Der Rebell der Dingwelt

Störfaktor Das Vitra Design Museum erkundet, wie Victor Papanek im Kampf gegen die Wegwerfmentalität voran ging
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2018

Victor Papanek war gerade 15, als er auf der Flucht vor den Nazis aus Wien in New York ankam. Es war 1939, das Jahr der dortigen Weltausstellung, einer Schau stolzen und utopisch aufgeladenen Technikglaubens: Die neuen Horizonte, zu denen die Menschheit auf uferlosen Highways aufbrach, schimmerten in Technicolor, und unterwegs leuchteten die magischen Versprechungen einer heilen Warenwelt aus Fernsehern, Faxgeräten und elektrischen Geschirrspülern von den Werbetafeln. Das gigantische Spektakel zeugte aber vor allem von der verführerischen Macht des Designs, das die wundersamen neuen Errungenschaften und deren Freiheitsversprechen in glänzende Oberflächen kleidete: stromlinienförmig, aerodynamisch und strahlend weiß. Papanek ist dann selbst jahrzehntelang