Hunderte Geflüchtete rufen: „Wir wollen kein Essen, wir wollen offene Grenzen!“ Es ist die erste organisierte Demonstration der Migranten in Belgrad, seit sie sich in der Ruinenlandschaft hinter dem zentralen Busbahnhof von Serbiens Hauptstadt niedergelassen haben. Einer der Demonstranten hält ein Schild in die Höhe. Auf einer Seite steht „Öffnet die Grenzen“, auf der anderen „Wir sind auch Menschen, behandelt uns auch so“.
Unter den Demonstranten ist auch der 26-jährige Mielad Achkazai, der wie die meisten in den Lagerhallen aus dem Osten Afghanistans kommt. Aus der Provinz Kunar, unweit von Kabul, wo die Taliban sehr aktiv sind. Er trägt eine helle Lederjacke mit Spuren von Ruß, sie sieht nicht so aus, als könnte sie vor der Kälte schützen. Achkazai betont, dass er ein gutes Leben in Afghanistan hatte, bis er ins Visier der Taliban geriet, weil er im Gesundheitsministerium für die Regierung gearbeitet hat.
Die Provinz Kunar hat er vor sieben Monaten verlassen, seit vier Monaten lebt er nun hier. Er führt durch die heruntergekommenen Lagerhallen, in denen 1.500 Menschen ausharren. Es ist eine reine Männerwelt, Frauen leben hier nicht. In den Ruinen steigt beißender Rauch auf, weil mit Holz aus alten Balken der Schienenanlagen, Müll und Plastik geheizt wird. Richtig warm wird es trotzdem nicht. Draußen liegt noch Schnee, die Temperaturen sinken auf bis zu minus 16 Grad. Die Lungen beginnen schon nach wenigen Minuten zu schmerzen und die Augen zu tränen. Vor den Lagerhallen steht eine Gruppe Männer und wäscht sich vor alten Ölfässern, die mit Steinen fixiert sind und von unten mit Holz beheizt werden. Das sind die improvisierten Duschen. Ein Weg hinter den Lagerhallen wurde zur Toilette umfunktioniert. Zwischen zwei Erhöhungen wurde mit einer Leiter eine kleine Brücke aufgebaut, auf der ein selbst gebautes Dixie-Häuschen steht, um ein wenig Privatsphäre zu ermöglichen. Darunter bildet sich ein großer Haufen Kot, der gefroren ist. Mielad Achkazai deutet mit dem Finger auf diese Zustände und stellt Fragen: „Warum müssen wir hier leben? Haben wir unsere Häuser und unser Land verlassen und sind vor dem Krieg geflüchtet, nur um hier zu erfrieren?“ Unweit der improvisierten Toilette hält er sich die Nase zu und sagt: „Das ist doch widerlich. Ich kann hier nicht länger bleiben.“
Kurz vor dem Hungerstreik
Vielen vor Ort ist der Kragen geplatzt. Die Demonstranten werden lauter. Die Männer skandieren auf Paschtu, und Achkazai übersetzt: „Serbien ist kein Ort zum Leben, wir wollen weiter. Wir wollen in Frieden leben.“ Achkazai selbst will nach Schweden und dort studieren. Er erkennt den Akzent des Reporters und sagt: „Nicht nach Deutschland.“ Einige der umstehenden Männer stimmen mit ein: „Nicht nach Deutschland, auf keinen Fall.“ Sie wollen nach Schweden, Norwegen, Frankreich, Italien.
Auch in den Belgrader Ruinen hat sich herumgesprochen, dass die deutsche Bundesregierung nach Afghanistan und Griechenland abschiebt und die Chancen auf Asyl schlecht stehen. Achkazai hält das für einen Skandal: „Wer hat denn unser Land zerstört? Das waren nicht nur die Taliban, das waren auch die USA und die NATO. Ich habe dort Deutsche, Franzosen, Schweden, Kanadier und Australier gesehen. Und viele sind immer noch da. Sie haben ganz Afghanistan zerstört.“
Einige der Demonstranten wollen in den Hungerstreik treten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. In den Belgrader Ruinen hat es sich etabliert, dass die Gruppe „Hot Food Idomeni“ täglich um 13.00 Uhr aus einem Wagen heraus Essen verteilt. Nicht so am Tag der ersten Demonstration. Der Wagen mit dem Essen bleibt zu. Achkazai sagt: „Wir wollen nicht mehr gefüttert werden, wir wollen unsere Menschenrechte. Ich bin bereit, eine Woche lang nichts mehr zu essen. Hier kann ich nicht bleiben.“
Einige der Flüchtlinge sind bereit, das Letzte einzusetzen, was ihnen noch geblieben ist: ihre körperliche Unversehrtheit. Dabei ist die gesundheitliche Verfassung von vielen sehr schlecht. Sie husten wegen des giftigen Rauchs. Manche haben Erfrierungen wegen der Kälte. Die meisten nehmen Medikamente, die sie von den Hilfsorganisationen bekommen. Die „Ärzte ohne Grenzen“ geben an, dass fast die Hälfte ihrer Patienten unter 18 Jahre alt ist. Die Belgrader Ruinen drohen laut einem Bericht der Hilfsorganisation „ein neues Calais zu werden. Eine Abladefläche, wo die Menschen stranden und dauerhaft stecken bleiben.“ Sollten die Zustände anhalten, könnten die Ruinen Belgrads zu dem Symbol werden, das der Dschungel von Calais lange Zeit war, bevor er geräumt wurde.
