Als ich aufs Gymnasium ging, wurde mein Vater – ein Arbeiter – nicht müde, gegen ,die Studenten‘ zu wettern. Sie, die ,alles besser wissen‘, würden in zehn Jahren zurückkommen, „um uns zu regieren‘.“ So steht es in Didier Eribons Buch. Und weiter: „Und so ist es schließlich auch gekommen (…) nach oftmals verblüffenden Karrieren sind sie politisch, intellektuell und persönlich in der Komfortzone der sozialen Ordnung angekommen und verteidigen nunmehr den Status quo einer Welt, die ganz und gar dem entspricht, was sie geworden sind.“
Es sind Schilderungen wie diese, die das Werk des französischen Soziologen Eribon lesenswert machen. Er beschreibt in dem gleichnamigen Buch seine „Rückkehr nach Reims“, nachdem er als junger Mann der Homophobie und intellektuellen Enge seines Elternhauses entfloh. In Paris erfand er sich als schwuler Intellektueller neu. Der Weg zurück in sein Elternhaus wird zu einer schonungslosen Auseinandersetzung mit sich selbst. Eribon legt seine autobiografische Erzählung, die 2009 erschien, als Analyse einer französischen Arbeiterklasse an, von der viele zum rechtsextremen Front National übergelaufen sind.
Für mich ist das der wahre Reiz der Rückkehr nach Reims: Woran liegt es, dass sich große Teile der Arbeiterklasse in Scharen von der kommunistischen Partei abwandten – und den rassistischen Parolen des Front National ihre Stimme gaben? Welche Antworten ergeben sich aus der Lektüre für uns als Linke?
Ratlos bis entsetzt verfolgen Medien, Politik und Gesellschaft den rasanten Aufstieg der AfD, einer im Kern neoliberalen und rassistischen Partei. Erst kamen die Exzesse, dann wurde die AfD auf einer Welle aus Frust, Enttäuschung, Wut und Angst in die Länderparlamente gespült.
Akt der Notwehr
Bei den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern gab ein Drittel der AfD-Wähler als Tätigkeit Arbeiter an. Ein weiteres Drittel ist erwerbslos. Keine der parlamentarischen Parteien konnte bisher eine erfolgreiche Strategie im Umgang mit der AfD entwickeln. Eribon nennt die Entscheidung der Arbeiter, die extreme Rechte zu wählen, einen „Akt der Notwehr“. Seine Mutter spricht von einem „Warnschuss“.
Die AfD versammelt – ähnlich wie der Front National – eine paradoxe Mischung aus bürgerlicher Mittelschicht, die von Abstiegsängsten geplagt ist, und prekarisierter, verwundbarer Unterschicht, die sich „entwürdigt“ fühlt.
Diese paradoxe Wählerzugehörigkeit speist sich aus einer Entwicklung, die hauptsächlich von den Sozialdemokraten ausging. Aber auch die Linke trägt hier eine Mitschuld. Die AfD profitiert davon, dass die Gesellschaft ihres Klassenbewusstseins beraubt wurde. „Wenn man ‚Klassen‘ und ,Klassenverhältnisse‘ einfach aus den Kategorien des Denkens und Begreifens entfernt, verhindert man aber noch lange nicht, dass sich all jene kollektiv im Stich gelassen fühlen, die mit den Verhältnissen hinter diesen Wörtern objektiv zu tun haben.“ So konstatiert Eribon, und er hat Recht.
In Deutschland begann dieser Prozess in den frühen 80er Jahren, als mit den der neoliberalen „Revolutionären“ Thatcher und Kohl auch Sozialdemokraten und Teile der Linken in den neokonservativen Diskurs einstimmten. Die Rede war nicht länger von „unterdrückten“ oder „beherrschten“ „Klassen“, die „kämpften“. Aus ihnen wurden „Ausgeschlossene“ oder „Opfer“ von Armut und Prekarisierung. Aus dem sozialen Kampf wurden „notwendige Reformen“ zur „Umgestaltung“ der Gesellschaft. Statt von Klassenunterschieden war plötzlich von Individuen mit Eigenverantwortung die Rede.
Die Formation des finanzgetriebenen Kapitalismus neoliberaler Ausprägung hat eine vielfach gespaltene und fragmentierte Gesellschaft hervorgebracht. Die Zahl der Beschäftigten mit tariflicher Regulierung wird kleiner, die Zahl der Leiharbeiter, Werkverträgler, befristet und in Teilzeit Beschäftigten, kurzum der prekär Beschäftigten wächst. Die Mittelschicht schrumpft. Ebenso verfestigt sich die Langzeiterwerbslosigkeit. Diese unterschiedlichen Gruppen werden in einen permanenten Konkurrenzkampf getrieben. Das erschwert die Organisierung gemeinsamer Interessen und die Erfahrung von Solidarität – die Basis für Klassenbewusstsein. Es wäre gerade die Aufgabe der Linken, die gemeinsamen Interessen des Leih- und des Facharbeiters, der befristet und fest Angestellten zu organisieren. Das wäre auch die Aufgabe der Gewerkschaften, der sie nur unzureichend nachkommen. Die Alternative ist die Konkurrenz und Abgrenzung nach unten (Erwerbslose, Prekäre) und nach außen (Flüchtlinge, MigrantInnen) – also die Logik der Rechten.
Ein Teil der Arbeiterklasse, die sich ihrer selbst nicht mehr bewusst ist, um sich zur Wehr zu setzen, findet ein neues Wir-Gefühl in der Zugehörigkeit zur kollektiven Identität als „Deutsche“. Die Angst vor Geflüchteten spielt bei der Wahl der AfD eine große Rolle. Dennoch wäre es fatal, all ihren Wählern rassistische Überzeugungen zu bescheinigen. Über diese Frage wird innerhalb der Linken viel diskutiert. Immer steht dabei die Frage im Zentrum, ob Rassismus, Homophobie und Demokratiefeindlichkeit die Ursache für den Aufstieg des Rechtspopulismus sind. Oder ob es um die Wut über Perspektivlosigkeit, Abstiegsängste und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich geht.
Die Frage ist meines Erachtens falsch gestellt. Eribon legt dar, dass die französische Arbeiterklasse ebenso wenig vor Alltagsrassismus gefeit war wie andere Klassen. Mit der Entscheidung für linke Parteien wähle man quasi gegen seinen rassistischen Reflex an. Forscher kennen den Konnex zwischen neoliberalem Kapitalismus und Rechtspopulismus. Autoritäre und rassistische Einstellungen sind seit langem in der Gesellschaft verankert – auch in der Mitte.
Rassismus ist kein Problem der Unterschicht. Den Rechten gelingt es nur, die aus Erfahrungen der „Abstiegsgesellschaft“ (Oliver Nachtwey), der Enteignung durch Arbeitslosigkeit, Niedriglohn und Altersarmut gespeiste Frustration als Wut gegen Migrantinnen und Minderheiten zu richten. In Frankreich inszeniert sich Marine Le Pens Front National als Verteidiger des französischen Sozialmodells. Europaweit stößt die neue Rechte in eine Lücke, die durch die Wende der Sozialdemokratie zur „neuen Mitte“ – der Adressat des Doppelgespanns Schröder/Blair – gerissen wurde. Die Prekären mussten immer wieder die Erfahrung machen, dass „Reformen“ zur Verschlechterung ihrer Lage beigetragen haben.
Äußere Feindbilder
Der Jenaer Soziologe Klaus Dörre weist darauf hin, dass die im neoliberalen Kapitalismus zur Normalität gewordenen Abstiegserfahrungen eher eine „exklusive“ als eine umfassende Klassensolidarität befördern. Das heißt, Teile der Arbeitslosen und prekär Beschäftigten haben die durchaus berechtigte Angst vor weiterer Konkurrenz auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Sie rebellieren gegen ein ungerechtes Gesellschaftssystem, indem sie sich gegen „äußere“ Feindbilder wie Geflüchtete, Muslime oder Minderheiten wenden. Diese Form der Selbstbehauptung richtet sich gegen die, denen man jene Rechte nicht gönnt. Während man selbst um deren Geltung für sich kämpfen muss, weil sie von der Macht und den Mächtigen in Frage gestellt wird.
Eine linke Partei muss eine Politik machen, die nicht von „Opfern“ spricht. Die Linke muss sich als soziale Stimme von Menschen begreifen, die selbstbewusst für ihre Rechte einstehen. Um den Verstummten ihre Stimme zurückzugeben, muss die verlorene Sprache wiedergefunden werden. Das geht nicht mit verstaubter Klassenkampf-Rhetorik, sondern mit einer Radikalität, die sich aus Ehrlichkeit und Überzeugung speist. Das muss im gewerkschaftlich, sozialdemokratisch und sozialistisch geprägten Milieu geschehen, in dem ich als Teenager meine politischen Erfahrungen gemacht habe. Dort war der Bezug zur eigenen Klassenherkunft keine dogmatisch erstarrte Bekenntnisformel, sondern lebendig.
Zeit meines Lebens habe ich an der Seite von Menschen gekämpft, die ihre Rechte gegen die Arbeitgeber in Streikbewegungen verteidigt haben. Wie verletzlich die Würde eines Menschen ist, zeigt sich schlaglichtartig an Geschichten über Demütigung wie der „Fall Emmely“. Wo Cent-Beträge, Strom für den Handy-Akku oder Klopausen einem Menschen im Job zum Verhängnis werden können, ist es Zeit für ein Revival der Klassenkämpfe. Solidarität und Widerstand sind langlebiger als der Kapitalismus – wenn es der Linken gelingt, die Begriffe von Klasse und Unterdrückung selbstbewusst auszusprechen und aus der Mottenkiste der institutionellen Machtpolitik zu befreien. Sprache, Denken und Wirklichkeit sind eng verknüpft, oder anders: Wer vom Klassenkampf spricht, kann ihn führen.
Kein Buch zu Hause
Ich stamme wie Eribon aus einer Arbeiterfamilie. Auch ich bin ein Kind der 50er Jahre. Die tiefe Scham, die er von Jugend an für seine Herkunft verspürte und die ihn veranlasste, seinem Milieu zu entfliehen und seine Klasse zu verleugnen, habe ich nie verspürt. Wohl aber die unsichtbaren Gräben zwischen uns Arbeiterkindern und Sprösslingen aus gutem Hause. „Als Arbeiterkind spürt man die Klassenzugehörigkeit am ganzen Leib“, schreibt Eribon.
In meinem Elternhaus gab es kein einziges Buch. Trotzdem war ich eine Leseratte. Jeden Pfennig vom Taschengeld sparte ich mir für Bücher auf, zu Weihnachten und zum Geburtstag wünschte ich mir nichts anderes als neuen Lesestoff. Meine Eltern haben hart gearbeitet für bescheidenen Wohlstand – eine auf Dauer zermürbende Arbeit. Sie konnten mich nur wenig fördern, aber sie haben immer darauf geachtet, dass ich etwas Gutes auf den Mittagstisch bekam und meine Hausaufgaben machte. Wie also kam es, dass aus mir ein Linker wurde, einer, der sich die Haar lang wachsen ließ und mit Begeisterung Marx, Gramsci und Rosa Luxemburg las? Es ist ja kein Naturgesetz, dass Arbeiter und ihre Kinder links sind. Mich haben Menschen immer dann überzeugt, wenn sie für etwas oder jemanden einstanden. Wenn ihr Handeln von dem Wunsch geleitet war, Ungerechtigkeit für sich und für andere zu bekämpfen. Der Stuttgarter Gewerkschaftsführer Willi Bleicher hat mich als junger Mann beeindruckt. Sein Appell „Du sollst dich nie vor einem lebenden Menschen bücken!“ steht für das, was demokratische Klassenpolitik für mich bis heute ausmacht.
Der gemeinsame Kampf um die sozialen „Garantien des Lebens“, wie die ewig zeitlose Rosa Luxemburg sie nannte, kann zum missing link der zerklüfteten neuen alten Arbeiterklasse werden. Die Verteilung von Reichtum ist hierfür zentral. Auch wenn es leichter erscheint, nach unten zu treten: Die Ursache für die wachsende Unsicherheit und das permanente Gefühl der Bedrohung und des Abstiegs sind nicht diejenigen, die vor Krieg, Armut und Verfolgung nach Deutschland und Europa fliehen. Die Profitgier und Skrupellosigkeit einer entkoppelten Elite zu stoppen, erscheint aber jenen, die – wie falsch, das wissen wir dank Eribon – als „sozial Schwache“ gelten, als ungleich schwerer durchzuführen als die Abwehr weiterer „sozial Schwacher“ aus Kriegsgebieten.
Wer den Rechtsruck stoppen will und die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit ernst meint, muss den Multimillionären, den Managern der Banken und transnationalen Konzerne, den Profiteuren von Standortverlagerungen, Niedriglöhnen und prekärer Arbeit, Kostendruck in Krankenhäusern und Pflegeheimen, steigenden Mieten und Verdrängung den Kampf ansagen. Dafür braucht es die Erkenntnis, dass sich jenseits von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“, „Minijobber“ oder „Leiharbeiter“ eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet.
Kommentare 127
Die Einordnung von "LGBTIQ" in die vom Kapitalismus unterdrückten Menschen bzw. in eine neue Klasse gegen den Kapitalismus Käpfender ist schon recht gewagt.
Solange die Linke nicht bereit oder nicht fähig ist einen Weg aus der kapitalistischen Sackgassen zu weisen ist sie zu nichts nütze.
Es wird endlich Zeit aus den Fehlern Marx' zu lernen - und sein Kardinalfehler war nunmal die Annahme, dass die Arbeiterklasse an sich revolutionär ist. Hätte Marx seine eigene Theorie nicht vergewaltigt hätte er erkennen können, dass bestehende Klassen nicht wirklich revolu/tionär sind - Bauern haben nunmal nicht den Feudalismus zu Grabe getragen. (Das erkennt im übrigen Eribon sehr klar : Zitat "Kurzum: Viellleicht ist das Band zwischen der 'Arbeiterklasse' und der Linken nicht so natürlich, wie man gerne glaubt" Blätter 9/16 S.90).
