Crime Watch No. 32

KRIMINALROMANE Es ist ein Merkmal der Warenwirtschaft, dass neue Produkte immer einem Komparativ gehorchen müssen. Schneller, toller, geiler. Oder möglichst viele ...
Exklusiv für Abonnent:innen

Es ist ein Merkmal der Warenwirtschaft, dass neue Produkte immer einem Komparativ gehorchen müssen. Schneller, toller, geiler. Oder möglichst viele Funktionen in sich vereinen. Am Produkt "Buch" kann man das sehr schön sehen. Gerade erscheinen zwei Romane, deren einziges Generierungsprinzip nur dieser Logik folgt. Lupenrein.

Der eine heißt Der Vogelmann und ist der Erstling der Engländerin Mo Hayder. Seine Design-Formel lautet - gut rhetorisch - Überbieten. Überboten werden alle Gräueltaten, an die wir uns im Zuge der Serial-Killer-Welle inzwischen gewöhnt haben. Wo bei Thomas Harris wenigstens noch der Intention nach die Überspitzung ironisch angelegt ist (wenn Dr. Lecter und sein FBI-Groupie lebendes Menschenhirn löffeln), ist bei Hay