Die leisen Töne des Krieges

Leben in der Fremde In Nada Awar Jarrars Roman "Zu Hause, irgendwo" ist die Sehnsucht eine Möglichkeit, sein Schicksal zu tragen
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Man hat den Eindruck, im Morgenland zu sein, wenn man den Debütroman von Nada Awar Jarrar Zu Hause, irgendwo zu lesen beginnt. Das bleibt auch so. In den ersten zwei des aus drei Teilen bestehenden Buches lernt man vier Frauen kennen; Maysa, Alia, Saida und Aida: Vier sensible, naturverbundene, arbeitsame und zufriedene Frauen, die dankbar sind, den Duft einer heimatlichen Nacht einatmen und sich der Faszination des weichen, blauen Mittelmeers hingeben zu können.

Erst im dritten Teil, der die Geschichte der fünften Frau, Salwa, erzählt, stellt man fest, dass der anfängliche Eindruck täuscht. Man befindet sich irgendwo in weiter Ferne. Salwa wurde ihr Zuhause trick- und täuschungsreich gestohlen; das Haus, das der Großvater der ersten Frau (Maysa) vor