Die erste und wichtigste Schritt der Linken besteht erstmal darin, die Klassen (oder vorerstmal Bevölkerungsteile) zu identifizieren, die Interesse an einer echten Umgestaltung der Verhältnisse haben könnten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies eine überwältigende Mehrheit ist. Der zweite Schritt ist dann das Bewusstsein bei diesen Bevölkerungsgruppen zu schaffen, dass sie durch grundlegende Änderungen mehr zu gewinnen als zu verlieren haben.
Die Wahl besteht grob formuliert zwischen Parlamentarismus+Kapitalismus auf der alten Seite und Demokratie+Sozialismus auf der neuen.
Oder ganz zugespitzt gesagt zwischen Kleptokratie und Leistungsgesellschaft.
Das ist alles ganz interessant.
Letzten Endes zählen jedoch Taten, nicht Worte. Entsprechend sollten sich Prekäre, Minijobber, ALG-II-Empfänger, deklassierte Studiumsabsolventen, abstiegsbedrohte Kleinexistenzler, Überschuldete, Privatinsolvenzler, unter behördliche Vormundschaft Gestellte, Zwangsverwahrte, Mindestlöhnler, Alleinerziehende, in halblegale Grauzonen Abgedrängte, Arbeiter und andere von der neoliberalen Politik Betroffene genau ansehen, inwieweit sich die beeindruckenden Erkenntnisse in den Forderungen der Partei Die Linke zur Bundestagswahl 2017 umschlagen.
Einstieg in die Grundsicherung und Abschaffung von Hartz-IV wäre sicher ein guter Anfang, höhere Besteuerung der Spitzenvermögen und Einkünfte ein Signal, das praktisch Zeichen setzen und darüber hinaus einiges finanzieren könnte. Dringend erforderlich wäre darüber hinaus das Wieder-Initiativ-Werden des Staates an allen Ecken, wo es sozial brennt. Ebenso wären bewährte Modelle wie etwa die ABM-Maßnahmen der Neunziger flächendeckend wiederzuetablieren. Ein weiterer Punkt wäre die Anhebung des Mindestlohns auf 10 oder 12 Euro (unter den aktuellen Bedingungen nimmt der Staat eh die Hälfte davon wieder weg), eine Ausweitung des Streikrechts sowie eine Orientierung von Hartz IV / Mindestlohn an den tatsächlichen Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben.
Als Zeichen vonnöten wäre darüber hinaus eine deutliche Schneise in den Bürokratie- und Regulierungswust, mittels dem die Neoliberalen das untere Gesellschaftsfünftel unter ihre Kuratel gestellt haben. Die Anträge, die Prozederes und auch die den Behörden zugestandenen Ermessungsspielräume – jüngstes Beispiel: jobcenterseitig geforderte Auskünfte nach Sexualpartnern (!!) – verstoßen mittlerweile in flächendeckender Form gegen grundgesetzlich garantierte Mindestanforderungen in Sachen Menschenwürde sowie Bürgerrechte. Um es klar zu sagen: Ohne Ansagen, wie Die Linke diesen staatlich gezüchteten Bürokratiesumpf in normale Rahmen rückzuführen gedenkt, ist auch nur der Gedanke an ein Kreuz für die Partei bei der Wahl vergebene Liebesmüh’.
Hinzu kommt das – ebenfalls stark vakante – Problem der Bürger(innen)rechte. Sicher keine einfache Aufgabe, demokratische und soziale Forderungen in ein stringentes Programm zur Wahl zu transformieren. Um den Kommentar nicht zu lang geraten zu lassen: Bleibt es bei Allgemeinplätzen, sollte man die Linke wahltechnisch durchaus abstrafen – und stattdessen lieber DKP, MLPD, Die Partei oder Ungültig wählen.
|| ... sein Kardinalfehler war nunmal die Annahme, dass die Arbeiterklasse an sich revolutionär ist ... ||
Sehe ich auch so. Die Arbeiterklasse kann/könnte revolutionär im besprochenen Sinne sein, aber dann müsste sie in der Sache vereint und in die richtige Richtung mobilisiert werden. Das glatte Gegenteil geschieht jedoch im Eiltempo, was mit chronisch unterkomplexen/unzulässig vereinfachenden Analysen zwar nicht seinen Anfang nimmt, aber eine tragische Fortschreibung erfährt.
Nehmen wir den ersten Kommentar von Nordlicht, über den ich mich aufregen könnte, aber es nicht tue, weil er einen (!) Teil der Kritik beinhaltet, die auch ich teile. Darüber, dass LGBTIQ-People keine nativen Zugehörigen der Kategorie "vom Kapitalismus unterdrückte Menschen" darstellen, lässt sich nicht zuletzt auf einer dem Putinismus anheimgefallen Platform schnell Einigkeit herstellen.
Sie gehören aus prorussischer Sicht nicht zu den Verlierern, sondern fröhnen den dekadent-traditionsvergessenen westlichen "Werten" in Frisiersalons und auf Champagnerparties, zelebrieren ihre zugesprochenen Freiheiten auf Kosten des Allgemeinwohls (← siehe Thread), interessieren sich für nichts und niemanden außer sich selbst. </Putins Brille>
Kurz: Es sind Konter-Revolutionäre, die sich, tja, "vor lebenden Menschen bücken". Ich bin schwul, ich darf das in diesen Zusammenhang rücken. Der bot sich für meine Kapriole zum Stichwort 'Linke und rechte Antiamerikanisten aller Länder vereinigt euch' ja förmlich an.
Nun ist es in der Tat so, dass die Zugehörigkeit zur LGBTIQ-Gruppe kein hinreichendes Kriterium für's Links-/Sozialrevolutionärsein ist. Wie könnte und sollte es denn..? Militanter Antiamerikanismus ist ja auch kein hinreichendes Kriterium für's Friedlichsein, nicht wahr. Friedlich ist, wer Friedliches tut; um es in Anlehnung an Forrest Gump zu sagen. Und links und sozialrevolutionär ist, wer Linkes und Sozialrevolutionäres will und/oder tut. Das ist die einzig belastbare Definition, über alle anderweitigen Gruppenzugehörigkeiten hinweg.
"(...) die Erkenntnis, dass sich jenseits von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“, „Minijobber“ oder „Leiharbeiter“ eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet". (Riexinger)
Aber sie versammelt sich nicht, diese "Klasse". Das ist der Punkt. Sie müsste, ganz dringend, aber sie tut es nicht. Diese Versammlung zu organisieren wäre die wichtigste Aufgabe der politischen Linken, schon lange gewesen. Doch darin versagt sie kläglich - und seit Ausbruch der sog. Ukraine-Krise total.
Dann strafen Sie mal ab. Sowjetnostalgische- und anderweitig extremistische Spaßparteien passen eh besser zu Ihnen. Putin wird kommen und uns alle retten, wie die sog. Troika Griechenland gerettet hat. Nur noch nachhaltiger.
Bin ich ja beruhigt; wenigstens einer, der sich Gedanken darum macht, was zu mir passt ;-). Tipp: Ihnen empfehle ich die Grünen. Absolute Hardliner in der Russland-Frage; diese nette Dame würde – Gewehr voran – am liebsten direkt einmarschieren. Ansonsten sind sie sozial unbeleckt. Aber das kommt Ihnen mit Sicherheit sehr entgegen.
Riexinger schreibt:
|| Dafür braucht es die Erkenntnis, dass sich jenseits von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“, „Minijobber“ oder „Leiharbeiter“ eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet. ||
Fettdruck von mir.
Die Konklusio eines Textes maximal-aggressiv misszuverstehen und die Fehlinterpretation zum ersten Kommentar werden zu lassen, ist eine stramme Leistung. Darin findet sich sogar das Lieblings-Motiv Putin-treuer Faschisten, Kapitalismus und LGBTIQ-Rechte seien zwei Seiten der selben Medaille; das eine gäbe es nicht ohne das andere. Hervorragende Arbeit. Ganz wirklich. Und mit solchen Leuten soll ich in eine "neue, selbstbewusste Klasse" eintreten..? Lach und seufz. Forget about it.
warum kommt denn nun schon wieder putin an bord? was hat der mit dem text von rixinger und den kommentaren hier zu tun?
aber da die büchse der pandora in diesem thread nun offen ist: russland (nicht putin, verengung auf eine person und deren demontage entspricht u.a. der definition von propaganda > antirussismus) hält 5% der weltweiten jährlichen militärausgaben (1700mrd eu), usa ca. 30-35% je nach jahr, die nato ca. 60-65% je nach jahr. aus diesen zahlen wird schon ersichtlich, wer wann wo wen retten wird.
das hat auch alles nichts mit antiamerikanismus zu tun (obwohl es leider öfters in diese ecke wabert), sondern mit (anti)imperialismus. imperialistisch ist in allererster linie die nato (wovon wir hier alle zumindest global verglichen in form von materiellem wohlstand prima profitieren). das liegt nicht daran, dass die nato böse ist, sondern daran, dass ihr die weitaus größten ressourcen zur verfügung stehen.
imperialistisch sind auch viele andere länder wie china (10-12% anteil weltweite jährliche militärausgaben) oder russland, bzw. werden es zunehmend. um die ressourcen nicht alle den natoländern zu überlassen, weil sie sonst selber zur ressource werden.
putin macht im prinzip dasselbe wie obama, merkel und all die anderen: die nationale elite schützen und fördern, deren geostrategische interessen bedienen. und die entität mit den größten ressourcen gibt den ton an und beutet die anderen aus. das ist leider so in hierarchisch organisierten privilegiengesellschaften, national wie global.
Vielleicht sollte man Riexinger eine gewisse Mitschuld an möglichen Fehlinterpretationen seines "jenseits" geben.
Eindeutiger und klarer wäre angekommen, wenn der Satz "(...) die Erkenntnis, dass sich jenseits losgelöst (oder unabhängig) von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“,..... eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt,......
gelautet hätte. (crossover kennt Riexingers Wortschatz vermutlich nicht)
Zietz hätte es natürlich trotzdem geschafft, gefährlich populistischen Unsinn wie "sollte man die Linke wahltechnisch durchaus abstrafen – und stattdessen lieber DKP, MLPD, Die Partei oder Ungültig wählen." zu verbreiten.
Die Mitübernahme des Bullshitbingo-Kürzels »LSBTIQ« in den Artikeltext (und entsprechend die Adelung dieser wirren Theoriefragmente als linksseitig irgendwie bedeutend oder jedenfalls diskutierenswert) ist in der Tat ein deutliches Zeichen dafür, inwieweit die poststrukturalistische Identitätspolitik auch in der Linkspartei bereits Wurzeln geschlagen hat.
Nehmen wir diese Leute einen Augenblick mal für voll. Wie sieht es um die im Argen liegenden politischen Rechte aus, die sich Riexingers Partei auf die Fahnen schreiben soll? Bei Schwulen und Lesben wäre – mit dem Bade ausschütten soll man das Kind ganz sicher nicht – klar noch das ein oder andere zu tun, speziell in den Bereichen Aufklärung und Anti-Diskriminierung. »Inter« und »Queer« hingegen ist Quatsch mit Sauce. Was soll das sein? Bisexuelle gab es bereits vor 50 Jahren – das ist eine fallbezogene Erweiterung des Sexuallebens und keine »Opfer«gruppe, wie von der wirren poststruktrualistischen Ideologie propagiert. Transexuelle (ebenso wie übrigens auch Transvestiten, für die, trotz multipler Ideologie leider kein eigener Buchstabe übrig blieb) stehen sicher Handicaps gegenüber; muß man was tun – ist aber sicher nicht das Zentrum, wo sich die neoliberale Spaltung der Gesellschaft manifestiert.
Probleme hingegen, und zwar wirkliche, haben Lesbians, Gays, Bis und Transen mit den Jobcentern, dem Inhalt der Lohntüten, der Miete, der Staats-Krake mit ihrer kontrollwütigen Bürokratie, der Entfremdung und der Tatsache der politischen Einflusslosigkeit. Dieselben Probleme grosso modo, mit denen der überwiegende Rest ebenfalls zu kämpfen hat. Ich persönlich habe nichts dagegen, Sonderprobleme zu diskutieren – wegen mir sogar bis zum Abwinken. Sie in den Mittelpunkt zu stellen jedoch – damit ist keine linke Bewegung gut beraten.
Nehmen wir diese Leute einen Augenblick mal für voll.
Angesichts solch despektierlich herablassender Formulierungen frage ich mich schon lange, warum Sie hier noch, von wem und warum auch immer, für voll genommen werden.
|| warum kommt denn nun schon wieder putin an bord? was hat der mit dem text von rixinger und den kommentaren hier zu tun? ||
Putin als Person: nichts. Ich kann statt Putinismus auch Faschismus sowjetischer Prägung schreiben, falls Ihnen das lieber ist.
Ach, Mitschuld, papperlapapp. Es ist nichts grundlegend falsch an Riexingers Satz. Das Label "LGBTIQ" passt aber insofern nicht zu den anderen, aufgezählten Labels, als dass eine sozialistische "Linke" (hahaha), der es um Geld und immer nur um Geld geht (s. Zietz), das LGBTIQ-Grüppchen nicht einmal als potentielles Mit-Opfer erkennen will, weil sie es per se mit Kapitalismus-Affinität, finanziellem Reichtum und eigennützigem Egoismus gleichsetzt. Das kannst du 1:1 unter Jule Löfflers Text nachlesen. Beinahe hätte ich gesagt, die autoritäre, fiskal-sozialistische "Linke" schielt auf das Judaistische in der Schwuppe. Aber das lasse ich mal lieber. Zu dieser Betrachtungsweise gesellt sich seit Ausbruch der sog. Ukraine-Krise die vom Kreml über alle Rohre ausgestoßene, unter dem Stichwort "Gayropa" gut aufgehobene, rechtskonservative, pro-Le-Pen'sche Hass- und Hetz-Propaganda pegidistischen Ausmaßes. Und die zerfrisst die Hirne.