Täglich kommen rund 100 neue Flüchtlinge aus Mazedonien und Bulgarien in Serbien an. Hier bleiben sie stecken, weil die Grenzen zu Ungarn und Kroatien dicht sind. Laut Europol hat sich Belgrad zum Epizentrum für die Schlepper auf der Balkan-Route entwickelt. Sie verlangen rund 3.000 Euro für eine Eintrittskarte nach Ungarn. Die Menschen in den Belgrader Ruinen sind auf die Schlepper angewiesen, weil die Regierung in Budapest nur zehn Flüchtlinge am Tag legal einreisen lässt. Alleinstehende afghanische Männer haben keine Chance, für die Einreise ausgewählt zu werden. Die serbische Polizei vor Ort lässt die Schlepper gewähren, obwohl diese ihre Geschäfte sehr offen und direkt vor ihren Augen abwickeln. Die serbische Exekutive scheint kein Problem damit zu haben, wenn ihr dabei geholfen wird, die Flüchtlinge schnell wieder loszuwerden. Die Afghanen in den Lagerhallen sind im Schnitt deutlich ärmer als die Flüchtlinge, die noch vor der Schließung der Balkan-Route letztes Jahr im März in Belgrad ausharrten. Vielen ist das Geld ausgegangen, auch weil sie von den Schleppern betrogen werden. Sie stecken hier fest. Zudem bleibt die ungarische Regierung hart in ihrer Push-back-Politik. Die Ruinen von Belgrad sind voller Männer, die behaupten, bereits in Ungarn gewesen und dann von der Polizei verprügelt und zurückgeschickt worden zu sein. Die NGO „Save the Children“ schätzt, dass allein in den vergangenen beiden Monaten 1.600 Personen aus Ungarn und Kroatien zurück nach Serbien geschickt wurden, obwohl sie die Grenzen bereits überwunden hatten. Das UNHCR bestätigte, man erhalte weiterhin Hunderte Berichte über Push-back-Aktionen aus den EU-Staaten Kroatien und Ungarn nach Serbien.
Ohne Eltern, ohne Familie
Maximilian Pichl, juristischer Mitarbeiter bei der Menschenrechtsorganisation ProAsyl, hält diese Praxis für rechtswidrig: „Wenn ein EU-Staat Flüchtlinge aufgreift, darf er sie nicht einfach zurückschieben. Er muss in einem individuellen Verfahren prüfen, welcher Staat für das Asylverfahren zuständig ist, ob die Betroffenen bereits Familienmitglieder in der EU haben und ob durch die Abschiebung Gefahren bestehen. Eine einfache Rückschiebung ohne diese Prüfung ist europarechtswidrig.“
Besonders schlimm ist die Situation für unbegleitete Minderjährige. Laut „Save the Children“ befinden sich in Serbien derzeit über 700 von ihnen. Davon leben rund 200 in den Belgrader Ruinen, die Jüngsten sind gerade einmal acht Jahre alt. Der 14-jährige Kochi wärmt sich an einem Feuer in den Lagerhallen. Er trägt eine blaue Daunenjacke, seine Augenbrauen wachsen langsam zusammen, er hat erste Ansätze von Bartwuchs. Im Feuer verbrennt ein kaputter Stiefel, den jemand reingeworfen hat. Er beginnt zu husten und wedelt den Rauch weg: „Warum habt ihr den Stiefel reingeworfen?“, beschwert er sich. Auch er kommt aus dem Osten Afghanistans, aus der Provinz Laghman in der Nähe der pakistanischen Grenze. Dort hat er sich vor vier Monaten aufgemacht, um sich zu seinem Bruder durchzuschlagen, der in Frankreich lebt. Ohne seine Eltern und ohne seine Familie: „Ich will in die Schule gehen und Französisch lernen.“ Er ist mit einer Gruppe von sechs Personen unterwegs. Er hat sie in der Türkei getroffen. Auch zwei seiner Begleiter sind minderjährig. Sie haben in der Umgebung der alten Lagerhallen Holz und Plastik gesammelt und sich damit eine kleine Hütte in den Ruinen gebaut. Gemütlich ist es nicht, andere schlafen neben ihnen auf dem nackten und kalten Boden.
Kochi will eigentlich nicht in ein Asylzentrum, aber nach zwei Monaten hält er es nicht mehr in den Ruinen aus. Die serbische Regierung hat dem internationalen Druck nachgegeben und am 18. Januar ein Asylzentrum in Obrenovac, einem Belgrader Vorort, eingerichtet. Dort wollte er sich anmelden, aber er sagt, das ging nicht: „Wir wollten ins Lager gehen, aber die Polizei hat gesagt, es ist voll, verschwindet von hier.“
Serbiens Regierung behauptet, es gebe ausreichend Platz für alle Flüchtlinge, was nicht wahr ist. Derzeit sind es rund 6.450 Plätze für knapp 8.000 Flüchtlinge. In Belgrad befinden sich zwei Aufnahmezentren. Eines in Krnjača, wo 1.330 Menschen untergebracht sind, und eines in Obrenovac mit rund 500 Plätzen. Die vermeintlich freien Plätze soll es in der serbischen Peripherie geben. Da wollen viele Flüchtlinge aber nicht hin. Einerseits, weil sie in Belgrad, in der Nähe der Schlepper bleiben wollen, andererseits, weil sie Angst haben, nach Mazedonien oder Bulgarien abgeschoben zu werden.
