Das doppelte Russland

Putin Der ins Amt zurück­gekehrte Präsident kann die ­Spaltung der Gesellschaft überwinden. Dafür braucht er das neue Bürgertum an seiner Seite
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Es ist vollbracht. Das ehrgeizige Kreml-Projekt, Wladimir Putin zum dritten Male als Präsidenten zu inthronisieren, ist erfolgreich beendet – unter Einsatz aller erlaubten und vor allem unerlaubten Methoden. Wieder einmal hat der Staat vorgeführt, was er von seinen kritischen Bürgern hält: nicht viel. Auch am Wahlabend keine Worte der Versöhnung an die außerparlamentarische Opposition, sondern genüssliches Auskosten des Triumphs.

Staat und Gesellschaft gingen noch nie gemeinsame Wege in Russland – abgesehen von außergewöhnlichen Kraftakten wie dem Vaterländischen Krieg gegen Napoleon im 19. und dem Großen Vaterländischen Krieg gegen Hitler im 20. Jahrhundert. Ansonsten gilt das Bild eines doppelten Russlands, über