Riexingers Fehler ist es, das "LGBTIQ-Label" nicht um weitere, im Zusammenhang besehen irgendwie sinnfreies Grüppchen zu erweitern. Zum Beispiel um Brillenträger, Linkshänder, Handballer und Mazdafahrer (jew. m/w). Er wollte ein gesellschaftliches Crossover zeichnen, aber es ist ihm nicht geglückt. Die simple Feststellung, dass eine Kapitalismus - und Globalisierungs-kritische Einstellung unabhängig von allen anderen Dingen zu sehen ist, die einen Menschen so ausmachen können, verpufft an den LGBTIQs. Applaus gibt's dafür für Öttinger, der von "Pflicht-Homoehe" spricht - und alle lachen, hahahaha. That's what real existierender Putinismus does to you. Aber so weit, das zu begreifen, sind die meisten noch nicht.
Lernen Sie lieber mal, auch Wladimir Putin als Mensch anzuerkennen. Dann können wir weiter reden.
Wo stehen LGBTIQs in Riexingers Text im Mittelpunkt..? Das kann nur empfinden, wer's so empfinden will. Genauso gut könnte man fragen, was das Label "Flüchtlinge" im Kontext zu suchen hat. Dieses Grüppchen ist schließlich auch nicht per Labeling links, sozialrevolutionär, gesellschafts-progressiv oder weiß der Kuckuck was.
Nein, der traurige Punkt hier ist, dass es so weit gekommen zu sein scheint, dass die größte und allgemein gültigste Binse von allen neu konstituiert werden muss. Wer je gedacht hat, links sei man schon, wenn man homosexuell, migrationsbehintergründet, finanziell minderbemittelt, unterschult, anti-us-amerikanistisch unterwegs und/oder putinvollverstehend ist, der hat von Grund auf nichts kapiert und lag seit Ausbruch der sog. Ukraine-Krise mit ihren geistig-moralischen Tiefausläufern im Tiefschlaf. Anders zu erklären ist das alles nicht mehr.
Riexinger schreibt doch "[...] jenseits von Labels wie [...]". Zumindest daraus können Sie nicht den Popanz kreieren, "wirre Theoriefragmente" würden "linksseitig" als "bedeutend oder jedenfalls diskutierenswert" erachtet. Riexinger legt hier also auf den Menschen an sich wert und dass der sich als Mensch gegen die neoliberale Asozialität zusammenfinde.
Sie gebärden sich stets als der größte Kritiker der Linken schlechthin. Offenbar soll der Eindruck einstehen, man müsse nur bei Ihnen nachfragen, wollte man wissen, was ein echter Linker so zu tun und zu lassen habe. Auch wenn Sie oft treffen und sich gut zu formulieren wissen, so tragen Sie doch vor allem eine gehörige Portion Arroganz vor sich her.
"Nehmen wir diese Leute einen Augenblick mal für voll."
Ganz schlechter Satz für einen (Vorzeige-)Linken.
"Bisexuelle gab es bereits vor 50 Jahren."
Soso, schon vor 50 Jahren ... Psst: Die gab es auch schon vor 150 wie auch vor 1500 Jahren.
Als Mensch. Hahahaha. Den weltgrößten Funktionär in eigener, per Dauerpropaganda geschickt mit den Geschicken des Millionenvolkes des größten Landes der Erde verschmolzenen Sache als Mensch anerkennen. Hahahaha. Wie geil ist das denn..? You made my day, liebe/r Richard Zietz. Größtmögliches Kino.
Die Witze sind gut.
Nichtsdestrotrotz habe ich Probleme mit der seltsamen Abkürzung. Alphabetische Reihenfolge (mit der Suggestion der Gleichwertigkeit der Anliegen) gibt es bei »LGBTIQ« (bzw. »LSBTIQ«) offensichtlich nicht. Warum rangieren die Lesben vor den Schwulen, die Bixuellen – als offensichtlich noch minderwertigeres Aufkommen – dann eine weitere Stelle hintan? Darf man von der Reihenfolge auf die Wertigkeit schließen – nach dem Motto: Lesben mal ganz vornan, Schwule, naja, stellen wir halt auf Nummer zwei, und die hinteren Ränge ganz so, wie es kommt?
Ich meine, ich ganz persönlich halte die Ideologie von Butler & Co. sowieso für eine Kampagne persönlich zutiefst frustrierter Leute, die anderen ihr persönliches (Beziehungsglück) nachhaltig madig machen wollen – speziell dann, wenn sie dem Feindbild »Heterosexualität« entsprechen. Aber vielleicht liege ich da verkehrt und es gibt einfache, nachvollziehbare Gründe für die seltsame Reihenfolge bei der Nennung der einzelnen Spezies.
»Auch wenn Sie oft treffen und sich gut zu formulieren wissen (…)«
Danke :-).
»(…) schlechter Satz für einen (Vorzeige)Linken«
Nee – das pseudophilosophische Grundrauschen der Butlerist(inn)en nehm’ ich nicht ernst; die hintertreiben die Solidaritätsbildung im linken Milieu schon genug. Sorry – ist eine Frage des intellektuellen Anspruches an mich selbst, und daher nicht böse gemeint.
»Soso, schon vor 50 Jahren ... Psst: Die gab es auch schon vor 150 wie auch vor 1500 Jahren.«
Unterlassung schützt vor Strafe nicht. Wollte eine entsprechende Zusatzbemerkung in den Kommentar mit reinschreiben; hab’s mir aber, um den Text nicht weiter auzublähen, gespart. Mein Fehler. Da mir nicht bekannt ist, dass sie im Verlauf der letzten 1450 Jahre ausgestorben sind, ist mir allerdings auch nicht recht klar, was an meiner Aussage falsch sein soll ;-).
Ich werde diesen Affentanz nicht weiter mitmachen. Wes Geistes Kind Sie und ihre putinistisch verseuchten Trollgenossen sind, die diese sogenannte Community (hahahaha) vor nunmehr Jahren in ihre Gewalt gebracht haben, weiß ich schon lange. Spätestens nach Ihrem letzten Kommentar wissen es aber auch alle anderen. Das ist das Gute daran. Und jetzt bin ich still, damit es hinterher nicht noch heißt, ich sei Schuld, dass nicht über das eigentliche Thema des Textes gesprochen werden kann. Mr. "Siahi-Gate, Schwarze Pädagogik, Moral ist multipolar, Universalismus ist totalitär, Trump wählen gegen den Atomkrieg" Augstein ist stolz auf euch alle.
Sorry, wovon wollen Sie mit diesem Manöver nach Putin-Art ablenken? Ich vermute mal, von sich selbst.
Auch wenn Sie es nicht wahr haben wollen und ich Putin gar nicht erwähnte: das entsetzliche an diesem Massenmörder ist ja gerade, dass er ein Mensch ist.
Wir haben nur die eine LINKE . Dass der Vorsitzende Lese- Nachholbedarf &
Wir haben nur die eine LINKE . Dass der Vorsitzende Lese- Nachholbedarf &
Über das eigentliche Thema (die Strategiemalaise der Linkspartei) wurde anfangs ganz trefflich geredet – bis Sie und Ihre Genossen aufgeschlagen sind mit Ihren LTQB-Haarspaltereien und Ihrer Anti-Putin-Hybris.
Gut, die dFC ist multipolar, und das ist auch gut so. Entsprechend kann eine Diskussion mit Wahlproblemen beginnen und beim Thema Gender enden. Allerdings frage ich mich schon, was jetzt konkret die Ursache Ihres heiligen Zorns ist. Eine unisono pro NATO und gegen Russland ausgerichtete dFC wird es nicht geben (und das ist – verzeihen Sie mir das Bonmot – ebenfalls gut so). Also diskutieren Sie, oder lassen Sie’s – Ihr Turn.
»Sorry, wovon wollen Sie mit diesem Manöver nach Putin-Art ablenken? Ich vermute mal, von sich selbst.«
Von mir gibt es nichts abzulenken. Was soll denn dieser Quatsch?
Er wollte ein gesellschaftliches Crossover zeichnen, aber es ist ihm nicht geglückt.
sorry, Du bestätigst doch gerade meine zugewiesene "Teilschuld" Rixingers!
Eindeutiger und klarer wäre angekommen, wenn der Satz "(...) die Erkenntnis, dass sich jenseits losgelöst (oder unabhängig) von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“,..... eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt,......
gelautet hätte. (crossover kennt Riexingers Wortschatz vermutlich nicht)
Muss man hier immer alles fett drucken, damit es gelesen wird?
"Teilschuld" Riexingers!
losgelöst oder auch unabhänging von bestimmten Schlagwörtern bildet mein favorisiertes crossover jedenfalls im Sinne von Inklusion klarer ab, als das eher missverständlich trennende "jenseits" (weit weg von etwas).
Alles klar?
...& offensichtlich unter intellektuellen Komplexen gegenüber Sahara Wagenknecht leidet , schadet der Partei enorm . Politiker sind selten Propheten & bevor sie im eigenen Land nichts gelten / etwas erreicht haben , zählen sie in der Welt nicht. Waffenindustrie & Atomwirtschaft in Baden- Württemberg mögen den Bernd sicher , auch die Steuerbetrüger , Umweltverschmutzter & Bildungs-Vernichter . Mir geht der Bernd ganz furchtbar auf die Nerven .
Von (eigenen) kruden Misständen abzulenken indem der Focus auf die "Fehler der Anderen" gelegt wird, ist doch hier alltägliche Praxis.
Ich nenne das gewöhnlich Relativierung. Aber im Falle von Despoten, Fanatikern und durchgeknallten Fundamentalisten ist das viel zu harmlos beschrieben, dafür habe ich Ablenkung nach Putin-Art.
Ist auf jeden Fall genügend verschwurbelt, dass ein normaler Prolet nur noch »Bahnhof« versteht.
»Von (eigenen) kruden Misständen abzulenken indem der Focus auf die "Fehler der Anderen" gelegt wird, ist doch hier alltägliche Praxis.«
Wo sind bei mir »Misstände«?
Wollen Sie, dass ich Schnappatmung bekomme, vor Lachen?
soviel Bahnhof hätte ich Ihnen gar nicht unterstellt, ehrlich.
Nein! Was soll ich rufen? Möchten Sie vielleicht eine Selbstkritik, so richtig eine zerknirschte, in dreifacher Ausfertigung?
Muss "er" ja auch nicht, ging deshalb auch an Janto.
"Er" muss nur den Text Riexingers richtig verstehen, nicht meinen.
ein einfacher Anfang wäre schon einer.
Den Satz "Nehmen wir diese Leute einen Augenblick mal für voll." finde ich generell verkehrt und nicht allein auf den konkreten Zusammenhang gemünzt, in dem Sie ihn verwendet haben.
Über LGBTQ, LGBTIQ, LGBTIQQ usw. diskutieren will ich hier gar nicht weiter. Ich finde den Schlußsatz Riexingers insofern bemerkenswert, als er, wie ich bereits sagte, die soziale Sache, oder eben die Sache seiner Partei (ob das so stimmt kann hier zunächst dahingestellt bleiben) als ein Interesse des Menschen herausstellt. Denn schließlich sehen wir ja, wie sozial schwierige und Grenzsituationen uns beginnen lassen, die Menschen zu sortieren. Da steht plötzlich der sozial benachteiligte Inländer vermeintlich hinter dem Flüchtling zurück und die Interperson habe keine Aussicht auf einen Vorstandsposten, weil da doch zunächst einmal die Frauen hinrutschen solle.
Riexinger arbeitet im obenstehenden Text durchaus auf diesen Schluß hin. So zitiert er zur arumentativen Unterstützung den Soziologen Dörre: "[...] die im neoliberalen Kapitalismus zur Normalität gewordenen Abstiegserfahrungen" beförderten eher "eine „exklusive“ als eine umfassende Klassensolidarität." Und das ist keine allzu akademische These, sondern tatsächlich im Alltag zu beobachten. Den folgenden Absatz beginnt Riexinger sodann mit den Worten: "Eine linke Partei muss eine Politik machen, die nicht von „Opfern“ spricht. Die Linke muss sich als soziale Stimme von Menschen begreifen, die selbstbewusst für ihre Rechte einstehen." Zumindest im Zusammenhang mit diesen Sätzen - aber auch ohne sie - ist der letzte Satz eindeutig zu verstehen.
Zum Schluß: Ob nun 50 oder 1500 Jahre Bisexualität - Schwamm drüber! :-)
* * * -)
Analogien aus der Geschichte - nicht nur von 1914 bis 1945 - zur gesellschaftspolitischen Gegenwart heute.
“... Analyse einer französischen Arbeiterklasse ..., von der viele zum rechtsextremen Front National übergelaufen sind.“
• Mein Tischlerkollege und Altgeselle Willy Papke, in der Weimarer Republik und im Faschismus antifaschistischer Kampfgenosse der KPD, berichtete in den 1970er Jahren vom Seitenwechsel -einstiger antikapitalistischer Mitstreiter- zu faschistischen Verbänden.
“Woran liegt es, dass sich große Teile der Arbeiterklasse in Scharen von der kommunistischen Partei abwandten – und den rassistischen Parolen des Front National ihre Stimme gaben?“
• In ihrer höchsten Entwicklungsphase -Ende der 1933er, Anfang der 1940er Jahre- hatte die NSDAP in ihrer freiwilligen Mitgliedschaft mehr Angehörige aus der Arbeiterklasse, als die SPD jemals vor 1933 erreichen konnte.
“Erst kamen die Exzesse, dann wurde die AfD auf einer Welle aus Frust, Enttäuschung, Wut und Angst in die Länderparlamente gespült.“
• Die Verweigerung der SPD-Führungen und deren Billigung von Gewaltaktionen gegen ihre eigene sozialdemokratische Basis, siehe auch Ebert und Noske, bei der Niederschlagung der sozialrevolutionären sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, nach dem Ende des WK I, und in der Weimarer Republik, trieb immer mehr Arbeiter in die offenen Arme der Untergliederungen der NSDAP. So kamen bereits zu Beginn der 1930er Jahre rund 60 Prozent der neuen Mitglieder der faschistischen SA aus der Arbeiterschaft.