Bis zu 1.000 Menschen sollen in Serbien laut dem Belgrader „Zentrum für Menschenrechte“ seit September Opfer von sogenannten Push-backs geworden sein. Diese Abschiebungen sind nach serbischem und internationalem Recht illegal, haben sich auf der Balkan-Route aber inzwischen etabliert. Auch das UNHCR und Human Rights Watch bestätigen, dass Flüchtlinge aus Serbien vermehrt nach Mazedonien und Bulgarien abgeschoben werden.
In der Nacht sind die Feuer in den Belgrader Ruinen das einzige Licht. Manche kochen Tee, andere schlafen, viele husten in den verqualmten Hallen. Jeden Tag wachsen auf Brachflächen neue kleine Zelte. Es kommen mehr Menschen hierher. Sie liegen an vielen Stellen dicht an dicht. Der serbische Staat lässt sie vor sich hinvegetieren und drückt bei den Schleppern beide Augen zu, um die Afghanen schnell loszuwerden. Die EU will sie nicht und lässt sie weiter vor ihren Toren frieren. Mielad Achkazai und Kochi werden hier noch eine Nacht schlafen. Sie werden frieren, hungern und husten, weil sie in Serbien feststecken. Es sind nur zwei Autostunden bis zur ungarischen Grenze. Das Ziel scheint nah, aber Brüssel macht dicht.
Kommentare 30
kleine korrektur – der hauptprotagonist heißt ganz sicher mielad achakzai (wie ein großer stamm im süden afghanistans). wie sagte schon edgar wibeau: jeder mensch hat das recht, mit seinem richtigen namen angesprochen zu werden.
... nur zwei Autostunden bis zur ungarischen Grenze. Das Ziel scheint nah ...
... weil Ungarn bekanntlich ein weit geöffnetes Herz für Flüchtlinge hat.
Europa hat dicht gemacht, nicht mehr und nicht weniger. Keine systematische Chance mehr für Flüchtlinge. Bitte sterbt leise.
Die Bilder bei Y-Kollektiv "Europas kalte Hölle" (Video, ca. 11 Min.)
https://www.funk.net/formate/57d978f1e4b0cceb1f325217/items/588f630ae4b091124e20d045
"Europas kalte Hölle", ein journalistisches Machwerk ala an den Strand gelegter ertrunkener Kinder für Bildjournalisten. Ich kann es nicht mehr ertragen. Nein, nicht das Elend der Flüchtlinge, sondern, wie man auf meine Traenendruesen drücken will. Wer 8000 Dollar für seine Flucht aufbringt, könnte damit Jahre in Pakistan und anderen islamischen sicheren Ländern gut leben. Und was soll die demonstrativ geauesserte Absicht, nicht nach D zu wollen? Denn, wenn erstmal in Frankreich, ist man ruckzuck in D.
Wer 8000 Dollar für seine Flucht aufbringt, könnte damit Jahre in Pakistan und anderen islamischen sicheren Ländern gut leben.
Sicher wissen Sie, wovon Sie reden, und könnten selber mit 8000 Dollar in Pakistan und anderen islamischen sicheren Ländern viele Jahre gut leben (In einem Flüchtlingscamp, wo es eh nichts gibt, sogar in Saus und Braus, bis ins hohe Alter). Ist schon seltsam, was andere Leute (oder müsste es heißen:“Völker“?) für Probleme haben…
Und was soll die demonstrativ geauesserte Absicht, nicht nach D zu wollen?
Es leisten sich halt auch Andere eine Meinung.
Vielleicht hat es sich schon im Balkan herumgesprochen, dass D ein Land voller herzloser, paranoider, missgünstiger Arschgeigen ist, die lieber ihre eigenen Turnhallen anzünden, bevor sie Obdachlose drin schlafen lassen, Schlösser an den Mülltonnen anbringen, damit ihnen keiner was wegnimmt, und Kinder hassen, weil sie sich von deren Blicken erpresst fühlen… So ein Land ist dann eben nicht erste Wahl.
... Wohingegen Gugel es darauf anlegt, in diesem schön angerichteten Forum gehört zu werden, und wenn möglich, argumentativ für voll genommen… Hat aber den Arsch nie hochgekriegt, wo es nötig gewesen wäre - z.B. morgens in die Schule, wo so schöne, nützliche Sachen wie Rechtschreibung, Geschichte, Geografie gelehrt werden, und man, wenn es gut läuft, auch ein bisschen denken lernt…
Gugel fühlt sich heute in den heruntergewirtschafteten Gefilden seiner verkümmerten Bildung gar nicht wohl und wird potentieller User, aber auch Produzent einer Ideologie, die vor nicht ganz einem Jahrhundert richtig in Elend gemacht hat.
Helfen wir Gugel mit dem notwendigen Hinweis darauf, dass er Grütze redet. Lassen wir ihn hier in der Auffangzone ein bisschen rumschwimmen, auf dass er vielleicht irgendwann was mitkriegt und nach Hause eilt, das verrammelte Oberstübchen aufzuschließen und den Staub von den Denkwerkzeugen zu wischen. Es gibt da viel zu tun.
Die selbsternannte Elite schlägt zurück!
" das verrammelte Oberstübchen aufschlissen und den Staub von den Denkwerkzeugen zu wischen ".
Es kann für Sie entlastend wirken wenn man anderen Menschen
die Fähigkeit abspricht einen intellektuellen Zugang zum Thema zu haben. Aber das führt nur zum Ziel wenn man diesen Menschen auch noch das Wahlrecht entzieht.
Die " Deplorable " abzuwerten hat schon in den USA für Hillary nicht funktioniert. Jetzt ist Trump, Herr Schulze.
Die selbsternannte Elite
:-)) ... Da sind Sie jetzt aber der Erste, der mich "Elite" nennt.
schlägt zurück!
