„Die Worte sollen hart und kurz sein“

Porträt Michael Friedrichs-Friedlaender verarbeitet beim Anfertigen der Stolpersteine auch seine eigene Familiengeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2020
Michael Friedrichs-Friedlaender stellt die Stolpersteine her, die die Namen von Holocaust-Opfern tragen. Er will mehr sein als nur Handwerker
Michael Friedrichs-Friedlaender stellt die Stolpersteine her, die die Namen von Holocaust-Opfern tragen. Er will mehr sein als nur Handwerker

Foto: Nikita Teryoshin für der Freitag

Vor ein paar Tagen war wieder so ein Moment. Da hat er die Namen von 28 jüdischen Kindern, die 1944 von den Nazis ermordet worden sind, in Stein geschlagen. Es ist ihm besonders nahegegangen. „Das bekommst du nicht mehr aus dem Kopf“, sagt Michael Friedrichs-Friedlaender.

Der 69-Jährige wirkt erst mal reserviert, als er in seiner Werkstatt in Berlin-Pankow, am nördlichen Stadtrand von Berlin, von seiner Arbeit erzählt. So als hätte er sich über die Jahre eine Schutzschicht zugelegt.

Friedlaender ist gelernter Metallbildhauer, seit 14 Jahren stellt er die Stolpersteine her, die in Bordsteine vor Wohnhäusern eingelassen sind, in denen einst jüdische Nachbarn, Sinti und Roma, Homosexuelle oder von den Nazis politisch Verfolgte wohnten. Jeder d