“Bei den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern gab ein Drittel der AfD-Wähler als Tätigkeit Arbeiter an.“
• So, wenn noch nicht bei den Wahlen vor 1933, aber in den folgenden Jahren lag der Anteil der Mitglieder der NSDAP aus der “Arbeiterklasse“ bei etwa 30 Prozent. Die Gesamtzahl der Parteimitglieder erreichte einen Spitzenwert von 7,6 Millionen. Vor 1933 erreichten beide Arbeiterparteien, SPD und KPD, keinen vergleichbaren Anteil unter den deutschen Arbeitern in ihrer differenzierten Mitgliedschaft wie später die NSDAP.
“Diese paradoxe Wählerzugehörigkeit speist sich aus einer Entwicklung, die hauptsächlich von den Sozialdemokraten ausging. Aber auch die Linke trägt hier eine Mitschuld.“
• Diese ideologische und persönliche Zugehörigkeit zugunsten der (späteren) NSDAP speist sich hauptsächlich aus der Entwicklung der Mehrheitssozialdemokratie und ihrer Führung, seit 1914 und in der Nachkriegspolitik, bei deren gewaltsamen Niederwerfung und ideologischen Entleibung der deutschen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in der Weimarer Republik durch die SPD.
“Die AfD profitiert davon, dass die Gesellschaft ihres Klassenbewusstseins beraubt wurde.“
• Die SA und NSDAP profitierte davon, dass die deutsche Arbeiterklasse zunehmend ihres revolutionären Klassenbewusstseins beraubt wurde.
“Ein Teil der Arbeiterklasse, die sich ihrer selbst nicht mehr bewusst ist, um sich zur Wehr zu setzen, findet ein neues Wir-Gefühl in der Zugehörigkeit zur kollektiven Identität als ,Deutsche’.“
• Analog!
“Die Linke muss sich als soziale Stimme von Menschen begreifen, die selbstbewusst für ihre Rechte einstehen. Um den Verstummten ihre Stimme zurückzugeben, muss die verlorene Sprache wiedergefunden werden. Das geht nicht mit verstaubter Klassenkampf-Rhetorik, sondern mit einer Radikalität, die sich aus Ehrlichkeit und Überzeugung speist.“
“Wer den Rechtsruck stoppen will und die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit ernst meint, muss den Multimillionären, den Managern der Banken und transnationalen Konzerne, den Profiteuren von Standortverlagerungen, Niedriglöhnen und prekärer Arbeit, Kostendruck in Krankenhäusern und Pflegeheimen, steigenden Mieten und Verdrängung den Kampf ansagen.“
Ich glaube, Sie – und ein großer Teil des Rests hier –haben sich Riexingers Aussage (die lediglich ein mögliches Klassen- oder wegen mir Betroffenenbündnis umreißen will) so ausgelegt, dass sie einen möglichst idealen Punchingball abgibt, mittels dem man mal wieder auf angeblichen oder vielleicht auch wirklichen Gender-Defiziten von dem oder der herumreiten kann (mit dem impliziten Vorwurf, dass Riexinger – oder auch so Figuren wie ich – davon derat unbeleckt sind, dass sie erst mal ihre Hausaufgaben machen müssen).
Kann man machen; in der dFC gibt es keine Diskussionsleitung, und jede/r kann abschweifen, so weit er oder sie will. Nur hat das Ganze wenig mit dem ursprünglich angesetzten Thema zu tun. Ich will an der Stelle nicht für Herr Riexinger reden; ich denke, als Profi-Politiker kann der das recht gut wegstecken. Allerdings ist das keine Diskussion im Sinn des intendierten Themas. Klar kann man die Frage stellen, inwieweit identitätsbezogene Ansätze heute wichtiger sind als vor zehn, zwanzig Jahren. Man kann auch fragen, wie man diese besser einbezieht, wo diese miese Klassensituationen verstärken oder auch, wo diese über rein ökonomische Klassenlagen hinaus Wirkung entfalten.
Das alles ist hier aber nicht geschehen. Vielmehr haben (im wesentlichen) zwei User die Identitätsschiene (oder: vermeintliche Mankos in Riexingers Darstellung) als Anlass genommen, die Diskussion zu kapern und bruchlos in ihre spezielle Anti-Putin-Agenda überzuswitchen. Auch das Thema lässt sich (sofern man denn wollte) durchaus rational diskutieren. Schwule & Lesben (Transsexuelle erst recht) werden in Russland unterdrückt. Auch von demokratischen Zuständen ist Russland sicher weit entfernt. Allerdings würde ich in den Fall die einfache Frage stellen, wie nah oder weit am Ideal unsere angeblich demokratischen Zustände denn sind. Und ob der Abstand zwischen dem System Merkel/Schäuble/de Maiziere und dem System Putin nicht weitaus geringer ausfällt, als es uns die Apologeten der Alternativlos-Politik immer gern weismachen möchten.
Träumen Sie nur weiter.
das ist doch ein tolles Beispiel, wie Sie es gefordert haben:
Sie lenken von Ihren Kommentaren ab, in denen Sie weit ab vom Thema Riexinger Ihr bekanntes Foren-Süppchen kochen, indem Sie den Focus auf Andere lenken, die in Ihren Augen das Thema verfehlt haben, weil sie ihr eigenes Süppchen gekocht haben.
Merken Sie was?
Ach – der Artikel von Riexinger ist bei Ihnen Thema? Ich dachte, Ihnen geht es um Putin.
"Diese Klasse" versammelt sich nicht, weil es "diese Klasse" noch nicht gibt. Die Vereinzelung, die Ohnmacht vor der Bürokratie die das Gesetz verkörpert, verhindert die Entwicklung eines kollektiven Wirgefühls. Da dieses Gefühl kein theoretisches Klassengefühl ist, sondern nur eines, das sich in gemeinschaftlichen Aktionen und Verbünden entfaltet, sollte klar sein, wo anzusetzen ist.
Vor allem die Gewerkschaftsfunktionäre müssen sich fragen lassen, warum sie von ihren Mitgliedern oft "zum Jagen getragen" werden müssen und sie ihren Fokus immer noch auf die Arbeitenden allein richten. Das verhält sich alles innerhalb der Norm des gesetzlichen Rahmens, eines Rahmens, der selbst in Frage gestellt werden müsste.
Warum hier allerdings wieder Putin eingeführt wurde, ist einfach nur grotesk!
Ich meine, ich ganz persönlich halte die Ideologie von Butler & Co. sowieso für eine Kampagne persönlich zutiefst frustrierter Leute, die anderen ihr persönliches (Beziehungsglück) nachhaltig madig machen wollen – speziell dann, wenn sie dem Feindbild »Heterosexualität« entsprechen.
Jetzt haben Sie aber die Katze aus dem Sack gelassen, Herr Zietz. Nämlich die der ziemlichen Unkenntnis. Judith Butler, die weltweit anerkannt und hochgeehrt ist, hat bestimmt nicht mit Frustration zu kämpfen und schon gar nicht bekämpft sie Heterosexuelle.
Hier ist ein recht guter Beitrag über Butler, einschließlich einer guten Begründung ihres Anliegens und ihrer Bedeutung.
Butler richtet ihren Blick immer dorthin, wo sie in der Gesellschaft Ausschluss und fehlende Anerkennung entdeckt, nicht nur in den Geschlechterbeziehungen.
Für mich geht Linkssein nicht ohne den Blick auf die Geschlechterfrage. Das allerdings hat ja schon Karl Marx gesagt.
„Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts.“
Heute würde Marx - gendermäßig - vielleicht sagen: Der gesellschaftliche Fortschritt lässt sich auch an der gesellschaftlichen Stellung aller Geschlechter und sexueller Identitäten messen.
Das kann man einfach nicht so abtun als privates Problem von Leuten oder gar als Defizit definieren. Das wundert mich in der Tat an Ihrer Äußerung.
Nur weil Sie das mir unterstellen, ist das keine Tatsache.
INochmal zum mitschreiben: ich hatte Putin überhaupt nicht erwähnt und auch nicht auf dem Schirm, bis Sie es mir unterstellt haben:
Da haben Sie sich geirrt und mich mit einem anderen Nutzer verwechselt. Ist das jetzt klar?
Ich sehe nämlich in Riexingers Überlegungen keinerlei Bezug zu Putin, und brauche daher auch keinen Kontext dazu herzustellen.
Gerne gelesen - noch ist die Linkspartei nicht verloren.
»(…) ich hatte Putin überhaupt nicht erwähnt und auch nicht auf dem Schirm, bis Sie es mir unterstellt haben«
Nur gut, dass hier alles dokumentiert ist. Benutzer Ursus, 14:46, Antwort an Richard Zietz: »Sorry, wovon wollen Sie mit diesem Manöver nach Putin-Art ablenken? Ich vermute mal, von sich selbst. Auch wenn Sie es nicht wahr haben wollen und ich Putin gar nicht erwähnte: das entsetzliche an diesem Massenmörder ist ja gerade, dass er ein Mensch ist.«
Das ist nicht das einzige Mal. Tatsächlich haben Sie in Ihren diversen Ausfälligkeiten heute mindestens ein halbes Dutzend Mal den Begriff »Putin« verwendet. Wahr an der Kontextherstellung ist allenfalls, dass Ihr Kollege Janto Ban den Vor-Rapper gegeben und mit den Anti-Putin-Tiraden hier angefangen hat.
Ich weiß nicht, ob Sie Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis haben oder einfach dreist die Propagandaschiene fahren. Auf jeden Fall empfehle ich Ihnen, sich mit Diktieraufforderungen mir gegenüber zurückzuhalten. Wenn einer was mitzuschreiben hat, dann allenfalls Sie.
Sind Sie jetzt völlig durchgedreht? Wenn Sie nicht in der Lage sind, dem Kommentarverlauf zu folgen, dann machen Sie eine Pause.
Sie haben mich um 13:52 aufgefordert, Putin als Mensch anzuerkennen, und erst danach fast eine Stunde später habe ich diesen Namen erstmals hier erwähnt.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Nochmal zum mitschreiben: ich hatte Putin überhaupt nicht erwähnt und auch nicht auf dem Schirm, bis Sie es mir unterstellt haben.
Wen wollen Sie hier für blöd verkaufen?
Wenn Sie sich nicht unverzüglich bei mir entschuldigen, werde ich den Vorfall der Redaktion melden.
»Jetzt haben Sie aber die Katze aus dem Sack gelassen, Herr Zietz. Nämlich die der ziemlichen Unkenntnis. Judith Butler, die weltweit anerkannt und hochgeehrt ist, hat bestimmt nicht mit Frustration zu kämpfen und schon gar nicht bekämpft sie Heterosexuelle.«
Welche »Katze«? Das ist doch ein alter Hut. Sie wissen also, dass Butler »bestimmt« nicht mit Frustrationen zu kämpfen hat (vielleicht, weil sie so anerkannt und berühmt ist?). Ich kenne da kritischere Sichtweisen von Person und Oeuvre. Nun mag es egal sein, wie es Philosoph X oder Sozialwissenschaftlerin Y privat mit ihrem Beziehungsleben halten. Allerdings: Wenn die beiden sich quasi als Experten in Szene setzen und dicke Theorien zum Thema verfassen, wird man genauer gucken, welchen Eindruck die Herrschaften diesbezüglich so machen.
Aber lassen wir das Private. Ist Butler eine Menschenfreundin? Wenn man die Behauptung aufstellt, sollte mindestens die Frage erlaubt sein, ob die propagierte Richtung dem Glück und dem Weiterkommen der Menscheit dient. (Oder, wenn schon nicht diesem, wenigstens dem der favorisierten Kernklientel.) Da sehe ich letztlich wenig. Das theoretisch vollzogene Splitting zwischen biologischer und sexueller Identität hat nicht nur zu einer völlig irrwitzigen Selbstreferenzialität geführt und einem Missionsgedanken dergestalt, dass man die frohe Botschaft möglichst vielen anderen mit aufs Auge drücken muß. Die behaupteten rund 60 »Genders«, welche der Butler-inspirierte Geschlechterzirkus zwischenzeitlich »entdeckt« bzw. »wissenschaftlich nachgewiesen« hat, sind ein einziges Kartenhaus. Eines, dass nur dann existent ist und existent sein kann, wenn man ganz fest daran glaubt.
Praktische Rückkoppelung ist diesem Akademiker-Milieu sowieso nicht sein Ding. Weil dies so ist, muß die Anzahl der Schubladen, die man bastelt, auch in stetiger Folge erhöht werden. Wenn A, weil sie keine Lust hat, sich eine Woche keine Erleichterung verschafft, ist sie metro-, inter- oder nichtsexuell. Wenn sie Montag plötzlich wieder mit anfängt, ist sie – eine Schublade muß da unbedingt her – keine Frau, die eine Woche keine Lust hatte, sondern, vermutlich »Fem mit nichtsexuellen Intervallen«. Schubladenlos sind auch die – biografisch gar nicht so seltenen – Wechsel zwischen einer sexuellen (Haupt-)Orientierung und einer anderen. Vermutlich, weil sie im Butlerschen Kosmos nicht vorgesehen sind – weil man schließlich eine Identität, ein »Gender« hat. Frau Butler hats schließlich erfunden.
Was hätte Marx zu alldem gesagt? Sicher nicht das, was Sie ihm in den Mund legen. Ich bin sicher: Er würde sich im Grabe rumdrehen. Oder, falls er könnte, den Kapitalismus dergestalt analysieren, dass diese Klassengesellschaftsform im entwickelten Stadium neue Ideologien hervorbringen wird, welche die Vereinzelung und Selbstbeschäftigung der Individuen zusätzlich befördern.
