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Äthiopiens Wahl Die Opposition ist stark wie nie. Viele hoffen, dass ein Regierungswechsel ausbleibt
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Seit über zehn Tagen müssen die Äthiopier auf ein erstes vorläufiges Ergebnis der Parlamentswahl vom 15. Mai warten, und die Stimmung ist zum Zerreißen gespannt. Wurde vor wenigen Wochen noch kolportiert, weniger als 85 Prozent der Stimmen seien für die regierende Revolutionspartei des Ministerpräsidenten Meles Zenawi eine Niederlage, muss der nun sogar um den Sieg fürchten.

Dabei schien es lange Zeit so, als würde die Abstimmung über das neue Bundesparlament von der Bevölkerung weitgehend unbeachtet bleiben. Noch drei Wochen vor der Wahl war in Addis Abeba so gut wie nichts davon zu bemerken: kein Poster, keine Kampagnen. Doch dann kam der Augenblick, in dem sich alles änderte. Regierung und Opposition hatten kurz vor dem Urnengan