Bombardieren ist einfacher

Irak Bei der Schlacht um Mossul nimmt die Anti-IS-Allianz auf Zivilisten wenig Rücksicht. Ein Augenzeugenbericht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2017

Als ich vor zwei Jahren zusammen mit meinem Sohn den Islamischen Staat besuchte, besaßen wir eine Sicherheitsgarantie des „Kalifen“, wie sich der selbsternannte Führer des IS nannte. Diesmal schützt uns in Mossul nichts Vergleichbares. Entsprechend metallhaltig war der Empfang. Je näher wir den Stellungen des IS kamen, desto heftiger wurden die Angriffe. Immer wieder hörten wir das Einschlagen von Granaten, das Rattern von Maschinengewehren. Die irakischen Spezialkräfte, die uns begleiteten, sind diesen Höllenlärm gewöhnt.

Mitten in der umkämpften Stadt treffen wir an einem durch Humvees und Panzer gesicherten Gebäude US-Soldaten in irakischen Uniformen und schiitische Militärs ohne Hoheitszeichen. Ein irakischer Offizi