Womit er voll ins Schwarze getroffen hätte.
Gehen Sie ruhig petzen.
Verlauf zur redaktionellen Meinungsbildung (ohne Links, mit Hilfe der Uhrzeitangabe auch so leicht zu überprüfen):
09:55 – Statement von mir zum Riexinger-Text
10:42 – Janto Ban zu einem Vorkommentator; heftige antirussische Bezüge (»aus prorussischer Sicht«, »Putins Brille« usw.)
11:08 – Janto Ban; Attacke auf Zietz (»Sowjetnostalgische- und anderweitig extremistische Spaßparteien passen eh besser zu Ihnen.«)
Folgediskussion zu dem Aspekt, ob Artikelautor unbeabsichtigt prorussische Sentiments befördert, dabei auch
12:46 – Ursus zu Janto Ban. Nach Beendigung der sachverständigen Riexinger-Einschätzung eine ebenso sachverständige Attacke auf Zietz. O-Ton: »Zietz hätte es natürlich trotzdem geschafft, gefährlich populistischen Unsinn wie "sollte man die Linke wahltechnisch durchaus abstrafen – und stattdessen lieber DKP, MLPD, Die Partei oder Ungültig wählen." zu verbreiten.«
12:58 – Ursus zu Zietz: Rüffel, weil er Gender-Theorie nicht so akzeptiert wie offensichtlich allseits erwartet.
13:52 – Zietz zu Ursus: Hinweis in Anbetracht des zwischenzeitlich aufgegleisten Vokabulars, dass auch Wladimir Putin ein Mensch ist. (Was soll er sonst sein?)
Ab 14:04 – absolutes Tollhaus; Zietz = »putinistisch verseuchter Trollgenosse« (Janto Ban, 14:31), will »nach Putin-Art ablenken« (Ursus, 14:46)
And so on. Den Rest spar’ ich mir. Viel Erfolg mit Ihrer Meldung.
Immerhin kann jetzt jeder nachvollziehen, dass Sie selbst bei erdrückender Beweislast unfähig sind, Ihren Fehler einzugestehen.
Ich denke, dass hier redaktionell ohnehin mitgelesen wird, schließlich handelt es sich um einen Beitrag des Freitag.
»Ich denke, dass hier redaktionell ohnehin mitgelesen wird, schließlich handelt es sich um einen Beitrag des Freitag.«
Ebend.
"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Nochmal zum mitschreiben: ich hatte Putin überhaupt nicht erwähnt und auch nicht auf dem Schirm, bis Sie es mir unterstellt haben.
Wen wollen Sie hier für blöd verkaufen?
Wenn Sie sich nicht unverzüglich bei mir entschuldigen, werde ich den Vorfall der Redaktion melden."
Ihr Vorgehen ist vor allem eins: Infam.
"Ich glaube, Sie – und ein großer Teil des Rests hier –haben sich Riexingers Aussage [...] so ausgelegt, dass sie einen möglichst idealen Punchingball abgibt, mittels dem man mal wieder auf angeblichen oder vielleicht auch wirklichen Gender-Defiziten von dem oder der herumreiten kann [...]"
Wie Sie darauf angesichts meines Kommentars kommen, müssten Sie mir einmal erläutern. Da muss ich mittlerweile sogar Ursus mit seiner Einschätzung vom 29.10.2016 | 17:51 recht geben. Um es freundlich auszudrücken: Sie agieren hier alles andere als aufrichtig und werden sowohl gegenüber hier per Nick "Anwesenden" als auch nicht Anwesenden übergriffig.
Ich glaube, das mit dem »übergriffig« muß ich mir von Ihnen nicht sagen lassen – ebensowenig wie die Unterstellung der Unaufrichtigkeit. Da sitzen andere in Glashaus. Für meine Einschätzung spricht der Verlauf der Diskussion. Für Ihre im wesentlichen die Attacken auf mich. Denen Sie sich nunmehr anschließen.
Schönen Abend.
||| Eine unisono pro NATO und gegen Russland ausgerichtete dFC wird es nicht geben ||
Womit mir wieder mal unterstellt wäre, dass ich solch einen Schwachsinn im Sinn hätte. Das zeigt allerdings nur, wie verzweifelt Sie und Ihre Bullshit-Bingo-Freunde sind. Ihr Treiben und Ihre falsche Beflaggung sind längst aufgeflogen. Ihre Zeit läuft ab. Tick. Tack.
Nein, nicht fett drucken. Ich reagiere nur allergisch auf das Wort "Schuld"; mit "Teil-" davor oder ohne. Man sollte sparsam damit umgehen, sonst nutzt es sich ab. Und Crossover scheint Riexinger keine Unbekannte zu sein. Immerhin hat er es doch versucht. Und sooo schlecht ja auch nicht gemacht. Nennen wir es suboptimal.
das ist natürlich sehr schön: ich bin der Einfaltspinsel und darf mir von Einfaltsverpinselten Demokratie vorbuchstabieren lassen.
hilfsweise mit herzergreifenden Marx-Exegesen.
Das ist aber lecker
suboptimal ist in Ordnung, gute Nacht.
Riexinger schreibt einen Artikel, dem von vorn bis hinten zuzustimmen ist. Und hier geht so eine Scheiße mit Putin und "sowietischem Faschismus" ab.
Ich denke mal, der rauft sich gerade die Haare.
Dieser Janto Ban mit Putin und "sowietischem Faschismus" und dieser Ursus mit krümelkackerischer "jenseits"-Kritik haben genau das Gegenteil von dem erreicht, was das Anliegen des Artikels war.
Dann haben Sie wohl auch Probleme beim Lesen, denn sonst wüssten Sie, dass neben anderen auch Ziez u.a. den von mir kritisierten Riexinger-Part falsch interpretiert haben und letzterer sogar zu einem Wahlboykott der DIE LINKE aufruft:
Bleibt es bei Allgemeinplätzen, sollte man die Linke wahltechnisch durchaus abstrafen – und stattdessen lieber DKP, MLPD, Die Partei oder Ungültig wählen.
Das halten Sie also für das Anliegen dieses Artikels?
Heiliger Gartenzwerg!
Kein Wunder, dass die Leute lieber AfD wählen. Was selbsternannte Linke in den Kommentaren hier an Mist produzieren geht auf keine Kuhaut. Die eine Hälfte schreit Putin und die andere Hälfte schreit irgendwas mit Gender. Da könnte sogar das Mitgliederforum der AfD mehr Niveau haben.
Guter Beitrag von Herrn Riexinger, dem ich in weiten Teilen zustimme: Die Linke hat nur eine Chance wenn sie die Interessenvertretung der Unterschicht ist.
Man sollte mit den - vermutlich uralten - Kommentatoren, die anscheinend ihr Stalingradtrauma nicht verwunden haben, etwas nachsichtiger und geduldiger sein ...
Und wenn es um aktuelle Diskurse geht, wäre es wahrscheinlich angebracht, wenn man deren Beiträge hinsichtlich dieses nachvollziehbar erschütternden Traumas filtern würde. Diese bedauernswerten Mitmenschen verstehe einfach nicht, dass Putin lediglich ein genau so abgewichster Großmachtpolitiker ist, wie die eingängigen Einflüsterer von Obama und Merkel. Sie meinen, die Menschenmissbraucher im Westen wären besser als die Menschenmissbraucher im Osten.
|| Gerne gelesen - noch ist die Linkspartei nicht verloren. ||
Dem Letzteren muß ich als PG scharf widersprechen.
Sie ist schon seit längerem verloren für demokratische, soziale, freiheitliche u. kritische Zwecke. Als Struktur, in die jährlich ca. 100 Mio. Euro fliessen und in der es noch eine größere, tradierte Ostwählerschaft gibt, verschwindet sie natürlich nicht so bald, erfüllt aber funktionell auch nicht mehr als eine Vorratsgesellschaft, die auf ihre eigentlichen Geschäftszwecke noch wartet.
Bis dahin produziert man das, was von manchen Teilen "gerne gelesen" wird, - das kann man manchmal -, aber darüber zu schreiben, was niemand "gerne lesen" mag, und das deshalb das Überfällige, Unsortierte und Planlose in der Gesellschaft ausmacht, das vermag man nicht, - auch nicht der in Jahrzehnten zum Riesenbaby angeschwollene Leonberger Sparkassen-Bub.
Ja, OK. Wenn Sie das als PG sagen, dann ist die Linkspartei natürlich verloren. Nichts für ungut, DOS.
Vorsicht, Freundchen!
Mir langt es langsam mit den gewagten Zusammenhängen und Haarspaltereien, die Sie aus meinen Kommentarbeiträgen, dem Artikel sowie den Beiträgen anderer herausdestillieren.
a) Ich habe den Riexinger-Text nicht »falsch« interpretiert. Vielmehr habe ich dazu eine Meinung wie andere hier Mitkommentierende auch.
b) Eine – böswillige – Interpretation ist vielmehr Ihre Aussage, ich hätte zu einem »Wahlboykott der DIE LINKE« aufgerufen.
c) Selbst wenn man die – von Ihnen hervorgehobene – Aussage von mir dahingehend interpretiert, wäre das mit Sicherheit nicht das »Anliegen dieses Artikels«.
Summa summarum haben Sie die Diskussion hier genug zertrollt. Ich will da meinerseits keine Schlüsse daraus ableiten. Allerdings werde ich Ihren manipulierenden ad-personam-Diskussionsstil so nicht länger hinnehmen. Am besten lancieren Sie Ihre Spins fürderhin da, wo ich nicht bin.
Eigentlich gibt es dazu nicht mehr viel zu sagen. Ich finde, der Artikel bring die Problme auf den Punkt. Mangelndes Selbstbewusstsein der unteren Klassen führt zu einer national-rasstistischen Identitätsfindung um dieses mangelnde Selbstbewusstsein zu überwinden. Das kann ich so unterschreiben.
Man sieht auch wie gründlich die neoliberale Agenda das Denken der Menschen beeinflusst hat: Sich unterdrückt zu fühen, gilt als Schwäche, als Makel. Dem muss die Linke entgegentreten. Ich für meinen Teil werde Bernd Riexinger auf jeden Fall näher im Auge behalten.
https://www.freitag.de/autoren/nachbrenner/sahra-wagenknecht-die-letzte-linke
https://www.freitag.de/autoren/nachbrenner/politischer-foerderung-der-afd
dass Putin lediglich ein genau so abgewichster Großmachtpolitiker ist, wie die eingängigen Einflüsterer von Obama und Merkel. Sie meinen, die Menschenmissbraucher im Westen wären besser als die Menschenmissbraucher im Osten.
Ist das jetzt eine pauschale Behauptung - oder ist es möglich (oder sinnvoll?) dies zu belegen? Zumindest ist festzustellen, dass die Medien dies so nicht reflektieren. Also:Medienkritik?
Ich kenne Ost und West und sehe da viele Unterschiede -aber die westliche Arroganz nervt mich mehr, als demokratische Einschränkungen im Osten, welche vielleicht nur eine Antwort darauf sind, wenn man ihr nicht auch verfallen will.
was ist sowjetfaschismus? bitte um eine definition, denn so ist es erstmal nur eine behauptung.
putin ist massenmörder lese ich oben.
schon wieder propaganda (fokussierung auf eine person um diese zu desavouieren, alte masche). wenn, dann sind die russischen funktonseliten massenmörder. darüber lässt sich diskutieren.
die größeren massenmörder sind allerdings die natostaaten (auch darüber lässt sich diskutieren).
es fällt auf, dass hauptsächlich janto ban und ursus in diesem thread pöbeln, beleidigen und pauschalurteile über andere foristen sowie russland/putin abgeben > das sind im kern die gleichen methoden, die sie afd/russland/antiamerikannisten usw vorwerfen, wie am stammtisch. schon sehr auffällig.
Vielleicht bin ich ja zu blöd, um es zu begreifen, aber wer nicht merkt, nach welcher Uhr das System Ursus tickt, den können Sie noch so oft darauf hinweisen: es wird nichts helfen.
Ignorieren Sie ihn, und sie haben tagelang Ruhe vor ihm. Ignorieren Sie seinen nächsten Versuch ebenfalls, und sie haben erneut tagelang Ruhe vor ihm.
Und ob das, was er schreibt, logisch ist oder nicht, kann doch jeder selbst nachprüfen, wenn er interessiert ist.
Mein Eindruck: wer von ihm angeschissen wird, hat den Eindruck, das bleibe jetzt an ihm kleben. Tut es fast nie.
Mir kann Ursus nachsagen, was er will: ich reagiere nicht darauf. Versprochen. Und es wird mir nicht schaden. So gut wie versprochen.
An irgendeinem Punkt falsch gedacht?
Genau, wenn ich was sage, dann stimmt es eben oft, vergl. die letzten 40 Jahre, stets aber von kuhaugen- bis gönnerhaften Reaktionen, wie der Ihren hier, begleitet ...
Wer lesen kann..... gilt auch für Sie:bedanken Sie sich beim Nutzer Ziez,dermich ausdrücklich dazu aufgefordert hat,mich mit Putin zu beschäftigen. Ich hätte es im Kontext des Riexinger-Threads nämlich sonst nicht getan.
Aber schön zu beobachten, wie die Erwähnung dieses Namens die Putin-Trolle dFC in Massen auf den Plan ruft.
Jetzt auch noch Drohungen?
Und das nur, weil ich mich mit Ihren widersprüchlichen Aussagen beschäftige?
Schon bemerkenswert,wenn Sie jetzt auch noch eine weitere Aussage, dazu die Quintessenz Ihres ersten Kommtars infrage stellen.
Klar ist Ihr Aufruf, wenn überhaupt, auf keinen Fall aber die Linke DIE LINKE zu wählen sicher nicht die Botschaft von Riexingers Beitrag, denn dem ging es um die nachdenkenswerte Ergründung von Ursachen für den massenhaften Zulauf extrem rechtspopulistischer Parteien auch aus dem linken Lager.
