Zeitgleich zur Verbreitung des Corona-Virus entbrennt eine Diskussion darüber, ob das deutsche Gesundheitssystem für einen solchen Krisenfall gewappnet ist. Erste Signale, dass es hier nicht zum Besten steht, hat die Regierung selbst unfreiwillig gesendet: Bereits vergangene Woche erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die erst kürzlich in Kraft getretenen minimalistischen (Pflege-) Personalvorgaben („Untergrenzen“) für die Krankenhäuser vorerst wieder außer Kraft zu setzen, damit die Krankenhäuser auch dann unter Volllast behandeln können, wenn das (Pflege-) Personal knapp wird. In dieser Hinsicht wirkt die Cornona-Pandemie eher wie ein Brennglas, in dem schon länger bekannte Probleme besonders scharf sichtbar werden: es fehlt an Personal in den deutschen Krankenhäuser.
Die Pandemie sorgt jedoch auch in weiteren krankenhauspolitischen Fragen für eine Perspektivverschiebung. Von (neo)liberaler Seite wurden in den vergangenen Jahren vor allem die angeblichen „Überkapazitäten“ an Bettenplätzen und Krankenhausstandorten in Deutschland in den Mittelpunkt der Debatte gestellt. Sie würden zu einer Fehlsteuerung der Ressourcen führen. Weniger Betten konzentriert an weniger Krankenhausstandorten – so die über Jahre eingeübte Kernbotschaft – würden ermöglichen, mit dem vorhandenen Personal die Pflegebedingungen für PatientInnen und Beschäftigte zu verbessern und sogar noch Geld zu sparen. Die im europäischen Vergleich hohe Bettendichte pro EinwohnerIn gilt in dieser Argumentation als Beleg für Rationalisierungspotential.
Die Debatte verschiebt sich
Mit der Corona-Pandemie verschiebt sich die Debatte. Jens Spahn wird in diesen Tagen nicht müde zu betonen, dass Deutschland mit seiner im europäischen Vergleich hohen Dichte insbesondere von Intensivbetten, gut auf Corona vorbereitet sei und über „ein vergleichsweise gut bis sehr gut ausgestattetes Gesundheitssystem“ verfüge. Was gestern also noch eines der größten Probleme des deutschen Krankenhauswesens gewesen sein soll, verwandelt sich von einem auf den anderen Tag in ein wichtiges Argument für die ,Leistungsfähigkeit des Deutschen Gesundheitswesens‘. Dass der Minister es für nötig hält, die Personalvorgaben für diese Bereiche außer Kraft zu setzen, verweist jedoch darauf, dass man auch im Gesundheitsministerium nicht restlos von der eigenen Botschaft überzeugt ist.
Diese Entwicklung macht deutlich, dass Krankenhäuser eine gesellschaftliche Infrastruktur sind, die für Krisenfälle eine ausreichende Kapazität vorhalten muss. Diese Kapazitäten können per Definitionem im nicht-Krisenmodus zumindest zum Teil nicht genutzt werden.
Damit sind wir beim Kern der deutschen Krankenhausmisere: der Finanzierung nach den sog. Fallpauschalen (DRG). Denn deutsche Krankenhäuser bekommen nur ein Minimum ihres Budgets für die Vorhaltung von Kapazitäten. Die Krankenhäuser werden pro Patientenfall bezahlt, den sie behandeln. Sie müssen ihre Kapazitäten immer so auslasten, dass sie über die Erlöse durch die einzelnen Patientenfälle genug Geld einnehmen, um den Betrieb ihrer gesamten Infrastruktur (inklusive Personal) finanzieren zu können.
Was Lauterbach verschweigt
In einem solchen System handelt betriebswirtschaftlich unverantwortlich, wer seine Kapazitäten nicht so weit wie möglich auslastet. Für den Krisenfall vorgehaltene (leere) Betten sind aus der individuellen Krankenhausperspektive Erlösausfälle. Das Problem beginnt also nicht erst – wie man es aktuell in verschiedenen Stellungnahmen hört – mit der Gewinnorientierung. Es beginnt bereits mit der „Erlösorientierung“ – also dem Zwang den gesamten Betrieb durch das Erbringen von „Leistungen“ finanzieren zu müssen – unabhängig davon, ob diese individuell oder gesellschaftlich gerade sinnvoll sind. Es wäre, wie wenn die Feuerwehr nur für jeden gelöschten Brand bezahlt werden würde.