Naja, wenn Sie es "zurückschlagen" nennen wollen, dass ich einen Kommentar, den ich unterirdisch finde, kritisch kommentiere...
Es kann für Sie entlastend wirken
Überhaupt nicht. Im Gegenteil: Ich überlegs mir dreimal - besteht doch das Risiko, dass sich gleich der Nächste einklinkt und ich die Sache eine zeitlang an der Backe habe... Aber es gibt auch Kommentare, die so nicht stehenbleiben sollten. Ich bin nicht für "melden", wegen freier Meinungsäußerung und so - also muss ich selber ran, um selbige zu manifestieren.
wenn man anderen Menschen die Fähigkeit abspricht einen intellektuellen Zugang zum Thema zu haben.
Haben Sie Gugels Kommentar gelesen? Haben Sie den intellektuellen Zugang gefunden, der darin zum Ausdruck kommt? Was ich verstanden habe, ist ungefähr: "Alle selber schuld an ihrem Elend". Ich hab den Faden in meinem Kommentar mal aufgenommen ...
Aber das führt nur zum Ziel wenn man diesen Menschen auch noch das Wahlrecht entzieht.
Wo denken Sie hin... Viel effektiver, das hat u.a. die deutsche Geschichte gezeigt, ist es, wenn man allen, die ein bisschen genauer denken und sich artikulieren können, das Maul verbietet.
Jetzt ist Trump, Herr Schulze.
Ein performativer Sprechakt, den ich ebenso beantworten möchte:
Nein. Ist es nicht. (Weder noch).
@ charlie schulz
Zitat "...."Alle selber schuld an ihrem Elend". Ich hab den Faden in meinem Kommentar mal aufgenommen ..."
...und konnten Sie aus der Aufnahme eine schlüssige Deutung der Sachlage ( außer der Beschreibung mienes alten i´Phones) beibringen?
Warten die, die über die Auslöser, schief gelaufenen Dinge nachdenken und versuchen die zu händeln, noch drauf. Erst einmal sind die Armen doch in Sicherheit und zu essen bekommen diese doch auch. Also ist doch mal ein Ansatz und wenn diese Tapferen wieder zu hause sind, dann können sie ja auch in ihrem Sinne dort segensreich wirken.
Herzlichen Dank für Ihre Mühe, die mit angedauten Deutschländer-Brocken vermischten Auswürfe von 'patriotischen Würgern' , hier und bei 'Gugel', so gründlich aufzuwischen.
Ihr altes i-Phone, aha.
Nun, anderen hat man das Haus weggebombt, die Eltern gekillt, das Dorf abgebrannt... Manche wurden einfach im falschen Land geboren oder wollen nicht, dass ihre Kinder in einem Notlager aufwachsen. So hat ein Jedes seine Geschichte, Erklärungen, Beweggründe für alles.
Und sicher sollte man nicht vorschnell über Andere urteilen, wenn man gar nichts über sie weiß: Dass zum Beispiel einer, der hier in Form von Kraut und Rüben mitteilen will, dass die alle mal schön sehen sollen, wo sie bleiben, das nur tut, weil er ein altes i-Phone hat - und nicht etwa ein engherziger, denkfauler, hämischer Ödmeier ist, dem einfach Menschenwürde so am Arsch vorbeigeht wie Rechtschreibung...
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@charlie Schulze, Ihren Satz "und sicher sollte..." sollten Sie Sich Mal zu Herzen nehmen. Zu Pakistankenntnissen und Hilfe vor Ort muß sich erst noch herausstellen, wer da vorne weg ist. Schönen Abend noch.
Jo, ich war gerade da und hatte Zeit... manchmal geht es auch ohne Putzpläne. ;-)
xxx
Zu Pakistankenntnissen und Hilfe vor Ort muß sich erst noch herausstellen, wer da vorne weg ist.
Das wird sich in diesem Rahmen nicht abschließend klären lassen (unter Avataren kann man viel behaupten, und über die Glaubwürdigkeit entscheiden immer die Anderen)... man kann nur mit dem Material arbeiten, das da ist.
So halte ich mich hier im Meinungsmedium an die Meinungen - was sie besagen, wie sie vorgetragen werden, welche Qualität die Argumente haben, wie es mit der Nachvollziehbarkeit ist und welche Denkrichtung sie anstreben... Und habe Einwände, gegebenenfalls.
@ charlie schulz
ja, natürlich wurden den menschen die Exitenz vernichtet, Familie zerstört. Deshalb muss geholfen, gehandelt und verändert werden. Nur müssen diese Mesnchen, die der Entwicklung hin zu dem, was Hilfe und Anstrengung jetzt nötig macht, sich erst mal selber helfen, denn sie haben das mit verursacht in ihrer gesellschaftlichen und politschen Verantwortung, was dort geschehen ist.
Fertig.
Deshalb sollte diesen Menschen da dei Chance gegeben werden, ihre Welt ins Lot zu bringen. Haben Deutsche in Deutshcland mit fremder Hilfe auch geschafft.
Ihr Gerede von Mesnchenwürde und solchen schönen Dinegn ist nur der Versuch Verantwortung soweit aufzuweichen, dass andere die Veranwtortung für die Dinge an der Backe haben, die in der Vernwtortung derer stehen, die Unglück, Misswirtschaft zu veranwtorten haben.
Vielen Dank udn Respekt dafür, dass sie sich in der Hilfe da vor Ort einbringen. Ganz aufrichtig.
Was mir am A..vorbeigeht ist menschelndes Geschwafel gleich dem Fundrising-Phänomen in Mitleidsmasche, sonst nix.