Dabei war die Beschreibung der homophoben Umgebung des schwulen französischen Soziologen Eribon ein ganz wesentlicher Haupt-Gedanke, den Sie wie von Magda richtig kritisiert, als privates Problem von Leuten oder gar als Defizit vom Tisch gewischt haben.
Vielleicht lesen Sie Riexingers Beitrag nochmal mit diesen "spitzfindigen" Hintergedanken ganz in Ruhe durch, und korrigieren dann ganz unaufgeregt Ihre kontextlosen Kommentare zu Riexingers Vortrag.
Nur so könnten Sie vielleicht Jantos düstere Prognosen Lügen strafen, die ich gerne mal zitiere:
Das zeigt allerdings nur, wie verzweifelt Sie und Ihre Bullshit-Bingo-Freunde sind. Ihr Treiben und Ihre falsche Beflaggung sind längst aufgeflogen. Ihre Zeit läuft ab. Tick. Tack.
Unterstellen, haarspalten und trollen Sie wegen mir hier so lange herum, wie Sie wollen. Für mich ist hier mit Ihnen --> End of Discussion.
End of Discussion
damit habe ich gar kein Problem, im Gegenteil, denn dann brauche ich nicht mehr kommentieren, dass Sie selbst wieder einmal in Ihre selbst gestellten False-Flag-Fallen getappt sind.
>>Man sollte mit den - vermutlich uralten - Kommentatoren, die anscheinend ihr Stalingradtrauma nicht verwunden haben, etwas nachsichtiger und geduldiger sein ... <<
Eine gewagte Interpretation.
Ich denke, die Leutchen haben einfach die Aufgabe, Diskussionen möglichst schnell ins Irrationale abgleiten zu lassen. Und sie wollen einen guten Job machen, es wird sich schon irgendwie lohnen... ;-)
Zu den Freitag-Kommentaren - - -)
Natürlich behält auch der bundesdeutsche Kapital-, Staats- und Verfassungsschutz und seine Mitarbeiter_innen solche Freitag-"Diskussionen" im Auge.
Sie sind ja lustig.
Auch wenn Sie schrieben, dass Sie Humor sympatisch finden, ist es Ihrer überhaupt nicht.
Wenn ich Ihnen aufzeige, dass Ihr und Janto Bans Kommentarverhalten genau das Gegenteil der im Artikel verlangten Einigkeit der linken Kräfte in Bezug auf die Notwendigkeit eines zu führenden Klassenkampfes darstellt, versuchen Sie sofort die Schuld auf andere zu schieben.
Richard Zietz hat in seinem ersten Kommentar die Richtigkeit der Thesen dieses Artikels untermauert, indem er forderte, dass die Theorie in konkrete Wahlkampfforderungen umgesetzt werden muss.
Die Liste solcher konkreten Forderungen in seinem Kommentar ist lang. Und genau solche konkreten Forderungen und nicht nur die reine Theorie, wie sie bei linken Kräften Allgemeingut darstellen sollte, müssen in den Vordergrund im Wahlkampf rücken, wenn man ausreichend viele Stimmen der im Klassenkampf Unterdrückten erlangen will.
Zum Schluss seines Kommentars bekräftigt er dies, indem er feststellt, dass wenn solche konkreten Forderungen, wie er sie alle nannte (Sie können ja nochmal nachlesen) nicht ernsthaft betreibt, dann brauche man diese Partei genauso wenig zu wählen wie es bisher immer sinnlos gewesen war, die SPD zu wählen, bei der es bisher ebenfalls nie über die "Theorie" hinausging.
Ihre Rolle hier habe ich aber ganz genau begriffen. Ihnen kam es von vornherein erstmal darauf an, schon den theoretischen Unterbau des Artikels anzugreifen, indem Sie sich das zwar nicht trauten, direkt zu tun, aber so hinterrücks schon mal die Person Riexinger anzugreifen, indem man von einer Schuld spricht:
"Vielleicht sollte man Riexinger eine gewisse Mitschuld an möglichen Fehlinterpretationen seines "jenseits" geben."
Und zwar mit einer, weil es nichts anderes gab, krümelkackerischen "jenseits"-Bemeckerung. Und dabei haben Sie absichtlich weggelassen, dass Riexinger schrieb: "jenseits von Labels" und nicht wie Sie unterstellen "jenseits von dem einen oder anderen".
Und indem Sie dann auch noch dem Riexinger eine Mitschuld an Ihren Verdrehungen andichten, haben Sie schon mal wieder in die von Ihnen geliebte Richtung der Diskretitierung linker Persönlichkeiten gearbeitet.
Wie komme ich nur auf solch eine Einschätzung Ihres Wirkens hier:
Indem man nur die Historie Ihrer Kommentare (Artikel haben Sie ja nicht auf der Pfanne) und die Historie der Kommentare Ihrer früheren Inkarnationen in der dFC anschaut:
Die bisher am meisten von Ihnen diskreditierten Politiker waren konsequent links stehende Persönlichkeiten. Man denke nur an Ihre Kommentare zu Bernie Sanders, als der noch Gegenkandidat von Killary war, man denke an Ihre Gegnerschaft zu Sarah Wagenknecht, zu Corbyn, zu den spanischen Linken, zu Varoufakis, zu Lafontain und und und.
Das Ladegerät, von dem Sie sprachen können Sie sich in den Hintern stecken.
Die Seite, auf der Sie im von Riexinger beschriebenen Klassenkampf stehen, habe ich schon vom ersten Tag an, an dem ich einen Ihrer Kommentar lesen durfte, erkannt.
Und ab da ist bein dauerpräsenten Ursus Schweigen im Walde.
Das mit der "Schuld" habe ich vorhin schon analysiert. Das war mir als allererstes aufgefallen.
Aber ansonsten seit Ihr beide Euch doch seeeeehr einig, zumindest in den erreichten verheerenden Ergebnissen.
Der kann sich raufen, was er will. Und was soll der Artikel schon erreichen..? In der Linkspartei hat sich herumgesprochen, dass prekäre Arbeitsverhältnisse, relative finanzielle Armut und/oder die Zugehörigkeit zu einer Minderheit (weiß der Kuckuck welcher Natur) keine hinreichenden Kriterien für's Linkssein sind..? Das war doch bekannt, bevor Compact und RTdeutsch die Kategorien links und rechts für obsolet erklärt und Leute in Scharen von der Linkspartei zur AfD gemacht haben. Dass Hartz-IV-Bezug nicht vor Rechtsextremismus schützt, muss ich nicht immer wieder am Beispiel aus der Schwieger-Familie anführen. Und über das Scmieden der richtigen Allianzen habe ich mir schon den Mund fusselig geredet. Zuletzt indirekt, als ich Augstein heftig dafür kritisierte, dass er nach dem friedlichen Zipfel in Trump sucht. Es gibt eben nichts Richtiges im Falschen. Höchste Zeit nach dem Richtigen im Richtigen zu suchen. So werden wir auch die Querfront(en) wieder los. Kein Plan, was Sie mit "verheerenden Ergebnissen" meinen. Ich war schon bei Riexingers Ergebnis, als hier noch Pegida als Bürgerbewegung verharmlost und militantem Islamismus ein sozialrevolutionärer Charakter attestiert wurde. Also erzählen Sie mir keinen.
Lesen Sie doch einfach mal nach in meinem Kommentar vom 30.10. um 16:54 Uhr, was ich verheerend finde. Der Artikel wurde zerschossen durch nicht dazugehörende Streitpunkte und das verheerende Ergebnis ist, dass nicht mehr vom von Riexinger thematisierten Klassenkampf, sondern von irgendwelchen für dieses gesamte Forum hier typischen Nebenschauplatz-Geplänkeln, wie sie zum Überdruss hier auch aktuell gerade in Parallelthreads mit kleinbürgerlichen Schein-Problemen wie Beleidigung von Linkshändern, gefährliche Papa-Kinderbetreuungs-Gruppen, arabische Straßenschilder und lauter so ein Kack ununterbrochen thematisiert werden und eine Bevölkerungsgruppe damit gegen die andere aufgehetzt werden, damit auch gar nicht erst eine Einheit über die Klassenfrage aufkommt.
Riexinger hat schreiben lassen:
»Wer den Rechtsruck stoppen will und die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit ernst meint, muss den Multimillionären, den Managern der Banken und transnationalen Konzerne, den Profiteuren von Standortverlagerungen, Niedriglöhnen und prekärer Arbeit, Kostendruck in Krankenhäusern und Pflegeheimen, steigenden Mieten und Verdrängung den Kampf ansagen. Dafür braucht es die Erkenntnis, dass sich jenseits von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“, „Minijobber“ oder „Leiharbeiter“ eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet.«
EU-Norm: was drauf steht muß auch drin sein.
Genosse, wenn schon dein Name drauf steht, sollte Riexinger auch drin sein.
»... eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet.«
... und bitte als Parteichef der LINKEn nicht vergessen, daß mit Artikel 3 GG die Klassen 1949 nicht wieder eingeführt worden sind, nachdem sie 1919 abgeschafft wurden.
»Immer steht dabei die Frage im Zentrum, ob Rassismus, Homophobie und Demokratiefeindlichkeit die Ursache für den Aufstieg des Rechtspopulismus sind. Oder ob es um die Wut über Perspektivlosigkeit, Abstiegsängste und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich geht.«
Anfang September war hier in MeckPomm Landtasgswahl und die AfD hatte in einigen Wahlkreisen sogar Direktmandate geholt.
Bei meiner (nicht repräsentativen) Umfrage in meinem Bekanntenkreis haben die meisten Menschen die AfD NICHT wegen ihres Parteiprogrammes gewählt, NICHT wegen ihrer dümmlichen Propaganda und auch NICHT wegen der Nase ihrer kandidaten gewählt, sondern wegen der katastrophalen Politik der Regierungskoalitionen hier in MeckPomm in den letzten Legislaturperiod|EN.
Das darf natürlich nicht laut über dien Staatsrundfunk verbreitet werden.
»Und was soll der Artikel schon erreichen..? In der Linkspartei hat sich herumgesprochen, dass prekäre Arbeitsverhältnisse, relative finanzielle Armut und/oder die Zugehörigkeit zu einer Minderheit (weiß der Kuckuck welcher Natur) keine hinreichenden Kriterien für's Linkssein sind..?«
Das ist richtig, bekannt und – davon kann man ausgehen – in seiner prosaischen Beschissenheit auch dem Artikelautoren bekannt. Nur ist das a) eine andere Baustelle, b) weiß Bernd Riexinger als Polit-Profi, dass Jammern da nix hilft und nichts anderes übrig bleibt, als der widrigen Umstände zum Trotz zu versuchen, ein taugliches Klassenbündnis hinzukriegen.
Falls Ihnen ein anderes oder besseres vorschwebt als im Artikel angerissen: nur zu. Ich glaube, in Anbetracht der desolaten linken Lage dürfte kaum jemand gute Gedanken verschmähen.
Zitat Richard Zietz (2. oder 3. Kommentar):
"Letzten Endes zählen jedoch Taten, nicht Worte."
Die Frage nach den Worten vs. den Taten gleicht der Frage nach der Henne und dem Ei.
Es sind die Worte, die uns unsere Welt definiert, oder anders formuliert: Wir denken uns die Welt mit unseren Worten. So sind auch die benutzten (die herrschenden) Worte immer die Worte der Herrschenden.
Sicherlich müssen, so gesehen, zunächst die richtigen Worte gefunden werden, bevor die Taten folgen. Allerdings, da gebe ich ihm Recht, sind es letztlich die Taten, die Geschichte machen, bzw verändern.
Das Beispiel "Willi Bleicher", der fast am Ende des Artikels zitiert wird, ist dafür mehr als passend.
Eine neue selbstbewußte Linke, die hier gefordert wird, sollte zunächst die angestaubten Worte "Klassenkampf", etc. nicht nur entstauben, indem sie zeitgemäßer benannt werden (was ich bejahe! . Sie sollte sie aber vor allem nicht vergessen!
Denn, nur weil sie "alt" sind, sind sie nicht falsch!
Auch wenn Marx mit seinem Ansatz des "sozialistisch-revolutionären Automatismus" daneben lag hat er insgesamt nicht unrecht.
»Auch wenn Marx mit seinem Ansatz des "sozialistisch-revolutionären Automatismus" daneben lag ...« Wo findet sich bei Marx ein “Automatismus“? Auch für Marx gab es keinen Selbstlauf und auch keine Hängematte für die sozialrevolutionäre Entwicklung. Alles muss durch den Kopf. Und ohne Wissensaneignung auch keine Befreiung von Ausbeutung und Entfremdung. Theorie und Praxis als Einheit. Klassenkampf findet statt. So in der Geschichte und Gegenwart. “Denn, nur weil sie 'alt' sind, sind sie nicht falsch!“ So ist es richtig, “Motzknochen“.
Nein, auch aus meinem Blickwinkel betrachtet bestimmt nicht falsch gedacht - und auf der Grundlage einer gewissen Hoffnung, dass ja alle erkennen, was läuft, genau das richtige Konzept. Dachte ich bisher.
Aber ich bezweifle mehr und mehr, dass Konzepte wie "nicht den Troll zu füttern" etc. das einstweilen beste Rezept darstellen - obwohl ich ihm ja folge, denn in Sachen Bären-Comments habe ich bislang lediglich zweimal reagiert; und beide Male war ich nicht direkt involviert gewesen, waren aber zwei Kommentierende recht perfide angegangen worden.
Das bleibt wohl tatsächlich nicht an den derart angegangenen Personen kleben ("wer von ihm angeschissen wird, hat den Eindruck, das bleibe jetzt an ihm kleben. Tut es fast nie").
Aber ich finde schon, dass bei diesen feindseligen Interventionen da und dort die jeweiligen Beiträge bereichernde, inhaltsvolle Kommentarstränge zerschossen oder doch stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Was also tun - vielleicht doch da und dort häufiger Einspruch erheben?
