Aufbruch ins Private

TANZ UND THEATER IN ISRAEL Ein (Bühnen-)Land zwischen ständiger Selbstverteidigung und der Hoffnung auf mehr Normalität
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Tanz und Theater sind gute Indikatoren für den Zustand einer Gesellschaft. Als man vor zwei Jahren in Tel Aviv und Jerusalem täglich Angst vor einem Selbstmord-Anschlag haben musste, teilte sich diese Spannung auf dem Theater mit. Vor allem die Tanztheater-Produktionen erzählten damals von der schleichenden Militarisierung der israelischen Gesellschaft, in der das Gewehr und die Präsenz von Soldaten und Wachmännern zum Alltag gehören. Die Choreographien erzählten aber auch von Autoaggression und Selbstkritik, weil man im Grunde gern ganz anders wäre: friedlicher, entspannter, normaler.

Jetzt ist die Bedrohung durch suicide bomber wesentlich geringer, die zweite Intifada ist gescheitert, und Israel wendet sich zögerlich wieder privateren Problemen