Mich macht es schon fast ein wenig froh zu lesen, dass auch Sie guten Argumenten nicht gänzlich aus dem Weg gehen können und Abstriche von ihren Tiraden machen können.
Nur müssen diese Mesnchen, die der Entwicklung hin zu dem, was Hilfe und Anstrengung jetzt nötig macht, sich erst mal selber helfen, denn sie haben das mit verursacht in ihrer gesellschaftlichen und politschen Verantwortung, was dort geschehen ist.
Noch nicht fertig. Ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass es große Bemühungen geben würde, die Siedlungen und Versorgung wieder aufzubauen. Aber das ist nur eine wünschenswerte Vorstellung. Ich frage mich, ob Sie den Artikel überhaupt gelesen haben, oder ob Sie wie ein 'Bot' in diese Kommentarleiste geworfen wurden.. Nehmen Sie doch das Beispiel Afghanistan und die Taliban. Im Text steht, dass der besprochene Protagonist als Angestellter, Teil der Regierung war und so ins Fadenkreuz der Taliban geriet.
Deshalb sollte diesen Menschen da dei Chance gegeben werden, ihre Welt ins Lot zu bringen. Haben Deutsche in Deutshcland mit fremder Hilfe auch geschafft.
Meinen Sie schlicht und einfach, dass die Zustände, vor denen die Menschen fliehen, sich seitdem zum positiven verändert haben? Wann konnte denn in Deutschland mit einem Wiederaufbau begonnen werden? Huch?
Was mir am Arsch vorbeigeht, ist, sich in seinen Absichten auf historische Beispiele zu beziehen, die ohnehin selten 1 zu 1 zu übertragen sind, und dabei wesentliche Dinge aus dem Blick zu lassen.
..und jetzt? Entalstet das die mesnceh dort von IHRER Verantwortung ? Wir ahben hier auch Mesnchen die aus Antipathie gegen usnere Gesllschaftsform im fadenkreuz der Behörden stehen. Eigentlich wäre es doch für die mesnceh da den mist, der von den EIGEBNEN keuten da in die Welt gesetzt wird nicht zu zulassen.
Übertragen wird keine historische Situation 1 zu 1. es wird nur das auf Jeden Menschen übetragen was, jeder Mesnch zu erfüllen hat ( er UND mit anderen ), ein leben zu shcafen, dass er nach seinen Vortsellung da wo er hingestellt ist zu schaffen.
Ich/Wir haben nur die veranwtortung ihm dabei dort zu unterstü+tzen. In Notlagen haben wir die Verantwortung eine save haven zu schaffen. Tun wir. Wie der ausgestalltet ist, darüber kann man debatieren. Wer daraus einen Anspruch auf sofortige unumashcränkte Teilhabe an dem was hier Generationen mit viel Mord, Toschalg, Desaster und Können geschaffen haben ergibt sich aus den Lebensumständen der Flüchtlinge nicht.
So iss Läbbe und das ist gut so, sonst wäre jeder Anrieb Berbessserungen aus eigener ! Notwendigkeit zu schaffen für Arsch. Das ist Fakt !
>>...was hier Generationen mit viel Mord, Totschlag, Desaster und Können geschaffen haben ...<<
Da kommen wir der Sache schon näher ...
Nur müssen diese Mesnchen, die der Entwicklung hin zu dem, was Hilfe und Anstrengung jetzt nötig macht, sich erst mal selber helfen, denn sie haben das mit verursacht in ihrer gesellschaftlichen und politschen Verantwortung, was dort geschehen ist.
Ja, mein ich doch: Sie, und nicht ihr i-Phone, haben Ihre Kommentare zu verantworten. Und wenn sich in diesen Kommentaren gewaltige Lücken in jeder Art von Bildung offenbaren, können Andere Ihnen nur bedingt helfen, ein ernstzunehmender Diskurs-Teilnehmer zu werden. Da müssen Sie selber ran.
Ihr Gerede von Mesnchenwürde
Verstehen Sie mich bitte richtig: Mein Gerede von Menschenwürde zielte nicht in erster Linie auf die von Ihnen unbekannterweise und pauschal verhandelten "Flüchtlinge" ab, sondern auf Ihre, Gugels, eigene Würde, die Sie hier bedenkenlos in die Tonne kloppen... Es ist mit der Würde nämlich seltsam: Von außen ist sie gar nicht so einfach anzugreifen, aber von innen ist sie sehr fragil. Was von außen drastischer Lebensumstände und gezielter Folter benötigt, ist im Wutrausch vor dem Bildschirm oder im Wichtigkeitswahn vor Publikum schnell dahin. Denken Sie ruhig mal einen Moment drüber nach...
Mesnchenwürde und solchen schönen Dinegn
Solche schönen Dinge sind geltendes Recht. Vielleicht halten Sie das für Schnickschnack, aber auch hier empfehle ich genauere Beschäftigung mit der Materie:
Das Menschenbild in unserem Grundgesetz, aber auch die Idee der Menschenrechte ist, dass sie alle Menschen meinen. Das macht sie so interessant für uns Einzelne, aber da ist auch der Haken: Es darf keine Ausnahmefälle oder besondere Umstände geben, in denen sie nicht mehr gelten, weil sie damit an sich hinfällig wären. Wenn sie nicht für alle gelten, kann sich niemand mehr darauf berufen. (Dann gilt das gute alte Recht des Stärkeren - und jetzt überlegen Sie mal kurz, wo ungefähr in der Nahrungskette Sie sich da sehen...)
