Irritiert befreit

Engagierte Literatur Der Lyriker, Verleger und Peter-Huchel-Preisträger Dinçer Güçyeter stellt uns die Autorin Kaśka Bryla und ihren zweiten Roman „Die Eistaucher“ vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2022

Ich bin früher als geplant in Berlin, rufe Kaśka an, sage ihr, dass ich hier am Rathaus auf dem Flohmarkt bin, frage, ob sie Lust hat, zu kommen. Überall liegt Nostalgie herum: Platten, Porzellan, Bilderrahmen ... Die meisten packen schon ein, in den Gesichtern sieht man Unzufriedenheit. Dieser Ausdruck ist mir sehr bekannt. Ach so, ich, der Dinçer, der diesen Text hier schreibt. Als kleiner Verleger (wie man im Betrieb so sagt) veröffentliche ich Gedichte und so.

Kaśka Bryla erkennt mich von Weitem, dabei sehen wir uns zum ersten Mal. Auf den ersten Blick spüre ich eine Verbundenheit, so ist es manchmal, auch durch Literatur kann man Freundschaften schließen. Eine Autorin, die ich zu den besten ihrer Generation zähle, steht nun vor mir. Einen Ta