Dies gilt auch für die aktuelle Situation. Aus epidemiologischer Sicht müssten die Krankenhäuser schon jetzt beginnen, Kapazitäten frei zu machen, indem planbare – sog. elektive – Eingriffe verschoben werden. Dies soll nun nach Absprache zwischen Bund und Ländern ab Montag umgesetzt werden. Für das Krankenhaus ist das jedoch ein betriebswirtschaftliches Risiko, für das es im aktuellen Finanzierungssystem keine Lösung gibt. Denn zum einen wissen die Krankenhäuser nicht, wann und in welchem Umfang die Corona-Fälle wirklich kommen und sie entsprechend mit ihnen Geld verdienen können. Noch wichtiger: sie wissen auch nicht ob die Erlösausfälle, die sie vielleicht durch die Verschiebung von lukrativen „Fällen“ erleiden, durch die Erlöse über Corona-PatientInnen kompensiert werden können. Zumal diese wegen der Notwendigkeit der Isolation viele Kapazitäten in Beschlag nehmen werden. Das schwant inzwischen auch dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, der in der Tagesschau davor warnte, dass private Klinikbetreiber sich gegen die Aufnahme von Corona-PatientInnen wehren könnten, weil sie damit „lukrativere“ Patienten verlieren. Was Lauterbach verschweigt: durch das Fallpauschalen-System, das er seinerzeit selbst mit eingeführt hat, besteht dieser Anreiz auch für öffentliche und freigemeinnützige Häuser.
Durch die Art der Krankenhausfinanzierung stehen die betriebswirtschaftlichen Einzelinteressen der Krankenhäuser also in einem beständigen Spannungsverhältnis zum öffentlichen Interessen an einer Gesundheitsinfrastruktur. Dies wird in der aktuellen Situation zu beständigen Verzögerungen und Problemen in den Abstimmungsprozessen führen. Krankenkassen und Krankenhäuser sollen sich nach Willen des Gesundheitsministeriums nun darüber verständigen, wie Erlösausfälle kompensiert werden sollen. Angesichts der Tatsache, dass diese beiden Akteure sich jedes Jahr mit tausenden von Gerichtsverfahren, wegen Abrechnungsfragen überziehen, werden sie sich nicht leicht tun, sich über die nicht ganz banale Frage zu verständigen, wie diese Erlösausfälle zu berechnen sind. Die Bundesregierung zieht sich hier aus der Affäre, in einer Situation, in der jede Unsicherheit vermieden werden muss.
Ohne Desinfektion
Bis zu der jüngst angekündigten Absage der planbaren Behandlungen wurde das Problem vor allem durch das Aussetzen der „Untergrenzen“ auf dem Rücken der Beschäftigten gelöst. Wie reibungslos diese Ankündigung angesichts des Erlösdrucks umgesetzt wird, werden die nächsten Tage zeigen. Der Pflegeberufsverband DBfK berichtet bereits davon, dass Kliniken das Aussetzen der Untergrenzen nutzen um Betten mit Nicht-Corona-PatientInnen zu belegen. Dabei ist das Aussetzen der Personalstandards bei der Ausbreitung eines hoch ansteckenden Virus besonders widersinnig. Eine der zentralen Gegenmaßnahmen gegen die Übertragung im Krankenhaus, ist eine ausgiebige Händedesinfektion. Umfragen unter Pflegekräften habe gezeigt, das diese bei Unterbesetzung mit als erstes vernachlässigt wird.
Wir lernen also jetzt schon aus der Krise, dass die Propagierung angeblicher Überkapazitäten und der Notwendigkeit von flächendeckenden Krankenhausschließungen, wie sie die Bertelsmann-Stiftung und andere betreiben, unverantwortlich ist. Es ist aber darüber hinaus überfällig, Alternativen zum bestehenden System der Fallpauschalen-Finanzierung zu entwickeln. Krankenhausversorgung darf nicht den Marktanreizen überlassen, sondern muss demokratisch geplant werden.