So sind auch die Genfer Konventionen keine nette Idee von ein paar weltfremden Spinnern, sondern staatliche Abkommen, die aus guten Gründen geschrieben wurden (hat was mit Geschichte zu tun, lesen Sie´s ruhig mal nach) - damit auch Sie, Gugel, sich darauf berufen können, falls Sie mal irgendwo als letzter Überlebender ihrer Familie in einem fremden Land aus einem Schlauchboot steigen sollten.
Was mir am A..vorbeigeht ist menschelndes Geschwafel gleich dem Fundrising-Phänomen in Mitleidsmasche, sonst nix.
Tatsächlich? Was kommen Sie mir denn dann mit so einer weinerlichen Geschichte von Ihrem alten i-Phone? Ist das ein Grund, keinen Satz geradeaus zu schreiben? Die Gehässigkeiten, die man unbedingt mitteilen möchte, nicht verständlich zuende zu formulieren? Wenn Sie sich kein besseres Schreibwerkzeug leisten können, müssen Sie sich halt ein bisschen mehr Mühe geben... Und erzählen Sie mir nicht, das Bildungssystem sei schuld, oder ihr Kinderzimmer sei zu klein für ein Bücherregal gewesen: Interessiert mich alles nicht, denn Sie haben ja auch eine, wie sie sagten,"Vernwtortung".
Nun führe ich keine Diskurs, sondern bin an Problemlösungen interessiert. Diese sind politsch und daher nach unserem Verständnis in den Kategorien zu denken, die machbar, vermittelbar und durchführbar sind.
Demnach sind aus dem politschem Denken hin zur Durchführbarkeit der maßnahemn die Grundsätze Mesnchenüwrde , Konventionen etc auf das zurückzuführen, was den Gedankengebäuden zu grunde liegt. Das da wäre Exitenzsicherung, Schutz vor Folter, Unterdrückung und die Unversehrtheit der person.
Mehr ist erst mal nicht. Dasa mus erbracht werden.
Geshcieht. Weiter ist zu betonen, dass es verbleibt in der verantwortung der Flüchtenden verbleibt, als erstes sich darum zu kümmern, dass die Fluchtgründe dort beseitig werden, wo ihre Heimat ist.
So und nun erzähl mir noch was von Kant, Rawls und Co, stelle deine überragende Bildung isn Rampenlicht. Satt wird niemand davon....
Hoast mi ......
@Charlie Schulz, wie Sie hier über Gugel herziehen ist einfach, gelinde ausgedrückt, nur abstoßend. Woher nehmen Sie sich das Recht dazu? Setzen Sie Ihre Intelligenz und ihren Intellekt ein und Sie würden erkennen, dass bei einer schlechten Netzverbindung es manchmal schwierig ist, einen Text fehlerfrei in ein Smartfone einzugeben. Ich habe solche Aktionen schon abbrechen müssen.
Auch würden Sie nicht solche unsinnigen Schlußfolgerungen schließen, die Deutschen würden ihre Mülltonnen abschließen, damit Bedürftige sich nicht noch mit etwas Essbarem bereichern. Hallo, wir schließen unsere Mülltonnen ab, damit der Nachbar nicht auf unsere Kosten seinen Müll entsorgt oder Rowdies zündeln.
Nun zum Thema, so wie in der christlichen Seefahrt, gehen zuerst Frauen und Kinder von Bord, dann versucht der Kapitän mit seiner Crew das Schiff zu retten und wenns ganz ernst wird, der Käpten zum Schluß oder geht mit unter. Verstehen Sie, was ich sagen will? Nach ihren Exkursen in die internationalen Regeln sicher kein Problem. Bei der jetzigen so genannten Flüchtlingskrise ist es genau anders. Bitte, wer soll denn in diesen Ländern einen Wandel bewirken? Die Despoten und Ideologen dürfen also fleißig weiter drangsalieren! Der Wandel, da sind wir uns doch wohl einig, in diesen Ländern muß von innen kommen. Die vegangenen Einmischungen von außen, gerade die von der westlichen Welt, haben katastrofale Folgen gehabt. Zwar hat die westliche Welt häufig etwas gegen die Selbstbestimmung dieser Völker, entbindet aber dennoch nicht von eigenen Aktivitäten.
Wir können nicht die ganze Welt retten, schon gar nicht, wenn wir sie hier aufnehmen könnten. Die Veränderung muß im eigenen Land stattfinden, den Export ihrer Ideologie zu uns will ich hier nicht haben!
Auch hat Gugel recht, wenn wir Hilfe, Hilfe und nochmals Hilfe den Geflüchteten anbieten. Vor allem Ausbildung, um ihre Länder wieder selbst aufzubauen. Leider gibt es genau hierzu wenig Resonanz von den Geflüchteten. So haben bis auf einen vom mehreren Dutzend beim Großbauunternehmer Papanburg die Ausbildung hingeschmissen.
Noch zum Schluß, ich kenne Pakistan und andere Länder der Region aus eigener Erfahrung, damit Sie nicht weiter rätseln müssen.
Schöne Woche
Schlimm, dieses Elend!
Ich hoffe die EU hält weiterhin die Grenzen dich,
damit diese ausufernde Armut nicht zu uns herüber schwappt.
Diese Einstellung ist zwar nicht sehr Nett aber letzlich kommt
erst das Fressen und dann die Moral...
Nun führe ich keine Diskurs,
Nicht? Was machen Sie dann hier? Probleme lösen? Oder nicht doch nur zum Ausdruck bringen, was Ihrer Meinung nach die Probleme sind und die Lösungen wären?
sondern bin an Problemlösungen interessiert.
