Die Qual der Wahl

Würdevoll Wer der nächste Bundespräsident wird, ist nicht wichtig - wer ihn dagegen macht, schon
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Da ist sie wieder, groß und mächtig, schlagzeilendick: die K-Frage. Es scheint, als ob nun Wolfgang Schäuble, 61, der vorgeblich so nachdenkliche schwäbische Christenmensch, kandidieren wird für das höchste Staatsamt und sich damit eintragen könnte in das Geschichtsbuch der Republik, die er ja 1990 mitgeschaffen hat. Nur ist dies irgendwie von Bedeutung für ein Land, in dem Arbeitslosigkeit und soziale Verunsicherung herrschen? Ja und Nein. Ja, weil durch die Nominierung des Kandidaten die Machtverhältnisse innerhalb der Unionsparteien deutlich und damit die Stärke der politischen Strömungen erkennbar werden, die die Republik in den kommenden Jahren ertragen muss. Nein, weil das Staatsoberhaupt nur das Lametta am Staatsbaume ist, hell