Kommentare 11
Macht aus dem 'kranken' System ein wirkliches Gesundheitssystem. Bezahlt die Ärzte nach seinen 'gesunden' Kunden. Für kranke gibt es kein Geld.
Und die Krankenhaus Infrastruktur zahlt aus Steuermitteln.
Macht aus dem 'kranken' System ein wirkliches Gesundheitssystem. Bezahlt die Ärzte nach seinen 'gesunden' Kunden. Für kranke gibt es kein Geld.
Und die Krankenhaus Infrastruktur zahlt aus Steuermitteln.
Entschuldigen Sie, aber wir haben eine mediale Infektion. Alleine Corona Krise ist irreführend, denn Corona Viren gibt es schon sehr lange, nur es hat niemand bisher Interessiert!
Panikmacher isolierenWir beobachten nicht die Krankheiten, sondern die Aktivität der nach ihnen suchenden Virologen.
Dem Corona-Hype liegt keine außergewöhnliche medizinische Gefahr zugrunde. Er verursacht aber eine erhebliche Schädigung unserer Freiheits- und Persönlichkeitsrechte durch leichtfertige und unberechtigte Quarantänemaßnahmen und Verbotsregelungen.
Die Bilder in den Medien sind beängstigend und den Verkehr in den Städten Chinas regelt das Fieberthermometer. Der Karneval in Venedig wurde abgesagt, nachdem bei einem älteren sterbenden Klinikpatient der Test positiv ausfiel.
Als eine Handvoll Menschen in Oberitalien auch positiv getestet waren, machte Österreich gleich vorübergehend den Brenner-Pass dicht.
Wegen eines Coronavirus-Verdachtsfalls dürfen über 1000 Menschen ihr Hotel auf Teneriffa nicht verlassen.
Auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess konnten 3700 Passagiere nicht von Bord. Anfang Februar wurden 126 Menschen aus Wuhan per Flugzeug nach Deutschland gebracht und blieben dort kerngesund über zwei Wochen in Quarantäne. Bei zwei der Gesunden wurden Coronaviren nachgewiesen.
Ähnliche Horrorszenarien gab es in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder. Doch die „Schweinegrippe-Pandemie“ der WHO war in Wirklichkeit eine der mildesten Grippewellen in der Geschichte und auf die „Vogelgrippe“ warten nicht nur die Zugvögel bis heute.
Wir messen derzeit nicht die Inzidenz von Coronavirus-Erkrankungen, sondern die Aktivität der nach ihnen suchenden Spezialisten. Alle Institutionen, die uns jetzt wieder zur Vorsicht alarmieren, haben uns schon mehrfach im Stich gelassen und versagt.
Viel zu oft sind sie institutionell durch Sekundärinteressen aus Wirtschaft und/oder Politik korrumpiert.
Wer nicht leichtfertigen Panik-Meldungen hinterherlaufen, sondern lieber das Risiko einer sich ausbreitenden Infektion verantwortungsbewusst abschätzen möchte, muss sich solider epidemiologischer Methodik bedienen. Dazu gehört, dass man das „Normale“, die Baseline anschaut, bevor man von etwas Besonderem sprechen kann.
Bisher hat nämlich kaum jemand auf Coronaviren geachtet. So kommen sie z.B. in den Berichten des Robert-Koch-Institutes (RKI) nur am Rande vor, weil es 2002 SARS in China gab und weil seit 2012 in Arabien einige Übertragungen von Dromedaren auf Menschen beobachtet wurden (MERS).
Von einer regelmäßig wiederkehrenden Anwesenheit der Coronaviren in Hunden, Katzen und Schweinen oder gar in Menschen auch in Deutschland steht da nichts.
Kinderkliniken wissen meistens aber sehr wohl, dass ein nicht unerheblicher Teil der oft schwer verlaufenden Viruspneumonien auch bei uns regelmäßig durch Coronaviren verursacht wird.