Ja, bitte! Interessieren Sie sich für Problemlösungen! Vielleicht stellen Sie dann fest, dass die Probleme, die Sie nur für sich gelöst haben wollen, nicht zu trennen sind von den Problemen anderer Menschen, die teilweise geografisch sehr weit entfernt stattfinden, aber keineswegs nur "deren Probleme" sind...
Diese sind politsch und daher nach unserem Verständnis in den Kategorien zu denken, die machbar, vermittelbar und durchführbar sind.
Die Geschichte der Aufklärung hat gezeigt, dass so abstruse humanistische Hirngespinste wie die Abschaffung der Leibeigenschaft, die allgemeinen Bürgerrechte oder das Wahlrecht für Frauen, die manchem Zeigenossen beim besten Willen leider nicht durchführbar und sowieso nicht vermittelbar vorgekommen sein mögen, sich tatsächlich in der politischen Praxis durchsetzen können, wenn man dran bleibt.
und nun erzähl mir noch was von Kant, Rawls und Co, stelle deine überragende Bildung isn Rampenlicht.
Kant? Rawls? Kenne ich auch nur von Wikipedia - um Bildung hoch zu schätzen, muss man nicht unbedingt selber überragend gebildet sein - und ins Rampenlicht stellen wollte ich eher Ihre, Gugels, Ignoranz...
Die ersten 20 Artikel des Grundgesetzes mal zu lesen, finde ich aber durchaus zumutbar - und sich ein bisschen Kopf darüber zu machen, sehe ich als das Mindeste an, das ich dem Erhalt unserer Zivilgesellschaft schulde.
wie Sie hier über Gugel herziehen ist einfach, gelinde ausgedrückt, nur abstoßend
Ja, sehen Sie: Da ging es mir mit Gugels Auftritt hier ganz ähnlich... Die ersten zwei Kommentare wurden ja "versteckt", was ich persönlich bedauere, weil es damit Lücken in der Nachvollziehbarkeit gibt (aber auch die Folgekommentare konnten mich nicht überzeugen, dass es sich nur um ein Missverständnis handelt) ... Insgesamt sind meine Kommentare an Gugel als Paraphrasen seiner Aussagen gehalten und entsprechen tatsächlich nur teilweise meiner persönlichen Haltung... Ich traue den eventuell Mitlesenden zu, das auseinanderzuhalten.
Woher nehmen Sie sich das Recht dazu?
Unser Grundgesetz, mal wieder: Artikel 5, Absatz 1.
dass bei einer schlechten Netzverbindung es manchmal schwierig ist, einen Text fehlerfrei in ein Smartfone einzugeben. Ich habe solche Aktionen schon abbrechen müssen.
Da kann ich nur teilweise mitreden, ich hab nie ein Smartphone besessen. Schreibe aber dafür an einem SEHR alten Laptop, und meine Internet-Verbindung ist SEHR wackelig. Sie haben keine Vorstellung davon, wieviel Zeit ich hier teilweise investiere, um einen Kommentar zu versenden...
Wissen Sie, was mir an Intellektuellen-Bashing und verächtlichen "Elite"- Vorhaltungen im Bezug auf Bildung so richtig auf den Kranz geht: Dass damit auch immer unterstellt wird, Leute, die kein privilegiertes Leben haben, dürften auch keinen Wert auf Bildung legen - wer sich artikulieren kann, könne nicht arm sein... Was für eine Frechheit gegenüber den Armen, um es mal auf den Punkt zu bringen.
Wenn das stimmt, ist Deutschland eins der wenigen Länder, die sich Moral leisten können.
Aber selbst wenn wir eins der Letzten wären, und Moral wäre ein so knappes und endliches Gut wie die weltweiten Ressourcen: Sollten wir ausgerechnet diesen Luxus dann einfach schon mal abschaffen, und, während unsere Mülltonnen noch überquellen, vorsorglich die Barbarei ausrufen?
Auch würden Sie nicht solche unsinnigen Schlußfolgerungen schließen, die Deutschen würden ihre Mülltonnen abschließen, damit Bedürftige sich nicht noch mit etwas Essbarem bereichern.
Da habe ich, appropos überquellende Mülltonnen, tatsächlich ein bisschen Expertise (und lasse mich damit nun doch kurz auf die Ebene der Behauptungen ein, die wir uns nicht werden nachweisen können), wie Sie mit Pakistan und andere Länder der Region...:
Es gibt, kann ich aus meiner Stadt berichten, in den letzten Jahren eine steigende Tendenz zu Schlössern an Müllcontainern - und zwar explizit zu dem Zweck, dass Bedürftige sich nicht noch mit etwas Essbarem bereichern. (Von Rowdies angezündete brennende Mülltonnen dagegen hab ich hier überhaupt noch nie gesehen.)
Hallo, wir schließen unsere Mülltonnen ab, damit der Nachbar nicht auf unsere Kosten seinen Müll entsorgt...
Sag ich doch: Kleinkariert und missgünstig, die Deutschen... ;-)
>>Dass damit auch immer unterstellt wird, Leute, die kein privilegiertes Leben haben, dürften auch keinen Wert auf Bildung legen...<<
Das muss man schon verstehen: Wenn die "Unterschicht" das "bildungsfern" vermissen lässt, über wen kann man sich dann noch erhaben fühlen?
Ja, wenn man genauer hinschaut, wird es überhaupt immer furchtbar kompliziert...
Was ich tatsächlich noch halbwegs verstehe, ist das Bildungs-Geschnösel von "oben" nach "unten", das sich "Unterschicht" unbedingt "bildungsfern" denken will: Hat es immer gegeben, solange ich mich erinnere.
