, der als „Ruhmreicher Agnus Dei Nobler Anführer Tugendhafter Illustrer Exzellenter Ehrenwerter Mein Sehr Lieber Herr Weisslich“ bezeichnet wird.

Die Sch