Angesichts der bekannten Tatsache, dass bei jeder "Grippe-Welle" auch immer 7-15% der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) auf das Konto von Coronaviren gehen, liegen die jetzt laufend addierten Fallzahlen immer noch völlig im Normbereich.
Es sterben bei den allwinterlichen Infektionswellen auch immer etwa einer von je tausend Erkrankten.
Durch selektive Anwendung von Nachweisverfahren - zum Beispiel nur in Kliniken und medizinischen Ambulanzen - lässt sich diese Rate natürlich leicht in beängstigende Höhe treiben, denn jenen, die dort Hilfe brauchen, geht es meistens schlechter als jenen, die sich zu Hause auskurieren.
Seit dem Jahreswechsel hat sich der Focus von Öffentlichkeit, Wissenschaft und Gesundheitsbehörden plötzlich total verändert.
Einigen Ärzten in Wuhan (12 Mio. Einw.) gelang es, mit anfangs weniger als 50 Fällen und einzelnen in ihrer Klinik Verstorbenen, bei denen sie Coronaviren als Erreger nachgewiesen hatten, weltweite Aufmerksamkeit zu erregen. Die farbigen Landkarten, die uns jetzt auf Papier oder Bildschirmen gezeigt werden, sind eindrucksvoll, haben aber mit Krankheit zumeist weniger zu tun als mit der Aktivität von tüchtigen Virologen und Scharen von sensationslüsternen Berichterstattern.
Dort, wo solche Tests durchgeführt wurden - es standen in ganz Europa am 13.Februar 2020 knapp 9000 Tests pro Woche in 38 Labors zur Verfügung - wurde man bisher fast immer bald fündig und jeder Fall wird zu einem sich selbst aufschaukelnden Medienereignis.
Allein dadurch, dass bei der Entdeckung einer Coronavirus-Infektion in deren Umgebung besonders intensiv gesucht wird, lassen sich viele regionale Häufungen bereits erklären.
Die Horrormeldungen aus Wuhan waren etwas, worauf Virologen in aller Welt auf der Lauer liegen. Sogleich wurden die in den Kühlschränken vorhandenen Virusstämme gescannt und mit den gemeldeten Neulingen aus Wuhan fieberhaft verglichen.
Ein Labor an der Charité gewann das Wettrennen bei der WHO und durfte seine Inhouse-Tests weltweit zu einem Mehrfachen des üblichen Preises vermarkten
.Man sollte sich jedoch lieber nicht für 200 Euro auf Coronaviren untersuchen lassen. Selbst bei einem nur leichten „grippalen“ Infekt besteht nach mehrjährigen prospektiven Untersuchungen in Schottland (von 2005 bis 2013) ein 7% - 15% Risiko, dass Coronaviren nachgewiesen werden
. Ein Nachweis von Coronaviren hätte für den Alltag der Untersuchten und ihre weitere Umgebung derzeit ernste Folgen, wie man allen Medien ohne langes Suchen entnehmen kann
.Der Befund selbst ist allerdings ohne klinische Bedeutung. Es ist lediglich einer von mehreren Namen für die akuten Atemwegserkrankungen (ARE), die in jedem Winter bei uns 20% bis 40% aller Menschen vorübergehend mehr oder weniger außer Gefecht setzen.
Die häufigsten Erreger akuter Atemwegserkrankungen waren nach einer guten Studie aus Schottland: 1.Rhinoviren, 2. Influenza A Viren, 3. Influenza B Viren, 4. RS Viren und 5. Coronaviren. Diese Reihenfolge wechselte dabei von Jahr zu Jahr etwas. Auch bei Viren in Konkurrenz um unsere Schleimhautzellen gibt es offenbar ein wechselndes Quorum, wie wir es aus unserem Darm bei den Mikroorganismen
Wenn es also jetzt eine zunehmende Zahl von "nachgewiesenen“ Coronavirus-Infektionen in China oder in Italien geben soll: Kann denn jemand sagen, wie oft in den vorangegangenen Wintern solche Untersuchungen überhaupt gemacht wurden, bei wem, aus welchem Anlass und mit welchen Ergebnissen? Wenn man behauptet, etwas werde mehr, muss man sich ja wohl auf etwas beziehen, was man vorher beobachtet hat.