Was mir aber Rätsel aufgibt, ist die, wenn man so will, andere Richtung: Die Stimmen, die sich selbst als Unterschicht (oder der Unterschicht nahe) begreifen oder verkaufen, und dann, um es kurz zu machen, Verblödung als proletarische Tugend anpreisen, die sich stolz gegen die Herrschaft der Informierten und Gebildeten erhebt... Da wird "bildungsfern" als Auszeichnung gehandelt, und Leute, die was wissen, als weltfremd verhöhnt (okay: Auch das gab es früher schon. Aber ich hab den Eindruck, es nimmt derzeit rapide zu).
Das haut doch im Grunde in die selbe Kerbe wie der elitäre Bildungsdünkel: Das materieller Reichtum, Erfolg, Privilegien und Bildung unbedingt zusammengehören, wie andererseits Armut, Misserfolg, Blödheit und schlechte Manieren...
@Charlie Schulz,
1. ich werde für Sie natürlich nicht meinen Reisepass kopieren
2. Ich habe in diesem Forum nie das Wort Elite benutzt
3. Der Artikel 5 GG hat auch einen Absatz 2. Nachlesen empfehlenswert
4. Seien Sie froh, wenn in Ihrem Wohngebiet noch keine Muellkontainer angezündet wurden
5. Anderer Leute Muellgebuehren nicht übernehmen zu wollen, hat nichts mit Kleinkariertheit und Missgunst zu tun
6. Und wenn Sie nichts mehr zum eigentlichen Thema zu sagen haben, wünsche ich eine geruhsame Nacht.
6. Und wenn Sie nichts mehr zum eigentlichen Thema zu sagen haben,
Interessanter Punkt. Ich hab darüber nachgedacht und möchte genau da nochmal einsteigen:
Wenn man diesen Kommentarstreifen zur Grundlage nimmt, liegt es offenbar an, dass wir unter Landsleuten noch ein paar unser Zusammenleben betreffende Sachen besprechen, bevor wir uns adäquat dem "eigentlichen Thema" zuwenden können... (bzw: Im Grunde hatte hier praktisch jede Äußerung diesen fiependen Obertoin: "Was ist mit uns, uns, uns?"... Also: Was ist mit uns?)
Vielleicht können Exkurse zur deutschen Mentalität und zur bundesrepublikanischen Mülltonnen durchaus zum eigentlichen Thema gehören, bzw. hinführen...
5. Anderer Leute Muellgebuehren nicht übernehmen zu wollen, hat nichts mit Kleinkariertheit und Missgunst zu tun
Kann man so sehen. Aber auch so: Die Zahl der Haushalte, die überhaupt keine Müllgebühren bezahlt, dürfte in der Bundesrepublik verschwindend gering sein. In der Praxis ist es aber so, dass, manchmal die eigene Tonne schon voll ist und die vom Nachbarn noch nicht. Dann bin ich in der Tat so frei, meinen Müll auf seine Kosten zu entsorgen - und im umgekehrten Fall soll doch bitte der Nachbar seinen Müll in "meine" Tonne tun. Die ganze Straße, das ganze Viertel ist voller Mülltonnen - und am Dienstag kommt für uns alle die Müllabfuhr... Kann man diesen gemeinschaftlichen Luxus auch mal still geniessen, oder muss man sich unbedingt damit quälen, dass da einer vielleicht eine Tüte Müll auf meine Kosten entsorgt hat?
Aufgemerkt: Wir reden hier von Müllentsorgung, die augenscheinlich unser vorrangiges Problem ist: Die Tonnen sind zu voll, und nicht etwa die Kühlschränke leer... Es gibt global gesehen tatsächlich noch ein paar Millionen andere Menschen, die uns vorhalten könnten, was davon eventuell auf ihre Kosten geht...
Da ist es psychologisch vielleicht sogar konsequent, dass wir, die wir nie genug und immer was zu meckern haben, jetzt auch noch unbedingt die Opferrolle für uns beanspruchen wollen.
4. Seien Sie froh, wenn in Ihrem Wohngebiet noch keine Muellkontainer angezündet wurden
Ja, sicher: Brauch ich auch nicht. Aber ehrlich gesagt: Wenn sowas vorkäme, selbst wenns der Container in "meinem" Hinterhof wäre, würde ich das nicht als Katastrophe oder Vorzeichen eines Bürgerkriegs werten, sondern eher als alltägliches Ärgernis hinnehmen - auch eingedenk meiner eigenen Jugend, die von destruktivem Unfug keinesfalls frei war.
3. Der Artikel 5 GG hat auch einen Absatz 2. Nachlesen empfehlenswert
Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass meine hier getätigten Aussagen juristisch eher unter Absatz 1 fallen als unter Absatz 2.
Es gibt natürlich Vertreter*innen einer Neuen Weinerlichkeit, die jede offensive Ansprache als "verbale Gewalt" werten wollen - da fiele evtl. auch etwa ein indirekt unterstellter "engherziger, denkfauler, hämischer Ödmeier" unter schwere Ehrverletzung... Ich bin da selbst etwas robuster und im Zweifel für Absatz 1.
2. Ich habe in diesem Forum nie das Wort Elite benutzt
Stimmt, haben Sie nicht. Das war ein Kollege, der etwas vehementer in ein kompatibel gestimmtes Horn blies.
1. ich werde für Sie natürlich nicht meinen Reisepass kopieren
Einverstanden. Ich erzähle auch nicht meine bewegte Lebensgeschichte, versprochen.