Da kommt nichts weg

Nachruf auf die kleinbäuerliche Kultur Bernhard Kathan leistet mit einer Studie, einer Erzählung und einer Ausstellung Erinnerungsarbeit
Exklusiv für Abonnent:innen

Spreizt sich eine Gesellschaft mit ihrem öffentlichen Gedenkkult, sollte man vorsichtig sein. Womöglich zermalmt sie, während sie noch die einen Opfer ehrt, die anderen schon unter den Stiefeln des Fortschritts. Vielleicht besteht zwischen beidem ein innerer Zusammenhang. Seit Jahrzehnten jedenfalls machen in Deutschland jeden Tag mehr als 50 Bauernwirtschaften dicht, was nur selten eine Zeitungsnotiz wert ist. Bauern spielen für uns lediglich eine Rolle, wenn wir uns auf unser Rustikalsofa setzen, im Fernsehen einen CSU-Politiker beim Almabtrieb das Landleben beschwören hören und in der nächsten Sendung von den Milliarden des europäischen Agrarfonds die Rede ist. Was das kleinbäuerliche Dasein zur Entwicklung des menschlichen Lebens beitrug, en