Der Mond im Bunker

Kultur Kehrseite
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Es war im Vorfrühling, drei Wochen nach dem Krieg, als ich in jene Stadt kam. Eine Bürgerinitiative hatte Spenden für die dortigen Kinder und Kranken gesammelt. Ich gehörte zu der Initiative. Wir wollten das Geld nicht einfach an die Institutionen jenes Landes überweisen, weil wir dann nicht wissen konnten, ob es richtig benutzt würde. Also kauften wir Medikamente und brachten alles selbst zu den Bedürftigen. Ich war noch Studentin und hatte Zeit. Also begleitete ich den Transport zusammen mit einigen weiteren Mitgliedern der Initiative. Jeden Tag von morgens bis abends besuchten wir Krankenhäuser und Kliniken. Abends blieben wir im Hotel. Auszugehen war zwar nicht verboten. Aber wir kamen gar nicht auf die Idee, da die Stadt so dunkel und still war.