Was also tun - vielleicht doch da und dort häufiger Einspruch erheben?
Meiner Meinung nach sollten wir das nicht tun - weil das die Kommentarstränge ebenfalls zusätzlich zerschießt. Es steht ja im Übrigen den Bloggern frei, Kommentare einzuklappen, die eine destruktive Funktion haben. Das hilft ebenfalls schon eine ganze Ecke weit.
Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass eine kritische Anzahl von Nutzern, die Trolle einfach nicht mehr füttert, mehr zu bei Bedarf harten, aber konstruktiven Debatten beitragen kann als jede Moderation. Von letzterer zu erwarten, sie habe dazu alle notwendigen Details an der Hand, ist m. E. zuviel verlangt. Und Einspruch gegen Ursus hat im Übrigen immer das Zeug dazu, unnötig zu eskalieren - im Zweifel zum Schaden der Provozierten.
Diesen Low-Budget-Garten müssen wir - was die Debattenkultur angeht - schon selber pflegen, wenn er gut werden soll.
Vorschlag: es gibt einen →aktuellen Thread genau zu diesem Thema. Damit müssen wir die Diskussionen über Riexingers Artikel nicht weiter belasten.
Sie glauben nach wie vor man müsse sie beknien damit man für ihre Interessen eintreten darf. Lächerlich.
Hätten sie anstatt altkluge Reden zu halten die Programme der letzten Jahre gelesen wüssten sie dass die meisten ihrer Forderungen ohnehinn fester Bestandteil sind ...
Ganz ehrlich, das ist doch eine Zwangsneurose wie sie alles auf "Putinismus" herunterbrechen, völlig egal wie abwegig das gerade am Thema vorbeigeht.
Daran habe ich ernsthafte Zweifel. Da schreibt Riexinger einen durchaus guten Text und darunter steht das immer gleiche Geschwätz. Das Riexinger "LGBTIQ" geschrieben hat ist wohl ein Anfängerfehler, das musste die ewige Leier lostreten. Aber in welchen Hirnwindungen man jetzt wieder auf Putin gekommen ist, das muss man nicht nachvollziehen. Ne ne. Wenn der Verfassungsschutz hier reinschaut wird er laut lachen.
JA!
>>Wenn der Verfassungsschutz hier reinschaut wird er laut lachen.<<
Das liegt allerdings nicht an den paar Chaoten, sondern daran, dass sich so viele auf ein bisserl irrationales Geschwätz einlassen. Der "Verfassungsschutz" wird dieses Forum wohl längst als harmlos eingestuft haben und schaut gar nicht mehr hin. Worin ja auch eine Chance liegen könnte ;-)
Ich schlage vor, wenn sie schlecht gelaunt gelaunt sind, einfach mal zwei Stunden frische Luft. Wirkt Wunder.
Ja...
Die Debatte hier hat echt ein grausiges Niveau. Rixinger bezieht sich auf Didier Eribon, den ich leider nicht gelesen habe. Ich verstehe nun Rixinger/Eribon so, dass sie der LGBT-Bewegung eine Art potentielles Klassenbewußtsein attestieren, welches dem der Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts zumindest ähnlich sein könnte. Ich nehme mal an, dass gleiches für FeministInnen gilt. Das wäre meine Interpretation.
Nun haben wir auf der einen Seite Kapitalismuskritik, auf der anderen ein untergehendes Klassenbewußtsein. Kapitalismuskritiker sind ja durchaus verschiedenen Klassen zugehörig, das galt ja auch schon im 19. Jahrhundert, denn Marx/Engels waren keine Arbeiter, sondern emphatische Großbürger. Im Gegensatz zum 19. Jahrhundert hat sich der klassische, unterdrückte Arbeiter aufgespalten: während z.B. ein festangestellter Chemie- oder Metallfacharbeiter ja durchaus ein gewisses Wohlstandsniveau erreicht hat, kann heute auch ein Akademiker aus der alten bürgerlichen Klasse prekär beschäftigt sein, z.B. im Bildungswesen. Oder eine alleinerziehende Mutter mit H4.
Rixinger und Eribon scheinen mir die Wichtigkeit der Klassenidentität zu betonen. Es mag sein, dass der Thatcherismus und die Neoliberalisierung der Sozialdemokratie Faktoren für eine Veränderung des Klassenbewußtseins bilden, aber es ist keine hinreichende Erklärung. Ich vermute, dass die Veränderungen und Verwerfung der Arbeiterklasse und auch der bürgerlichen Klassen seit dem 19. Jahrhundert selbst ein verändertes Klassenbewußtsein schafft. Ich weiß nicht, ob diese Veränderungen und Verwerfungen nun ein strategischer Schachzug, ein Dispositiv würde Foucault sagen, waren. Wahrscheinlich schon. Doch unabhängig von den Ursachen der Veränderungen bleibt die Frage, wie die unterschiedlichen Erfahrungen des Vor-Anderen-sich-Bückens in ein gemeinsames Bewußtsein und ein gemeinsames Handeln münden könnte.
Die Orientierung an der eigenen Identität kann eine Voraussetzung für ein kritisches Bewußtsein bilden. Zusätzlich muss noch ein gewisses Maß an Emphatie und Verständnis aufgebracht werden, um ein kapitalismuskritisches Bündnis zu bewerkstelligen. Doch leider fehlt dieses komplett, was ja schon daran abgelesen werden könnte, dass es zwar eine RRG-Mehrheit im Parlament gibt, die nicht handlungsfähig ist. In RRG stecken jedoch die unterschiedlichen Bewußtseine, sei es das Prekariat (was ja heute auch nicht identisch mit dem Lumpenproletariat des 19. Jhdts ist), seien es die abstiegsängstlichen Kleinbürgerlichen, die postmaterialistischen Großbürger mit ihren antagonistischen Werten gegenüber den kapitalistischen, oder die Klasse der halbwegs abgesichert Beschäftigten.
Das Problem eines solchen Bündnisses ist viel tiefer, als der Text von Rixinger das vermuten lässt. Denn ein Materialist versteht sich nicht mit einem Postmaterialisten, der kleine Beamte lebt in einem ganz anderen Universum als der prekär Beschäftigte, und die H4-Bürgertochter kann nichts mit einem abstiegsängstlichen Kleinbürgerlichen anfangen. Insofern hilft das am Identitären gestärkte kritische Bewußtsein nicht, eine Klasse von Kapitalismuskritikern zu schaffen, die einer Klasse von Menschen mit neoliberalem Bewußtsein gegenüberstünde.
Doch auch selbst, wenn es gelänge, so etwas wie eine Bewegung hinzubekommen: die neoliberale Klasse sitzt immer am längeren Hebel, denn Geld regiert die Welt. Insofern könnte es sein, dass die Blockade von ökonomischen Alternativen, die dazu noch entwickelt und harmonisiert werden müssten, schließlich sind Großindustrie schon gegensätzlich zu kleinen, selbstverwalteten, autonomen Betrieben im weitesten Sinne des Anarchosyndikalismus.
Nach meiner Analyse hat die Linke also weder eine wirkliche Handlungsoption hinsichtlich einer gesamtkapitalismuskritischen Bewegung hinterm Tellerrand, noch intern hinsichtlich einer Strategie gegenüber der Großindustrie und -kapital. Denn die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist ja nach der historischen Erfahrung des letzten Jahrhunderts keine Zwangsverstaatlichung, sondern eine der Individualisierung der Rechte an den eigenen Produktionsmitteln. Da versöhnt sich nix, nirgens tut sich eine Perspektive auf. Die einzige Pseudoperspektive für die verschiedenen Klassen bieten die Faschisten, weshalb FN, AfD und weitere regen Zulauf haben. Schuld von RRG?
Was ist das..? Eine andere Baustelle..? Also, so langsam glaube ich, dass ich der einzige bin, der den Text gelesen hat.
Leider keine Zwangsneurose. Das, was ich Putinismus nenne, ist der Missing Link zu:
|| Woran liegt es, dass sich große Teile der Arbeiterklasse in Scharen von der kommunistischen Partei abwandten – und den rassistischen Parolen des Front National ihre Stimme gaben? Welche Antworten ergeben sich aus der Lektüre für uns als Linke? || (Riexinger)
Trump, Pegida, AfD, Le Pen, Wilders - das Gesamtphänomen nenne ich Putinismus. Und wer zum Roten 1. Mai die Sowjet-Flagge schwenkt, ist in Putins rechtsextremen Freundeskreis eingeklinkt. Das ist die Wirkweise, nach der Riexinger fragt. Der Hitler-Stalin-Pakt ist zurück. Das ist Nozialsationalismus in Reinform. Das ist und bleibt meine Antwort.
Was der Riexinger alles geschrieben hat. Da bin ich echt baff.
Nein nein, das hat er nicht geschrieben. Das war ich. Das ist meine Antwort auf seine Frage. Ich hätte auch einfach schreiben können, dass wohl nur ein kleiner Teil derer, die die Linkspartei als Wählerschaft aquiriert hat(te), links ist bzw. je war. Denn alle, die sich dieser Tage tendenziell klein, verloren, machtlos, abgehängt, verarscht und/oder verängstigt fühlen Linke wären, hätte die Linkspartei die absolute Mehrheit im Bund. Ganz sicher.
Aber was rede ich..? Sie wollen mich gar nicht verstehen. Ich soll nur aufhören in den Wunden zu stochern. Aber warum..? Man soll doch immer da hin gehen, wo der Schmerz sitzt. Und der hört halt auf den Namen:
Wenn internationaler Sozialismus nicht möglich ist, dann machen wir halt internationalen Nationalsozialismus. Motto: Rechtsautoritäre aller Länder vereinigt euch.
Das ist das, was im Moment zu beobachten ist. Ein antiliberaler, antidemokratischer Rechtsruck, wie es nach '68 vielleicht keinen mehr gegeben hat. Ich reiche bei Bedarf Taschentücher dazu. Muss mich selbst erst mal schneuzen. Ich glaube, ich werde krank. Dann bin ich immer so komisch.
Nee. Denn falls alle, die sich dieser Tage ... usw.
Es wird durch Wiederholung gar nicht sinnvoller.
Natürlich nicht. Aber dann würde ich mal mit dem Nachfragen aufhören.
Der EU-Oettinger könnte doch Putin-Berater werden, der passt ganz gut dahin.
ihr text enthält aus meiner sicht viel richtiges. aber was heißt es, dass die linke keine/fast keine handlungsoption hat? was folgt daraus?
warten auf die große krise, unter der so viele so viel stärker leiden würden als jetzt, auf dass dann ein bewusstsein entsteht? könnte leider auch dem nazibewusstsein einen weiteren schub verleihen, wie 1929.
vom gewaltfreien protest abstand nehmen? schließlich hat jeder ernsthafte gesellschaftliche umsturz bisher eine art bürgerkrieg bzw. extreme "säuberungen" nach sich gezogen. liegt daran, dass die eliten ihre privilegien nicht kampflos hergeben (einzige ausnahme: der ostblock, zumindest große teile dessen. vielleicht war es keine wirkliche elite, vielleicht waren die privilegien zu mickrig;)
einfach weitermachen wie bisher, im persönlichen umfeld versuchen zu überzeugen, bis mnesch tot ist? also der camus`sche sysiphos?
oder was sonst?
ratlos.
Naja niemand ist revolutionär qua Mitschliedschaft in der Arbeiterklasse, der Glaube, dass dem doch so wäre ist Folklore.
Der einzige Grund warum mensch revolutionär werden kann ist die Erkenntnis, dass die gegebenen Zustände unhaltbar sind und zu dieser Erkenntnis kann man auf sehr unterschiedlichen Wegen kommen. Irgendwelche (Klassen-)Zugehörigkeiten spielen keine Rolle.
Wenn ich mir die Diskussionen hier beim Freitag (und auch anderswo) so ansehe, kommen mir Zweifel, dass die Linke einen Beitrag zu diesem Erkenntnisprozess leisten kann. Der Eindruck, dass das einzig Verbindende bei den Linken die Besserwisserei ist, drängt sich mir doch zu sehr auf.Der kleinste gemeinsame Nenner auf den sich Linke einigen können ist die Eins, das reicht aber nunmal nicht.
Das theoretisch vollzogene Splitting zwischen biologischer und sexueller Identität hat nicht nur zu einer völlig irrwitzigen Selbstreferenzialität geführt und einem Missionsgedanken dergestalt, dass man die frohe Botschaft möglichst vielen anderen mit aufs Auge drücken muß.
Hä? Wer vollzieht splittings zwischen biologischer und sexueller Identität. Das splitting verläuft zwischen Sex und Gender, dem biologischen Geschlecht und dem sozialen Geschlecht.
Frau Butler hats schließlich erfunden.
Oh Gott nicht mal das stimmt.Hilfe, Hilfe.
OT: Auch wenn die Vorgänge ärgerlich für den Diskussionsstreifen sind und Sie Arbeit damit hatten: Ihr Protokoll der Ereignisse liest sich... köstlich.
"Trump, Pegida, AfD, Le Pen, Wilders - das Gesamtphänomen nenne ich Putinismus."
Sie können auch gelb blau nennen und Sonne Mond oder in Zukunft für ein Kinderspielzeug das Wort Dachlatte gebrauchen. Das einzige was Sie damit erreichen ist dass niemand Sie ernst nimmt.
Wenn Sie mit anderen Menschen kommunizieren wollen ist es nicht hilfreich komische neue Wörter zu erfinden.
"Die Debatte hier hat echt ein grausiges Niveau. Rixinger bezieht sich auf Didier Eribon, den ich leider nicht gelesen habe. Ich verstehe nun Rixinger/Eribon so, dass sie der LGBT-Bewegung eine Art potentielles Klassenbewußtsein attestieren, welches dem der Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts zumindest ähnlich sein könnte. Ich nehme mal an, dass gleiches für FeministInnen gilt. Das wäre meine Interpretation."