Es kann schon fassungslos machen, wenn man als routinierter Seuchenwächter sich das derzeitige Getümmel, die Panik und das dadurch erzeugte Leid anschaut.
So wird es sicher vielen Verantwortlichen gehen, die heute wie damals bei der „Schweinegrippe“ vermutlich ihren Job riskieren würden, wenn sie sich dem Mainstream entgegenstellen.Wir haben jeden Winter eine Virus-Epidemie mit Tausenden von Todesfällen und mit Millionen Infizierten auch in Deutschland. Und immer haben Coronaviren ihren Anteil daran.
Falls die Bundesregierung also etwas Gutes tun will, dann kann sie es doch so wie die Epidemiologen in Glasgow machen und die klugen Köpfe im RKI prospektiv (!!!) beobachten lassen und nachschauen, wie sich das Virom der deutschen Bevölkerung im Winter von Jahr zu Jahr wandelt.
Politik muss auch dafür sorgen, dass vertrauenswürdiges wissenschaftliches Arbeiten im Robert-Koch-Institut, im Paul-Ehrlich-Institut und in anderen Ämtern wieder leichter wird.
Wissenschaftlich arbeiten heißt eben nicht, der Politik oder der Wirtschaft nach dem Munde zu reden. Wissenschaft ist vertrauenswürdig, wenn sie mit transparenten Methoden professionell und konsequent angebliches Wissen immer und jederzeit in Frage stellt.
Auch wenn das manchmal aufwendig ist, so kann es uns manchen teuren gesundheitlichen Irrweg ersparen, den uns interessengetriebene Grippewächter weismachen wollen.Und für den Einzelnen gilt: Wer nur wegen eines positiven Coronavirus PCR-Tests Quarantänemaßnahmen ausgesetzt wird und finanzielle Schäden erleidet, hat u.U. nach §56 des Infektionsschutzgesetzes Anspruch auf Entschädigung. Aber auch gegen einen unsinnigen Freiheitsentzug sollte man sich zur Wehr setzen.
Über den Autor:Dr. med.Wolfgang Wodarg, geb.1947, ist Internist und Lungenarzt, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin sowie für öffentliches Gesundheitswesen und Sozialmedizin. Nach seiner klinischen Tätigkeit als Internist war er u.a. 13 Jahre Amtsarzt in Schleswig-Holstein, gleichzeitig Lehrbeauftragter an Universitäten und Fachhochschulen und Vorsitzender des Fachausschusses für gesundheitlichen Umweltschutz bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein; 1991 erhielt er ein Stipendium an der Johns Hopkins University /Baltimore/USA (Epidemiologie)Als Mitglied des Deutschen Bundestages von 1994 bis 2009 war er Initiator und Sprecher in der Enquête- Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin", Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, dort Vorsitzender des Unterausschusses Gesundheit und stellv.Vors. des Ausschusses für Kultur, Bildung und Wissenschaft. 2009 initiierte er in Straßburg den Untersuchungsausschuss zur Rolle der WHO bei der H1N1 (Schweinegrippe) und war dort nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament als wissenschaftlicher Experte weiter beteiligt. Seit 2011 ist er als freier Hochschullehrer, Arzt und Gesundheitswissenschaftler und ehrenamtlich als Vorstandsmitglied und AG Leiter (Gesundheit) bei Transparency International Deutschland
Während das neoliberale System der BRD - der heimliche Herrscher der EU - nicht in der Lage ist sein medizinisches Personal mit Schutzkleidung zu versorgen, es wurde ein Exportverbot für Schutzmasken verhängt, zeigt die Volksrepublik China Solidarität und hilft Italien mit Schutzkleidung und Experten. Das Regime der BRD hat versagt
covid-19-pandemie-corona-kriegt-kontra.html
Ein guter und notwendiger Artikel.
Die gegenwärtige Misere des Krankenhauswesens ist, dass schon lange nicht mehr Arzte und oder gar Krankenschestern bestimmen, was dort geschieht.
