Der nächste große Schirm

Sicherheitskonferenz Russland muss zum transatlantischen Akteur aufsteigen, soll es Partner der NATO bei einem Anti-Raketenschild werden. Ein Thema für die 47. Münchner Sicherheitskonferenz
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Im Juni 2007 gelang Wladimir Putin auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm ein raffinierter Schachzug. Weil den Amerikanern doch soviel am Aufbau einer Raketenabwehr läge, so der damalige Präsident Russlands, schlage er vor, ein solches Unternehmen gemeinsam zu betreiben. Man habe mit der Radaranlage Gabala einen Standort in Aserbaidschan, der auch den Amerikanern zur Verfügung stehe. Man erwarte im Gegenzug, dass es keine Bodenstation zur Luftüberwachung in Tschechien und keine Abfangraketen in Polen gebe. Die Reaktion – seinerzeit vorgetragen von NATO-Generalsekretär de Hoop Scheffer – klang auffallend banal. Aserbaidschan liege „ein bisschen zu nah an den Schurkenstaaten“, gegen die sich der Raketenschild wenden solle. Aserbaidschan in Tuchf