Ich glaube diese Interpretation ist nicht was Riexinger oder Ebiron im Sinn haben. Ich würde wetten, dass Riexinger die LGBT/Flüchtlinge/Sexismus Schlagwörter nur eben erwähnt hat um eventuelle (und damit fast sichere!) Rassismus- und Sexismusvorwürfe aus seiner eigenen Partei zu vermeiden.
Im Prinzip ist Riexingers Text eine Aufforderung an die Partei Die Linke und ihre Sympathisanten zum Kernthema zurückzukommen: Vertretung und Verstärkung der unteren Schichten Und ja, man kann das Klassenbewusstsein nennen.
Dass die Freitag-Community hier (ich ignoriere jetzt einfach mal die Putinschreier) sich auf den Nebenaspekt LGBTIQ konzentriert ist typisch für dieses Forum, meiner Meinung nach aber auch ein guter Indikator für den Zustand der Linken - und nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen der westlichen Welt. Es gibt eben inzwischen eine ganze Menge Leute, die sich als Links definieren, aber Globalisierung, Kapitalismus und Neoliberalismus eigentlich ganz okay finden.
Ist eben einfach so wahnsinnig bunt und divers und queer, dieser Kapitalismus. :)
Ansonsten guter Beitrag von Ihnen, gerne gelesen!
>>Es gibt eben inzwischen eine ganze Menge Leute, die sich als Links definieren, aber Globalisierung, Kapitalismus und Neoliberalismus eigentlich ganz okay finden.<<
Ja, weil man eben auch die Sonne „Mond“ nennen kann oder ein Kinderspielzeug „Dachlatte“. ;-)
Deswegen gehe ich mit Begriff „links“ inzwischen vorsichtig um und finde den Parteinamen „die Linke“ problematisch. In der „Linken“ finden sich sogar Mitglieder des Vereins Atlantikbrücke, was mit den programmatischen Zielen der Partei unvereinbar ist.
In einer „Partei der Arbeiterklasse“ hätten die nichts zu suchen, weil eben klar wäre, dass sie nicht eine „Partei des Wischiwaschi“, sondern tatsächlich parteiische Partei ist. Schliesslich geht der Irrsinn ja (noch) nicht so weit, dass jemand Familien wie Quandt, Bismarck, Guttenberg, Opel oder Siemens als „Arbeiterfamilien“ bezeichnen würde.
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Zitat Riexinger:
>>Dafür braucht es die Erkenntnis, dass sich jenseits von Labels wie „sozial Schwache“, „Flüchtlinge“, „LGBTIQ“, „Minijobber“ oder „Leiharbeiter“ eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet.<<
Jenseits dieser „Labels“ ist eigentlich so klar ausgedrückt, dass man sich getrost mit dem Thema des Artikels und nicht mit den "Labels" befassen könnte.
Es gibt Leute, die mangels Besitz vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben müssen. Anders als die herrschende Propaganda suggerieren möchte ist das immer noch die Mehrheit. Und weil Lohnarbeiter, ausgenommen die wenigen Aufsteiger, nicht viel vererben können, ist die Eigenschaft „Lohnarbeiter“ erblich. Ich halte es deswegen für richtig, von sozialen Klassen zu reden. „Klasse der Besitzenden“ und „Klasse der Nichtbesitzenden“. Oder Klarsprech: Klasse der Profitnehmer und Klasse der Profitgeber. Profitgeber, also Lohnarbeiter, können in einer heterosexuellen oder einer homosexuellen Beziehung leben, sie können transsexuell sein oder einen geschlechtlich nicht eindeutig ausdiffenzierten Körper haben. Letzteres ist mit dem „I“ gemeint, für „intersexuell“. Den Meisten ist dieser Begriff unbekannt, es würde aber hier zu weit führen, ihn näher zu erläutern.
Dass Leiharbeiter, Werkverträgler, „Minijobber“ der Klasse der Profitgeber angehören bedarf wahrscheinlich keiner Erläuterung. Und Asylanten, ja sicher: Wer mit fast nichts hier ankommt, muss sich seinen/ihren Lebensunterhalt auch durch Lohnarbeit verdienen, ist also ebenfalls Profitgeber.
Für ein positives Klassenbewusstsein reicht es nicht, sich als die ewig Gelackmeierten zu definieren. Es ist das Bewusstsein, dass wir es sind, die Werte schaffen: Der Investor bäckt kein Brot, er baut keine Häuser und näht keine Kleider. Er gibt allenfalls kraft seines Geldes den Auftrag dazu. Den Auftrag können wir uns aber genauso gut selber erteilen, wenn wir die Gebrauchswerte nutzen wollen. Dafür brauchen wir keine reichen Parasiten. Natürlich ist es extrem ungehorsam so zu denken, denn daraus folgt ja, dass wir die besitzende Klasse nicht brauchen, um etwas für uns zu schaffen. Währdend sie ohne uns ganz arme Würstl wären ;-)
Aber den Ungehorsam sollten wir uns gönnen, man gönnt sich ja sonst nichts…
*****
Oh doch, das ist es. Und ich bin ein gefährlicher Mann.
»Hä? Wer vollzieht splittings zwischen biologischer und sexueller Identität. Das splitting verläuft zwischen Sex und Gender, dem biologischen Geschlecht und dem sozialen Geschlecht.«
Irre. In Satz eins stellen Sie meine Aussage als komplett abstrus hin. Um in der Richtigstellung im Anschlusssatz, mit minimal anderer Wortwahl, exakt dasselbe zu formulieren.
»Frau Butler hats schließlich erfunden.«
Wer hat den Strom zuerst erfunden – Edison, Siemens oder irgendein anderer (vielleicht war es ja auch eine Frau)? Die Aussage ist sicher vereinfacht, zugespitzt. Angesichts der exponierten Rolle, welche Frau Butlers Theorien in diesem Bereich genießen, erschien mir diese Zuspitzung jedoch durchaus legitim.
Finde ich ebenfalls. Die Trollologie hat manchmal durchaus ihre humoristischen Elemente (wenn auch meist unfreiwillig). Insofern rentiert sich die Arbeit da fast wieder ;-).
Danke. Sie haben das Niveau gerettet.
"zählen jedoch Taten".
Sie zählen schön die Forderungen der Linkspartei auf.
Die sind so auch auf Wahl-Unterlagen geschrieben worden. Auf Wunsch kann ich Ihnen die Originale besorgen.
Tät mich interessieren, und die grosse Mehrheit der Interessierten, was tun?
Machen Sie doch mal Vorschläge, bei denen alle sagen: Mensch, das wir da nicht eher drauf gekommen sind.
Suchen Sie sich Mehrheiten, stimmen Sie ab.
Schwups, haben wir den Kapitalismus besiegt, war doch gar nicht so schwer.
Wie Sie so schön zitiert haben: »zählen jedoch Taten«
Antikommunismus heute? (!)
“Schwups, haben wir den Kapitalismus besiegt, war doch gar nicht so schwer.“
Siehe doch auch nur die Konvergenzpartei Chinas (KPCh):
Vgl. Quelle: China Internet Information Center (CIIC. Beijing) am 02.11.2016. Reichen-Liste der Post-80er Generation für das Jahr 2016 veröffentlicht.
http://german.china.org.cn/txt/2016-11/02/content_39622681.htm
Vgl. DKP, Nachrichten: Von der Gründung der KP Chinas bis zur heutigen VR China. KAZ Nr. 356. Glückwunsch zum 95. Jahrestag der Gründung der KP Chinas. Von Rolf Berthold. »Er spricht Chinesisch und ist ein ausgezeichneter Kenner des Landes.« (DKP)
http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2016/10/von-der-gruendung-
„Die Trollologie hat manchmal durchaus ihre humoristischen Elemente (wenn auch meist unfreiwillig).“
»... eine neue, selbstbewusste Klasse all derer versammelt, die ahnen, dass der Kapitalismus nicht die beste aller Welten bietet.«
Was er sich hier erträumt, ist eine Meinungsklasse, - die es wohl gibt, - bis weit in die CDU, den NS hinein -, die aber kaum etwas meint im Sinne von "Politik" (von der Revo bis zur parlamentarischen Sitzungstaktik in (Unter-) Ausschüssen). Dem steht die klassische Idee der Klassenmeinung (des bewußten Kl.-Standpunktes) aus Arbeiterbewegung & 'Marxismus' i. w. S. diametral entgegen.
Um in der Richtigstellung im Anschlusssatz, mit minimal anderer Wortwahl, exakt dasselbe zu formulieren.
Es geht um das Splitting zwischen sex, dem biologischen Geschlecht und gender, dem sozialen Geschlecht. Sie haben zwischen biologischer und sexueller Indentitiät unterschieden, also zwischen sex und sex.
Nein, der Verweis auf Judith Butler ist wohlfeil, aber nicht begründet.
Ich kann mal diesen Link anbieten.https://www.uni-bielefeld.de/gendertexte/gender.html
Zitat daraus: Als Begrifflichkeit wurde gender erstmals in der Medizin in der Forschung mit Intersexuellen in den 1960er Jahren verwendet, um die Annahme zu verdeutlichen, dass die Sozialisation der Individuen für die Geschlechterzugehörigkeit bzw. Geschlechtsidentität verantwortlich ist. So wurde das soziale Geschlecht (gender) im weiteren Verlauf als unabhängig vom biologischen Geschlecht (sex) betrachtet. In den 70er Jahren wurde der englische Begriff gender im feministischen Sprachgebrauch als Analysekategorie aufgenommen, um die Unterscheidung zwischen biologischem und sozialen Geschlecht zu betonen und so einen Ansatz zu entwickeln, der die Veränderbarkeit von Geschlecht in den Blickpunkt rückt: Geschlechterrollen sind kein biologisches Phänomen, sondern stellen soziale Zuschreibungen dar. Sie werden in sozialen Interaktionen und symbolischen Ordnungen konstruiert und sind damit veränderbar. Mit gender werden scheinbare geschlechtsspezifische Fähigkeiten, Zuständigkeiten und Identitäten in Frage gestellt und kritisiert – danach gibt es keine homogene Gruppe von "Frauen" oder "Männern" bzw. keine Definition für das was es heißt männlich oder weiblich zu sein.
Butler hat diesen Begriff überhaupt nicht erfunden, sie hat ihn aufgegriffen, darüber philosophiert. Sie hat schon mal gar nicht Handlungsanweisungen gegeben.
In der „Linken“ finden sich sogar Mitglieder des Vereins Atlantikbrücke, was mit den programmatischen Zielen der Partei unvereinbar ist.
Wenn ich mich nicht täusche ist das der Stefan Liebich. Vielleicht ist es ja ganz gut, an deren Debatten teilzunehmen. Ich finde das durchaus vereinbar mit den Zielen einer Partei mal zu gucken, was da läuft.
Es gibt Leute, die mangels Besitz vom Verkauf ihrer Arbeitskraft leben müssen. Anders als die herrschende Propaganda suggerieren möchte ist das immer noch die Mehrheit.
Tja, aber wer gehört dazu? Das betrifft ja auch die Angestellten. Wie siehts denn mit deren Klassenbewusstsein aus? Werkverträgler sind ja mit erwähnt in der obigen Einteilung.
Für ein positives Klassenbewusstsein reicht es nicht, sich als die ewig Gelackmeierten zu definieren. Es ist das Bewusstsein, dass wir es sind, die Werte schaffen: Der Investor bäckt kein Brot, er baut keine Häuser und näht keine Kleider. Er gibt allenfalls kraft seines Geldes den Auftrag dazu. Den Auftrag können wir uns aber genauso gut selber erteilen, wenn wir die Gebrauchswerte nutzen wollen. Dafür brauchen wir keine reichen Parasiten. Natürlich ist es extrem ungehorsam so zu denken, denn daraus folgt ja, dass wir die besitzende Klasse nicht brauchen, um etwas für uns zu schaffen. Währdend sie ohne uns ganz arme Würstl wären ;-)
Vielleicht sollte man den Investor mal beiseite lassen, sondern eher an den Unternehmer denken. Der bäckt auch kein Brot, er gibt aber auch nicht nur den Auftrag. Er baut einen Betrieb auf, er organisiert den Verkauf usw. Er tut das auch nicht Kraft seines Geldes, sondern vielleicht seiner Fähigkeiten usw. Ich komme darauf, weil die Vorstellungen, die hier in diesem Zitat entwickelt sind, in der DDR durchaus formuliert wurden, aber es hat eben einfach nicht geklappt damit. Aus vielen,vielen Gründen.
Ist denn nun auch der Handwerker raus aus der Klassenliste? In der DDR war er es, denn er war ein Ausbeuter.
Profitgeber, also Lohnarbeiter, können in einer heterosexuellen oder einer homosexuellen Beziehung leben, sie können transsexuell sein oder einen geschlechtlich nicht eindeutig ausdiffenzierten Körper haben. Letzteres ist mit dem „I“ gemeint, für „intersexuell“. Den Meisten ist dieser Begriff unbekannt, es würde aber hier zu weit führen, ihn näher zu erläutern.
Nein und nochmals Nein!!!!!!!!!
Diese Eingemeindungen vernebeln die Anliegen der Angehörigen dieser Gruppen und missachten deren spezielle Diskriminierungserfahrungen. Darum hat- wenn ich es richtig verstehe - Eribon eben auch diese Zugehörigkeiten mit einbezogen in seine Überlegungen, aber nicht, um sie so zu vereinnahmen, sondern um sie zu verstehen und deren speziellen Kampf anzuerkennen.
Es bringt nichts, wenn man den Diskriminierten erklärt, sie seien halt auch Ausgebeutete und mit deren sonstigen Anliegen nichts zu tun haben will.
Ähnlich ging es ja über die Jahrzehnte mit den Frauen. Gleiche Argumentation - sie sind auch Ausgebeutete. Sie sind aber anders ausgebeutet als wieder andere. Es gibt da durchaus Differenzierungen.
Mich hat - nebenher - immer sehr erheitert, dass die Gründer linker Parteien fast alle keine Angehörigen der Arbeiterklasse waren.