Die haben zwar meistens einen Sitz in irgendeinem Leitungsgremium. Doch letztendlich bestimmen - mal mehr, mal weniger subtil - die Leute, die das Geld verwalten und die früher Krankenhausverwalter hießen, heute aber Manager und Vorstand genannt werden.
Die leben in der besten aller Welten. Haben einen gut bezahlten Job, bestimmen über die Budgets auch ziemlich direkt, was die Ärzte tun dürfen und was nicht, und - das Schönsten an ihrem Posten - sie bestimmen zwar, haben aber keinerlei unmittelbare Verantwortung, wenn wegen von ihnen verursachter ungenügender Ausstattung bei der Patientenversorgung etwas schief läuft. Da zeigt dann jeder mit dem Finger auf Ärzte und Schwestern.-
Verschärft wird das ganze durch exorbitant gut bezahlte Krankenkassenverwalter (heißen natürlich heute auch schon längst Vorstandchef oder so - und durch Politiker, die keine Ahnung davon haben, was Patientenversorgung heißt.
Selbst Leute wie Lauterbach, die Ärzte sind, verfügen in der Regel über keine oder nur geringe klinische Erfahrung.
Diese Leute wissen gar nicht, wie sich eine dauerhafte Unterbesetzung der Stationen auf die Patienten und das Personal auswirkt.
Wahrscheinlich wollen sie es auch gar nicht wissen. Denn dann müßten sie ja handeln und hätten dieses schwachsinnige Fallpauschalensstem wahrscheinlich gar nicht erst eingeführt.
Je länger ein Beitrag ist, um so dümmer ist machmal, was darin steht. Schon mal gehört, dass es DAS Coronavirus gar nicht gibt, sondern sehr versciedene Stämme?
Zivil- bzw Katastrophneschutz wurde auf ein Minimum heruntergefahren. Es gab mal Hilfskrankenhäuser die im Notfall aktiviert wurden. "Alles plattgemacht." Politik der Kurzsichtigkeit. Den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen. Die schwarze Null hat nicht nur mit Geld zu tun.
Ganz richtig! Mir gefällt Ihr Satz: "Das Regime der BRB hat versagt" ! Aber es ist nicht nur das ,,Regime der BRD,, welches versagt hat, sondern der ganze Neoliberalismus, überall auf der Welt, versagt hat.Wer die "Privatisierungen" vergöttert hat und alles "Staatliche" verachtete, wie z.B. die öffentlichen Krankenhäuser, sucht jetzt, mit der Covid-19 Pandemie, Hilfe in den staatlichen Einrichtungen.
Aus der Philosophie wissen wir, daß der Lauf der Geschichte manchmal aus einem zufälligen Geschehen sich ändert und in entgenengesetzter Richtung weiter geht.Das zufällige Geschehen ist jetzt der Corona-Virus. Jetzt wird Deutschland einen hohen Preis bezahlen müssen, denn als OFFENER, nicht "heimlicher Herrscher" der EU, eine absurde Austeritätspolitik allen EU-Ländern in den letzten 12 Jahren aufgezwungen hat = Schäuble, zum Beispiel, hat Griechenland für die nächsten 70(!!) Jahre ruinert, der Bankier-Kapitalismus hat sich entblößt, das "orthodoxe" Stabiltätsabkommen der EU wird jetzt selbst die BRD-die es auferlegt hat- brechen müssen, weil es die Virus-Pandemie erfordert. Der Staat wird schon Milliarden Euro ausgeben müssen und es ist richtig so, aber es ist lächerlich, wie sich diese harte, starre und ausweglose Politik ganze Völker zur Verarmung geführt hat...Eine Schande für die politische Elite Europas, die lächrlichen Figuren, wie Merkel und WOLFgang, die in die Welt-Geschichte als finsterne Figuren eingehen werden...
Ein wichtiger Beitrag zur alternativen Berichterstattung. Vielen Dank!
„Panikmacher isolieren“
Ein wichtiger Beitrag zur alternativen Berichterstattung.
Vielen Dank!
Ich habe mir erlaubt, Ihren Beitrag hier aufzugreifen:
https://www.freitag.de/autoren/mschuetz/bitte-um-interpretationshilfe