Boxhandschuhe statt Stoppuhr

Die EU und ihre Kandidaten Was mit Fischer kam, darf man getrost eine "neue Ostpolitik" nennen
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Nicht dass es bei Wahlentscheidungen eine wichtige Rolle spielte, ob im Auswärtigen Amt der "dümmste Minister seit Ribbentrop" (AA-Klatsch über Klaus Kinkel) oder der "klügste seit Rathenau" (AA-Klatsch über Joschka Fischer) sitzt. Aber eine kleine spielt es vielleicht doch. Diese Bundesregierung hat aus ihren außenpolitischen Erfolgen weniger gemacht als jede andere vor ihr. Willy Brandt siegte mit der Ostpolitik, Helmut Schmidt brillierte auf Weltwirtschaftsgipfeln und Helmut Kohl liebte die großen Gesten und historischen Schulterschlüsse. Gerhard Schröder dagegen delegiert alles Weltpolitische an seinen Außenminister. Seine eigenen Auftritte, meist nach nächtelangen EU-Gipfeln, riechen nach Sitzungsschweiß, nicht nach Geschicht